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FSV Wehringen: Zusammenhalt demonstrieren

FSV Wehringen

Zusammenhalt demonstrieren

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    Sie freuen sich auf das große Jubiläumsfest ihres FSV Wehringen: Die beiden Vorsitzenden Norbert Mak (links) und Rudi Bund (rechts).
    Sie freuen sich auf das große Jubiläumsfest ihres FSV Wehringen: Die beiden Vorsitzenden Norbert Mak (links) und Rudi Bund (rechts). Foto: Reinhold Radloff

    „Eine starke Gemeinschaft“ – so lautet der Slogan des FSV Wehringen seit vielen Jahren. Und dem wird der Verein auch an seinem 70. Geburtstag, der groß gefeiert wird, einmal mehr gerecht. Aber natürlich gibt es auch beim FSV Probleme.

    Sehr interessant sind die ersten Sätze der Satzung des FSV Wehringen vom 9. Juli 1947: „Zweck des Vereins ist die Hebung und Förderung der Volkskraft und der Gesundheit unter gleichzeitiger Förderung des Gemeinsinns und der Geselligkeit sowie die Erziehung der jugendlichen Mitglieder zu anständigen und ehrlichen Sportkameraden.“

    Der Verein wurde an dem Tag vor 70 Jahren gegründet, an dem er jetzt sein großes Jubiläum feiert.

    Seine Gründung bald nach dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg war von viel Eigeninitiative und Idealismus geprägt. Mit Pickel, Schaufel und Pferdefuhrwerk wurde ein Sportplatz geschaffen, damit die ersten Fußballspiele ausgetragen werden konnten. Es gab keine Mannschaftskleidung, keine Fußballschuhe, selbst ein Fußball war eine absolute Rarität. Eine Baracke, auf die die Wehringer sehr stolz waren, stellte das Sportheim dar. Die Sportler wuschen sich in der Wertach. Doch die Begeisterung und die Aufbruchsstimmung waren groß.

    Noch im Gründungsjahr nahmen die Wehringer an der Verbandsrunde Fußball teil und stiegen bereits 1951 in die B-Klasse auf. 25 Jahre lang drehte sich beim FSV alles nur um Fußball. Dann kamen Schlag auf Schlag andere Abteilungen dazu. Das bedeutendste Ereignis dieser Jahre war die Fahrenweihe 1980. Auch damals zeichnete sich der Verein schon als große harmonische Gemeinschaft aus, die sich stark ins Dorfleben einbringt und mit der Gemeinde bestens kooperiert.

    Skihaserlball, Weinfest, Bobbycar-Rennen, Wandertage, Inline-Kurse und vieles mehr zeugen von dem großen Engagement des Vereins. Vorsitzender Norbert Mak erklärt dazu: „Wir haben schon immer versucht, neue Wege zu gehen.“

    Das sahen und sehen auch die Bürgermeister des Orts so. Altbürgermeister Hans Merk, selbst viele Jahre im Verein aktiv sowie Ehrenmitglied, und der amtierende Bürgermeister Manfred Nerlinger, Fußballer von Kindesbeinen bis heute im FSV, haben viel Lob für den extrem aktiven Verein, vor allem auch für seine starke Jugendarbeit, für die er sogar mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet wurde.

    Zweiter Vorsitzender Rudi Bund, selbst sehr erfolgreicher Kicker mit Herzblut, betont stolz: „Nur dank unseres eigenen Nachwuchses schafften wir es immer wieder bis in die Kreisliga. Auch heuer wieder.“

    Berühmtester Fußball-Sohn der Gemeinde und des Vereins ist übrigens Peter Gartmann, der insgesamt rund 200 Bundesligaspiele absolvierte. „Wenn er bei uns als Jugendlicher kickte, gab es immer einen großen Publikumszulauf“, so Bund. Gartmanns Sohn Simon trat in seine Fußstapfen und spielte in der U-19- Nationalmannschaft. Simon wird beim großen Jubiläum auf jeden Fall dabei sein.

    „Mit der Feier wollen wir uns als Verein zeigen, unseren Zusammenhalt demonstrieren und verbessern.“ Denn in puncto Treue zum FSV, da sieht Mak inzwischen Probleme: „Die Mitglieder treten heutzutage schnell mal aus und ein. Dass jemand ein Leben lang dabeibleibt, das gibt es inzwischen nur noch selten. Dafür ist das allgemeine Angebot im Sport und anderen Bereichen vor allem für die Jugendlichen zu groß.“

    Das dreitägige Fest ist trotzdem wieder eine Gemeinschaftsaktion, für die über 80 Helfer aktiviert werden konnten.

    Dem Verein geht es also vergleichsweise recht gut. Er hat eine schöne Sportanlage, ein tolles und gut verpachtetes Heim, ausreichend Übungsleiter, einen erfolgreichen Förderverein Fußball, ein breites Sportangebot und wächst leicht auf über 750 Mitglieder. Trotzdem gibt es Probleme: „Wir müssen für etwa 60000 Euro eine neue Heizungsanlage anschaffen. Ein fetter Brocken neben all den anderen ständigen Sanierungsarbeiten“, so Mak, der für die Zukunft einige Ideen und Wünsche hat: einen Beachvolleyball- und Stockschützenplatz, aber vor allem eine neue Sporthalle, um die vielen Gruppen besser unterbringen und neue Angebote schaffen zu können, zum Beispiel einen Fitnessbereich.

    Außerdem wünscht sich der Vorstand mehr Nachwuchs, mehr Ehrenamtliche und dass die Vereine untereinander mehr miteinander reden. „Das ist für uns alle überlebenswichtig.“

    Aber jammern, das ist nicht das Naturell des Vorsitzenden, im Gegenteil: Er freut sich auf eine tolle dreitägige Jubiläumsveranstaltung von Freitag bis Sonntag mit vielen Highlights.

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