Zum Schutz von Brachvogel und Kiebitz hat die Regierung von Schwaben bereits im Jahr 2015 das Biodiversitätsprojekt Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement ins Leben gerufen. Ziel ist, durch unbürokratisch mit den Landwirten vereinbarte Maßnahmen, den Brutplatz von Kiebitz und Großem Brachvogel zu schützen. Das geschieht beispielsweise durch die Schaffung von Nassmulden oder auf Äckern durch verspätete Einsaat von Mais.
Der von Robert Kugler geleitete naturwissenschaftliche Verein für Schwaben (NWVS) mit der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie ist seit 2020 Träger des Projektes Wiesenbrüter Brutplatzmanagement, im Gebiet Hochfeld Königsbrunn bis Graben. Seit 2020 engagieren sich bis zu sechs Mitarbeitende im Projekt zum Schutz des Kiebitzes.
Wo der Kiebitz gerne im Landkreis Augsburg lebt
Zu den bedeutenden Lebensräumen für den Kiebitz im Landkreis Augsburg zählen unter anderem die Felder zwischen Kleinaitingen und Oberottmarshausen. Insbesondere bedeutsam für den Arterhalt der Kiebitze ist eine rekultivierte Kiesgrube der Firma Klaus bei Oberottmarshausen, auf der bis zu elf Brutpaare nisten.
Neue Beobachtungsplattform, damit die Vögel ihre Ruhe haben
Die nun neu errichtete Plattform zur Vogelbeobachtung ist die einzige derartige Einrichtung im Landkreis Augsburg. Von der Plattform aus können gefährdete Arten wie Baumpieper, Bluthänfling und Wendehals beobachtet werden. Mit einem QR-Code erhalten Besucher Informationen darüber, welche Arten gerade zu beobachten sind. Damit die Vögel sich auch in Zukunft weiter gut entwickeln können, bittet Kugler Besucher dringend darum, zur Brut- und Setzzeit der Vögel und des Wildes unbedingt auf den Wegen zu bleiben und die Kiesgrube unter keinen Umständen zu betreten. Das gilt insbesondere für Hundebesitzer. Auch Müll sollte mitgenommen werden und Durchfahrtsverbote für landwirtschaftliche Straßen respektiert werden.
Biodiversität gebe es nicht nur im Meer, im Regenwald oder in der Arktis, sondern auch im Landkreis Augsburg, betont Robert Kugler. An der Beobachtungsplattform anwesende Gebietsbetreuer können Besuchern mehr über die Vögel erklären. Zukünftig sind ab 2025 regelmäßig wiederkehrende Infoveranstaltungen an Sonntagen geplant. (AZ)
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