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Singoldsand Festival: Wie Anwohner das Musik-Event wahrnehmen

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Lärm beim Singoldsand-Festival: „Wir tun mehr als Andere“

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    Alles im Griff: Kevin Gollon hat an seinem Mischpult den Sound immer im Blick - und achtet darauf, dass es nicht zu laut wird.
    Alles im Griff: Kevin Gollon hat an seinem Mischpult den Sound immer im Blick - und achtet darauf, dass es nicht zu laut wird. Foto: Christian Kruppe

    Karl und Christina Wieser müssen es wissen. Sie wohnen direkt neben dem Festivalgelände in Schwabmünchen. Nur die Singold trennt ihr Haus vom Gelände. Sie haben anfangs das Festival sogar besucht, „aber das ist nichts für uns“, so Karl Wieser. Daher haben sie das Festival-Wochenende schon mal für einen Kurzurlaub genutzt. Mittlerweile bleiben sie zu Hause. „Es ist zwar laut, aber in Schwabmünchen ist so wenig für die Jugend geboten, daher nehmen wir das in Kauf“, erklärt Christina Wieser. „Auch wir haben in unserer Jugend laute Musik gehört“, ergänzt sie. Da sie direkte Nachbarn sind, bekommen sie Freikarten fürs Festival. „Die verschenken wir an Bekannte“, so Christina Wieser. In den sozialen Medien sorgen diese Tickets immer wieder für Diskussion, da Anlieger versuchen diese zu verkaufen.

    „Das ist eine Frechheit“, findet Karl Wieser. Ähnlich sehen es auch die Verantwortlichen der „Schwabmünchen-Gruppe“ bei Facebook. Dort sind solche Verkäufe nicht zugelassen. Die Freikarten, rund 400 Stück, sind eine unübliche Gabe, wie Festivalleiter Enzo Hirsch erklärt. „Das gibt es sonst nirgends in der Region“, weiß er. Grundsätzlich macht das Festival viel, um die Anwohner nicht zu sehr zu belasten. „Unter der Woche ist um 22 Uhr Schluss, beim Festival selbst betreiben wir einen großen Aufwand, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten“, erklärt er weiter. Louisa Hansch vom Festivalteam erklärt das Vorgehen: „Wir gehen stündlich in Zweierteams zu festgelegten Messpunkten und machen dort mit geeichten Geräten die Messungen, die auch schriftlich festgehalten werden“. Den Aufwand, der dort betrieben wird, sei einzigartig im Landkreis, fügt Enzo Hirsch hinzu.

    Zuviel Lärmschutz? Manchen ist das Singoldsand-Festival in Schwabmünchen zu leise

    Mittlerweile ist es so, dass sich Besucher beklagen, dass das Singoldsand zu leise sei. Dies bestätigt Nachbar Karl Wieser: „Früher war es lauter. Und inzwischen ist auch konsequent um Mitternacht Schluss. So passt das auch für uns“. Das bestätigt Monika Gebele, die ebenfalls direkt am Gelände wohnt. Sie nutzt die geschenkten Tickets selbst und freut sich auf das Wochenende. Ein weiterer Anwohner kann die Diskussion um den Lärm ebenfalls nicht verstehen. „Es ist Wochenende. Also ruhig bleiben. Wir werden dieses Festival alle überleben oder noch besser: mitfeiern“ schreibt dieser in der Schwabmünchen-Facebook-Gruppe. Dort herrscht, wie auch bei vielen Nachbarn, eine positive Grundstimmung gegenüber dem Festival. Diese tragen auch die Wiesers mit. „Man muss auch mal was aushalten können.“

    Die Hotline für Lärmbeschwerden: 08232-963392

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    2 Kommentare
    Nikolaus Kogelmann

    Jetzt lasst den Leuten halt mal paar Tage ihren Spaß. Und wem es zu Laut ist, soll wegfahren, Ohropax nehmen oder sich mit dazu mischen. In Schwabmünchen ist eh schon nichts für Jugend und moderne Menschen geboten.

    Maria Reichenauer

    In Schwabmünchen ist dies das einzig große Event für Junge und Junggebliebene. Dieses Wochenende kann man schon aushalten ohne großes Tamtam. Für besonders sensible Ohren gibts Ohrstöpsel und gut is. Hinter dem Singoldsand steckt soviel Engagement und Herzblut der Veranstalter, das sollte man neidlos anerkennen – ohne die übliche Nörgelei. Ich wünsche Veranstaltern gutes Gelingen und den Besuchern viel Spaß und gute Musik.

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