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Bergrennen: Beschaffen, verbauen, entfernen

Bergrennen

Beschaffen, verbauen, entfernen

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    370 von diesen Bauzäunen müssen auf- und abgebaut werden.
    370 von diesen Bauzäunen müssen auf- und abgebaut werden.

    Mickhausen „Benno, ich brauche...“, „Benno, kannst du mal...“, Benno wie geht...“, Benno, sollen wir so ...“. Benno, der Chef des Aufbaus, ist einer der wichtigsten Männer in den Tagen und Wochen vor dem Bergrennen. Jeder weiß, wer mit Benno gemeint ist, obwohl der Mann mit dem Spitzhut eigentlich ganz anders heißt. Alfred Wagner Beruf ... arbeitet schon seit Wochen fieberhaft, damit am Bergrenn-Wochenende in Mickhausen sicherheitstechnisch für Fahrer und Zuschauer alles so perfekt oder noch besser als in den vergangenen Jahren funktioniert.

    Nur Rennreifen dienen als Prallwände

    Akribische Vorbereitung ist da absolute Voraussetzung. Das beginnt schon bei der Einlagerung der unglaublichen Massen an Material, die benötigt werden. 370 Stück Bauzaun a 3 Meter Länge müssen herbeigeschafft, verteilt, fachgerecht aufgestellt und miteinander verbunden werde. 60 Betonteile von zwei Metern Länge und 1,2 Tonnen Gewicht müssen mithilfe eines Radladers aufgebaut und miteinander verschraubt werden, 2500 ausgediente Rennreifen an den vorgeschriebenen Stellen zu Prallwänden verbunden und auf ganz besondere Art und Weise im Boden verankert werden, um möglichst viel Sicherheit zu bieten. „Wir nehmen nur Rennreifen, sonst werfen uns die Leute ihre Altreifen hin und wir müssen sie entsorgen“, weiß Benno aus Erfahrung.

    Alles für die Sicherheit

    Viel Arbeit macht auch der Spezialaufbau für die niedrigen Rennwagen. Doppelte Leitplanken an besonders neuralgischen Streckenabschnitten, wie zum Beispiel in der Waldkurve, sind nötig. Wichtig ist, dass Zufahrten in den Wald geschlossen werden. Dann heißt es, die oben und unten liegende Leitplanke miteinander zu verschrauben, um noch mehr Sicherheit bei einem eventuellen Aufprall zu erhalten. Zusätzlich werden sie an besonderen Gefahrenstellen mit Bolzen nach hinten abgespreizt und mit massiven Drahtseilen miteinander verzurrt. „Diese Barriere durchbricht keiner. Und die Zuschauer dahinter sind sicher“, erklärt Wagner und überwacht die korrekte Bauausführung seiner jungen Helfer. Denn heuer steht dem Verein zum ersten Mal die Jugend-Arbeitsgemeinschaft Bobingen zur Seite. „Wir wollten was Sinnvolles machen und haben uns angeboten“, erzählt ihr Chef.

    Auch abseits der Strecke gibt es Arbeit in Massen. Das VIP-Zelt und die Zuschauertribüne in der Startkurve aufbauen, den Vorstart herrichten, 30 Kilometer Trassierband für die Sicherheit und Lenkung der Zuschauermassen anbringen, die Presse-, Fahrer- und Kommunikationsräume einrichten, verkabeln und und und. Die Aufgaben scheinen kein Ende zu nehmen. Dabei haben rund 30 Mann schon die vergangenen zwei Samstage alles gegeben. Und die restliche Woche ist das Team voll im Einsatz. „Unsere Leute nehmen extra dafür frei oder Urlaub. Das finde ich toll“, freut sich Wagner.

    Wenn dann alles für das große Rennwochenende aufgebaut ist, wird die Arbeit aber nicht weniger, im Gegenteil. Mindestens 40 Mann sind im Sicherheitsbereich eingesetzt. Sie müssen auf alle Schwierigkeiten blitzschnell reagieren: Zuschauer drängen Richtung Rennstrecke, irgendjemand hat gesundheitliche Probleme, ein Bolide kracht in die Leitplanken, ein Rennwagen hat Öl auf der Strecke verloren, bleibt mit technischen Problemen liegen.... Irgendwelche Aufgaben sind auf und an der Strecke immer zu lösen.

    Und wenn dann alles vorbei ist, müssen die gigantischen Materialmassen wieder abgebaut und verräumt werden, für ziemlich genau ein Jahr....

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