Was erlebten die Fußballer des TSV Schwabmünchen unter der Woche für einen Krimi in Raisting. Doch es bleibt keine Zeit, sich lange den Kopf darüber zu zerbrechen, bereits am Sonntag empfangen die Schwarz-Weißen ab 17 Uhr den 1. FC Sonthofen zum schwäbischen Derby. Trainer Guido Kandziora sieht sein Team trotz zuletzt guter Leistungen in der Außenseiterrolle. Ein Routinier wird auch diesmal wieder ganz wichtig sein.
Abhaken wollen die Fußballer des TSV Schwabmünchen das verrückte Spiel in Raisting. Trotz doppelter Überzahl und einer 3:2-Führung reichte es am Ende nur zu einem Punkt. „Das war ein komisches Spiel. Nach der Führung schlug das junge Alter meiner Truppe durch. Raisting bekam die zweite Luft und wir ließen uns trotz Überzahl davon beeindrucken. Da müssen wir viel abgezockter werden“, konstatierte Kandziora nach dem Spiel.
Die Konzentration gilt aber längst dem nächsten Gegner Sonthofen. Der Auftritt in Raisting könnte sogar wichtig für die kommende Partie gewesen sein: „Kompliment an meine Mannschaft, wie wir nach dem 2:0 zurückgekommen sind. Wir werden unsere Lehren aus dem Spiel ziehen und die Fehler gegen Sonthofen abstellen“, blickt Kandziora optimistisch auf das nächste Spiel.
Der TSV ist seit fünf Spielen ungeschlagen, soll diese Serie weitergehen, so müssen die Menkinger wieder eine starke Leistung abrufen. Denn der Gegner ist keine Laufkundschaft. Mit 19 Punkten rangieren die Sonthofer auf Platz acht der Tabelle. Lediglich zwei Spiele verlor das Team vom erfahrenen Trainer Esad Kahric, diese aber beide auswärts. Einen Sieg gab es unter anderem gegen den Tabellendritten Pullach.
Der 1. FCS ist so etwas wie der Dauerkonkurrent Schwabmünchens. Seit 1998 gab es insgesamt 22 Partien. Die Bilanz spricht für die Menkinger. Zehn Siegen stehen sieben Unentschieden und nur fünf Niederlagen gegenüber. Das Heimspiel in der vergangenen Saison ging allerdings mit 1:2 verloren.
Das weiß auch TSV-Spielleiter Manfred Bock: „Gegen Sonthofen haben wir uns vor allem zu Hause immer schwergetan. Das wird ein unangenehmes Spiel.“ Dennoch freut sich Bock auf die Partie: „So viele schwäbische Derbys haben wir leider nicht. Das wird eine emotionale Partie. Ich hoffe auf viele Zuschauer.“
Mit elf Gegentoren bietet die Kahric-Elf eine der besten Defensiven der Liga auf. Stellvertretend dafür steht der 19-jährige Pascal Rasmus, der aufgrund seiner starken Abwehrleistungen bereits dreimal in der FuPa-Elf des Tages stand.
Doch auch die Offensivreihe darf nicht außer Acht gelassen werden. Routinier Andreas Maier hat bereits acht Treffer erzielt und bildet zusammen mit Manuel Wiedemann (4 Treffer) ein gefährliches Duo. Kandziora warnt aber noch vor einem weiteren Akteur: „Matthias Jörg hat zwar erst einen Treffer geschossen, aber er wirbelt viel im Sturm und schafft viele Räume.“
Deshalb setzt Kandziora auch wieder auf seine starke Hintermannschaft, die vor dem Raistingspiel viermal in Folge ohne Gegentreffer blieb: „Wir müssen stabil stehen, die Konter unterbinden und wieder die Fehler im Spielaufbau abstellen. Dann haben wir gute Chancen auf den Dreier.“
Für die nötige Torgefahr aufseiten der Schwabmünchner soll auch wieder Bobby Frey sorgen. Der Routinier brachte sein Team in Raisting mit einem Doppelpack zurück ins Spiel: „Bobby ist enorm wichtig, vor allem für die jungen Spieler. Er ist sofort in der Partie und eiskalt im Abschluss. Neben Sebastian Steidle und Andi Rucht ist er derzeit einer unserer Führungsspieler.“
Umso wichtiger, da die erfahrenen Michael Zerle und Paul Fischer noch länger ausfallen werden. Frey schaffte es mit seiner guten Leistung in Raisting auch in die FuPa-Elf des Spieltages, ebenso wie Mittelfeldmotor Tobias Heinzinger, der bereits zum dritten Mal nominiert wurde.
Trotz des guten Laufs des TSV sieht Kandziora sein Team aber nicht als Favorit: „Wir sind der klare Außenseiter. Sonthofen hat die bessere Ausgangslage und einen breiteren Kader“, dennoch möchte der Übungsleiter die drei Punkte behalten: „Natürlich spielen wir auf Sieg, gerade in diesem emotionalen Derby. Es werden die Tagesform und Kleinigkeiten entscheiden und die Mannschaft gewinnen, die mehr Leidenschaft an den Tag legt.“