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Fußball: Das Geheimnis des Schwabmünchner Erfolges

Fußball

Das Geheimnis des Schwabmünchner Erfolges

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    Die Ansprache schein zu funktionieren: Coach Paolo Maiolo (links, daneben Fatlum Talla) hat mit seinem Team einen beeindruckenden Start hingelegt.
    Die Ansprache schein zu funktionieren: Coach Paolo Maiolo (links, daneben Fatlum Talla) hat mit seinem Team einen beeindruckenden Start hingelegt. Foto: Nadine Kruppe

    Am vergangenen Sonntag ist Paolo Maiolo wieder heiß gelaufen. Die Mannschaft des Fußballtrainers hatte Mühe, trotz Überlegenheit den Sieg gegen den Angstgegner Hankofen klar zu machen. Die ist am Ende gelungen und so stehen die Schwabmünchner nach zehn Spieltagen mit 18 Punkten auf dem dritten Rang der Bayernliga. Eine Bilanz, die viele Außenstehende so nicht erwartet haben. Mit Trainersohn Fabio Maiolo ist die defensive Stütze im Mittelfeld weggebrochen. Sein Vater sagte nach dem Wechsel: „Fabio ist nicht zu ersetzen.“ Dazu kommen noch die Abgänge von Torjäger Phillip Schmid, Torhüter Felix Thiel, Christoph Mittermaier sowie kurz nach Saisonbeginn auch noch Elias Herzig. Somit verließen fünf Spieler – zum Teil wichtige Stützen – den Verein.

    Konzept scheint aufzugehen

    Doch das Konzept, mit dem die Schwabmünchner ihren Kader zusammenstellen, scheint bislang aufzugehen. Schon vor der Saison prophezeite Teammanager Werner Muth: „Wir könnten in der Lage sein, noch flexibler zu werden und sind dann noch schwerer auszurechnen.“ Muth hat bislang recht behalten. Schon alleine der Umstand, dass die Schwabmünchner zu jedem Spiel mit einer anderen Anfangsformation aufliefen ist beachtlich, vor allem, wenn klar ist, dass dies nie einer Personalnot geschuldet war. „Mit dieser Mannschaft bin ich taktisch extrem flexibel“, freut sich Trainer Paolo Maiolo über diesen Umstand. Das ist aber nicht alles. Schwabmünchen kann in dieser Spielzeit sich besser der Situation anpassen. Bestes Beispiel ist das Auftaktspiel gegen Landsberg. Schwabmünchen lag zurück. Probates Mittel war es da immer, Maik Uhde weiter nach vorne zu schieben. Doch das ging in der Vorsaison meist auf Kosten der Defensive. Gegen Landsberg machten das die Schwabmünchner ebenfalls, konnten aber mit der Einwechslung von Nikola Aracic die Defensive stärken und so Platz für Uhde in der Offensive schaffen. Mit Erfolg, das Spiel endete 2:2.

    Schwer zu klären ist, wie viel Glück bei den Neuverpflichtungen dabei ist. Fakt ist aber, sie haben eingeschlagen. Kevin Kümmerle und Maximilian Hannappel, die meist als Doppel-Sechs auftreten machen einen Fabio Maiolo fast vergessen. Beide fallen im Spiel kaum auf, weil sie unspektakulär, aber zuverlässig die Schotten dicht machen. Ähnlich ist es mit Fahad Barakzaie. Der Bahn-Nationalspieler wird von Maiolo vor allem für seine läuferischen Fähigkeiten geschätzt. „Was der läuft ist unglaublich“, lobt der Trainer. Nur vor dem Tor fehlt es dem jungen Afghanen noch an Durchschlagskraft. Wie auch Neu-Stürmer Stefan Meisel. In der Landesliga noch Torjäger, traf der erfahrene Angreifer bislang nur einmal. Dass er trotzdem wichtig für die Mannschaft und das Spiel ist, zeigt Paolo Maiolo auf. „Stefan hat, gemessen an seiner Einsatzzeit alle 84 Minuten eine Torbeteiligung“, unterstreicht der Trainer den Fakt, dass ein Stürmer nicht nur an Toren gemessen wird. Schon mehrfach glänzte Meisel als Vorbereiter. Zudem schafft er Räume, die andere nutzen.

