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So geht Rosenschneiden richtig

Wehringen

Mit Schere und Schneid: So blühen Rosen auf

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    Gartenpflegerin Waltraud Egger zeigte in der Praxis wie Rosen geschnitten werden müssen.
    Gartenpflegerin Waltraud Egger zeigte in der Praxis wie Rosen geschnitten werden müssen. Foto: Monika Treutler-Walle

    Großer Andrang herrschte beim Rosenschneidekurs des Vereins für Gartenbau- und Landschaftspflege in Wehringen. Rund 40 Teilnehmer, bestehend aus Vereinsmitgliedern und interessierten Gästen, folgten der Einladung, um wertvolle Tipps zur Rosenpflege zu erhalten. Die erste Vorsitzende, Margarete Baur, begrüßte die Anwesenden und freute sich über das große Interesse. Als Expertin führte Waltraud Egger, geprüfte Gartenpflegerin des Gartenbauvereins Wehringen, durch den Kurs und vermittelte ihr umfassendes Wissen über den richtigen Rosenschnitt.

    Der richtige Schnitt zur richtigen Zeit

    Welche Rosenart wächst in meinem Garten? Diese grundlegende Frage muss zuerst geklärt sein, denn die verschiedenen Rosenarten wie Beet-, Strauch-, Kletter-, Rambler- oder Bodendeckerrosen brauchen einen angepassten Schnitt. Unterschieden wir in Frühjahrs-, Sommer- und Herbstschnitt. Am wichtigsten sei der Frühjahrsschnitt. „Wenn die Forsythien blühen, ist die Zeit ideal“, so Waltraud Egger, denn dann nimmt die Gefahr von Frösten ab. Eine der wichtigsten Regeln beim Schneiden lautet: Je stärker der Rückschnitt, desto kräftiger der Neuaustrieb. Daher sollten Gartenfreunde keine Angst vor einem beherzten Schnitt haben. Licht und Luft sind essenziell für gesunde Pflanzen.

    Aufmerksam verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausführungen der Referentin am Rosenschneidekurs.
    Aufmerksam verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausführungen der Referentin am Rosenschneidekurs. Foto: Monika Treutler-Walle

    Der Rosenschnitt gerät in mancherlei Garten zum „Rosenkrieg“

    Besonders praxisnah wurde der Kurs durch Vorführungen in einem privaten Garten. Gartenbesitzerin Barbara Zott scherzte: „Ich muss schneiden, wenn mein Mann nicht da ist.“ Ihr Ehemann Helmut Zott hingegen zeigte sich wenig begeistert, als „Traudl mit der schnellen Schere“ beherzt in der Kletterrose loslegte. Dr. Sebastian Lochbrunner, der eigens aus Schwabmünchen gekommen war, berichtete augenzwinkernd: „Meine Frau ist Rosenliebhaberin, aber wenn es ums Schneiden geht, dann führen wir einen Rosenkrieg. Meine Schnitte sind meiner Frau zu radikal – aber genau das wird hier von der Expertin angeregt“, sagte er und freute er sich.

    Für das gute Gelingen des Rosenschnitts, ist die Wahl des richtigen Werkzeugs von Bedeutung.
    Für das gute Gelingen des Rosenschnitts, ist die Wahl des richtigen Werkzeugs von Bedeutung. Foto: Jens Schierenbeck/dpa

    Das richtige Werkzeug für den perfekten Schnitt

    Für das gute Gelingen des Rosenschnitts, ist die Wahl des richtigen Werkzeugs von Bedeutung. Egger empfahl eine scharfe und hochwertige Rosenschere sowie eine Astschere für dickere Triebe. In manchen Fällen sei auch eine kleine Klappsäge hilfreich. Ebenso sei es essenziell, dass die Werkzeuge sauber und idealerweise desinfiziert sind, um Krankheiten an den Pflanzen nicht zu übertragen. Nicht zu vergessen sind gute Handschuhe, denn Rosendornen können richtig verletzen.

    Neben dem Schneiden sei auch die Hygiene rund um die Rose von großer Bedeutung. Falls im Vorjahr Pilzbefall wie Rosenrost oder Mehltau aufgetreten ist, sollten befallene Blätter unbedingt entfernt werden, da die Pilzsporen sonst im nächsten Jahr erneut zuschlagen können. Dazu empfiehlt es sich, bereits bei Anschwellen der Knopsen (dem sogen. Mausohrstadium) regelmäßig zu spritzen.

    Kletterrosen sollten stets von außen an eine Kletterhilfe wie Bögen oder Pyramiden gebunden werden, statt sich in ein Gitter einzuwinden. Wie hier im Schaugarten in Thierhaupten.
    Kletterrosen sollten stets von außen an eine Kletterhilfe wie Bögen oder Pyramiden gebunden werden, statt sich in ein Gitter einzuwinden. Wie hier im Schaugarten in Thierhaupten. Foto: Marcus Merk(Archivbild)

    Die richtige Düngung für kräftiges Wachstum

    Rosen sind sogenannte Mittelzehrer, die ausreichend Nährstoffe benötigen. Die erste Düngung sollte vor dem Austrieb erfolgen, idealerweise mit Hornspänen und Bodenaktivator, die gut eingearbeitet werden. Eine Überdüngung ist jedoch zu vermeiden, da sie den Pflanzen schaden kann. Die zweite Düngung erfolgt während der Hauptblüte, um die Blühkraft zu unterstützen.

    Die erste Düngung sollte vor dem Austrieb erfolgen.
    Die erste Düngung sollte vor dem Austrieb erfolgen. Foto: Eva-Maria Frieder(Archivbild)

    Schnitt-Tipps für unterschiedliche Rosenarten

    Für Beetrosen gilt: je nach Sorte sollten sechs bis acht oder drei bis vier Augen stehen bleiben. Tote, verholzte oder erfrorene Triebe sind zu entfernen. Wildtriebe sollten direkt am Ansatz weggeschnitten werden. Eine einfache Faustregel besagt: Alles, was dünner als ein Bleistift ist, muss weg. Zudem sollten die Triebe schräg etwa fünf Millimeter über einem nach außen gerichteten Auge angeschnitten werden.

    An Strauchrosen werden die Haupttriebe jährlich um ein Drittel und die Seitentriebe auf wenige Augen eingekürzt, sowie überalterte Äste ganz entfernt. Einmalblühende Strauchrosen und Wildrosen blühen am mehrjährigen Holz und müssen deshalb nicht regelmäßig geschnitten werden. Lediglich altes Holz wird entfernt,um die Rose zu verjüngen.

    Bei Kletterrosen betonte Egger die richtige Führung der Triebe: Sie sollten stets von außen an eine Kletterhilfe wie Bögen oder Pyramiden gebunden werden, statt sich in ein Gitter einzuwinden. Dabei wird ein stabiles Grundgerüst an Trieben aufgebaut, an dem sich neue Blüten entwickeln.

    Bodendeckerrosen können problemlos mit der Heckenschere auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden. Eine Verjüngung auf den Stock ist etwa alle fünf Jahre ratsam. Ein jährlicher Schnitt ist hingegen nicht zwingend erforderlich.

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