„Eigentlich brauchen wir gar nicht erst hinfahren“, klang Spielleiter Manfred Bock vor der weiten Reise nach Niederbayern am Samstagmorgen äußerst pessimistisch. Doch die Mannschaft des Fußball-Bayernligisten TSV Schwabmünchen und Trainer Stefan Tutschka straften das „TSV-Urgestein“ Lügen.
Im Schlagerspiel holten die Menkinger in der 7. Runde im Duell der beiden bisherigen Überraschungsteams ein hochverdientes 1:1-Unentschieden bei der SpVgg Han- kofen-Hailing.
„Vor der Partie hätte ich aufgrund der Vorgeschichte den Punkt sofort unterschrieben, nach den 90 Minuten aber nicht mehr unbedingt. Dennoch müssen wir aufpassen, dass die Erwartungen jetzt nicht zu hoch geschraubt werden“, erklärt Bock weiter. Mit Vorgeschichte meinte er die zunehmende Ausfallliste. Denn zu den Langzeitverletzten gesellten sich Torhüter Felix Thiel (wurde in der Nacht Vater eines Sohnes Ben) und der zuletzt so starke Thomas Rudolph (musste auf die Hochzeitsfeier eines Freundes). Auch bei Daniel Raffler hing die Spielteilnahme aus privaten Gründen am seidenen Faden. Doch sein Mitwirken sollte sich bereits in der 26. Minute bezahlt machen. Denn der Untermeitinger lieferte zusammen mit Gabriel Önat tolle Vorarbeit zum Führungstreffer der Schwarz-Weißen, den Bastian Renner mit seinem zweiten Saisontreffer im zweiten Versuch über die Linie drückte.
Mehr als der schön herausgespielte Ausgleich von Christian Liefke in der 37. Minute und ein Kopfball von Ben Kouame (68.), den TSV-Keeper Dragan Ignjatovic mit einer Glanzparade gerade noch entschärfte, gelang dem euphorisierten und noch ungeschlagenen Tabellenzweiten nicht.
Dazu Trainer Vitus Nagorny: „Besonders die zweite Hälfte von uns war gar nix. Deshalb bin ich mit der Punkteteilung zufrieden.“ Das lag auch an der ausgefuchsten Taktik der Schwabmünchner. Trainer Stefan Tutschka hatte den Gegner vorab ausspioniert und ließ seine Truppe aus einer gesicherten Deckung agieren, was den Niederbayern überhaupt nicht zu schmecken schien.
Auch nicht in den letzten zehn Minuten, als die Fans der Hankofer ihr Team frenetisch und mit rhythmischem Klatschen zum Sieg treiben wollten. Doch dieses entscheidende Tor hatte zweimal Daniel Raffler für Schwabmünchen bei Kontergelegenheiten auf dem Fuß, zielte aber zweimal knapp daneben.
„Da wäre sogar ein Dreier für uns möglich gewesen“, sah nicht nur Stefan Tutschka die große Chance auf einen erstmaligen Erfolg des TSV in Hankofen. Doch auch so kann sich die Ausbeute für den „Rumpfkader“ ohne Ersatztorhüter und den beiden A-Jugendlichen Markus Schuller und Pascal Mader auf der Bank durchaus sehen lassen. Jetzt freuen sich alle auf das mit Spannung erwartete schwäbische Derby am Freitag um 18 Uhr gegen den TSV Kottern im eigenen Stadion.
SpVgg Hankofen-Hailing Loibl (Tor), Reif, Lazar, Rappl, Kouame, Liefke (ab 63. Minute Krawiec), Schedlbauer (ab 71. Minute Krämling), Gröschl, Hofer, Weber, Jaeger
TSV Schwabmünchen Ignjatovic (Tor), Maiolo, Danke, Önat, Renner (ab 89. Minute Möricke), Guggumos, Raffler, Schmidt, Wehringer, Kling (ab 64. Minute Gollnhofer),
Tore 0:1 Bastian Renner (26.), 1:1 Christian Liefke (37.)
Gelb-Rot Gabriel Önat (91./Handspiel/Schwabmünchen)
Schiedsrichter Eduard Maier (Schwandorf)
Zuschauer 350