    Thomas Rudolph als Torjäger

    So wie Thomas Rudolph. Der ist der neue Torjäger der Schwabmünchner. Neunmal hat er schon getroffen. Als Grund für Rudolphs Torquote sieht Maiolo, dass der nun eine offensivere Rolle als zuvor hat. Im Vorjahr spielte der Co-Trainer meist als zweiter Sechser, nun spielt er auf der Zehn. „Außerdem habe ich ihm gesagt, dass er mehr Tore schießen soll“, erklärt Maiolo schmunzelnd.

    Ein weiterer wichtiger Faktor ist Torhüter Stefan Brunner. Vorgänger Felix Thiel war in der Lage, stark zu halten, aber auch immer für einen Aussetzer gut. Brunner hält stark und ist konstant, zudem führt er die Mannschaft von hinten und sorgt auch so für Stabilität.

    Neben Brunner hat Maik Uhde vor der Saison von Trainer Maiolo eine besondere Rolle bekommen. „Die beiden spielen immer“, gab er schon vor dem ersten Spiel bekannt. Wer Maik Uhde spielen sieht, versteht den Trainer. Der Abwehrchef ist nicht nur in der Defensive eine Bank, sonder auch im Spiel nach vorne eine tragende Figur. Seine Sololäufe sorgen bei jedem Gegner für weiche Knie. Auch immer wichtiger wird Tim Uhde. Nach langer Verletzungspause kommt der Kapitän immer besser in Tritt, krönte seine Leistung zuletzt mit dem sehenswerten 1:0 gegen Hankofen.

    Fünf taktische Grundvarianten

    Eine wichtige Rolle in Maiolos Systemlotterie – fünf taktische Grundvarianten beherrscht die Mannschaft nach seiner Aussage – spielen die Jungs auf den Außenpositionen. Da hat Maiolo die Qual der Wahl. Fahhad Barakzaie, Turgay Karvar, Lukas Kusterer, Serhat Örnek, Fatlum Talla und Rainer D´Almeida können dort eingesetzt werden.

    Lobende Worte findet Maiolo auch für die ganz jungen Spieler im Kader. Mit Andreas Lasar, Maximilian Aschner und Adrian Schlosser aus dem eigenen Nachwuchs sowie Jeremias Müller, Dominik Krachtus und Nikola Aracic, die alle im Memmingen ausgebildet worden waren, zählen sechs „Debütanten“ zum Kader. „Ich kann alle ohne Bedenken bringen“, so Maiolo.

    Dazu kommt der Zusammenhalt in der Mannschaft. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Alle ziehen mit. Für einen Trainer eine tolle Situation“, freut sich Maiolo über die gute Stimmung im Kader.

    Genau diese Vielzahl der Optionen und der Umstand, dass dies der Trainer auch ausnutzt, ist ein wesentlicher Grund für den Erfolg. „Es ist toll, wenn wir so schwer auszurechnen sind und unser Spielsystem schnell ändern können“, freut sich Maiolo.

    Spannend wird es aber, wenn sich die Zahl der Ausfälle erhöht. Momentan fällt mit Timo Prechtl ein wichtiger Faktor in der Defensive aus. Sein Fehlen konnte gegen Hankofen kompensiert werden, wie auch der Ausfall von Turgay Karvar. Jetzt kommt die Saisonphase, in der die Mannschaft das bisher Gezeigte bestätigen muss. Denn auch in der vergangenen Saison sah es nach zehn Partien richtig gut für die Schwabmünchner aus. Doch dann gelangen in neun Spielen bis zur Winterpause nur zwei Siege. Das sollte in dieser Saison nicht mehr passieren

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