Die Bezirksliga Süd hat Halbzeit. Eine Halbzeitpause gibt es aber noch nicht. Kaum Zeit also für den SSV Niedersonthofen, die Herbstmeisterschaft zu feiern. Es geht nahtlos weiter mit den ersten Rückrundenspielen. Der letzte Spieltag ist erst am 24. November. Dann erst geht es bis Mitte März in die Winterpause. Für die vier Bezirksligisten aus dem südlichen Landkreis sieht die Lage unterschiedlich aus. Während Ligafavorit TSV Bobingen Probleme mit der Favoritenrolle hat, zeigen sich die Aufsteiger FC Königsbrunn und die SpVgg Lagerlechfeld als durchaus bezirksligatauglich. Das kann man im Moment von Türkgücü nicht behaupten. Unerfreulicherweise leuchtet die Rote Laterne in Königsbrunn.
„Jeder kann jeden schlagen“ Dmitrji Peil, Bobinger Cheftrainer
Die Bezirksliga Süd ist relativ ausgeglichen. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, sagte Bobingens Trainer Dmitrji Peil nach der Niederlage in Thalhofen. Damit hat er grundsätzlich recht, wie ein Blick auf die Spielergebnisse zeigt. Es gibt allerdings Ausnahmen. Eine davon ist zweifellos der SSV Niedersonthofen. Die Allgäuer gehörten zwar zu Saisonbeginn durchaus zum Favoritenkreis, dass sie aber in der gesamten Hinrunde ungeschlagen bleiben, das hätten wohl die wenigsten erwartet. Punktverluste waren selten für „NieSo“, wie das Team von den eigenen Fans genannt wird. Nur dreimal gab es ein Unentschieden. Zu den wenigen Teams, die dem Tabellenführer Punkte abnehmen konnten, gehörte der TSV Bobingen. „Wir haben gegen Niedersonthofen ein gutes Spiel gemacht. Die haben viele Spieler mit Landes- und Bayernliga-Erfahrung im Kader“, so Dmitrji Peil. Die zweite Ausnahme im Hinblick auf die Ausgeglichenheit der Liga ist Türkgücü Königsbrunn. Vor der Saison eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis gerechnet, enttäuschte das neu zusammengestellte Team auf ganzer Linie. Kein einziges Match konnte bisher gewonnen werden. Die Konsequenz: Trainer Paolo Maiolo und der sportliche Leiter, Werner Muth, traten zurück. Als Interimstrainer übernahm Bujar Bytyqi. Den Erfolg brachte das aber nicht zurück. Werner Muth sagte zum Abschied: „Wir mussten einige neue Spieler integrieren. Die können zwar alle Fußball spielen, haben aber nicht als Team funktioniert.“
Erfolgreiche Aufsteiger
Mit der Hinrunde zufrieden ist man bei den Aufsteigern. Der FC Königsbrunn konnte immerhin sieben Siege einfahren. Das ist um so beachtlicher, wenn man weiß, dass die Truppe von Spielertrainer David Bulik zu Beginn der Saison, wegen Unbespielbarkeit des Platzes in Königsbrunn sechs Auswärtsspiele in Folge bestritten hat. Nur fünfmal hat das Team bisher zu Hause gespielt und dabei dreimal gewonnen: „Wir werden in der Rückrunde einige Heimspiele in Folge haben. Das kann ein großer Vorteil sein“, sagte David Bulik. Auch der zweite Aufsteiger, die SpVgg Lagerlechfeld konnte überraschen. Mit erfrischendem Fußball und einer, gerade zu Beginn der Saison unerwarteten, unübersehbaren Heimstärke schaffte es das Team zeitweise sogar auf den zweiten Tabellenplatz. Trotzdem blieb man in Lagerlechfeld auf dem Boden. „Unser Saisonziel ist nach wie vor der Klassenerhalt“, dämpfte Spielertrainer Daniel Raffler die Erwartungen. Und er sollte Recht behalten. Nachdem den Lechfeldhasen zuletzt die Konstanz etwas abhandengekommen war, fiel die Spielvereinigung in der Tabelle etwas zurück.
Ganz andere Sorgen hat man beim TSV Bobingen. Die Landesliga-Erfahrung vieler Spieler ist unübersehbar. Spielerisch treten die Bobinger meist dominant auf und beherrschen die Gegner. Was fehlt, sind die Tore. Seit dem Weggang von Florian Gebert zu Beginn der Landesligasaison im letzten Jahr, ist es in Bobingen nicht gelungen, einen Torjäger aufzubauen. Das zeigt sich bei den geschossenen Toren. Bobingen als Tabellendritter hat nur 19 Mal getroffen. Niedersonthofen dagegen 38 Mal. Bobingens bester Torschütze, Florian Kohler, rangiert mit vier Toren auf Platz 24 der Torjägerliste.
Zuschauerschnitt liegt unter dem Durchschnitt
Trotz der vielen spannenden Spiele waren die Zuschauerzahlen nicht ganz wie erwartet. Alle vier Bezirksligisten im südlichen Landkreis liegen unter dem Zuschauerschnitt der Bezirksliga. Der liegt bei 187 Zuschauern pro Spiel. Am besten steht noch der TSV Bobingen mit 167 Besuchern je Spiel da. Gleich dahinter: die SpVgg Lagerlechfeld. Immerhin 161 Zuschauer kamen pro Partie. Türkgücü konnte dagegen nur 122 Besucherinnen und Besucher je Match ins Stadion locken. Noch weniger waren es beim zweiten Königsbrunner Bezirksligaclub, dem FC. Dort fanden im Schnitt nur 114 Menschen den Weg ins Stadion. Und das, obwohl durchweg attraktiver und teilweise sehr guter Fußball geboten wurde, mit im Schnitt 3,1 Toren pro Partie.
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