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Schwabmünchen: Wann der Drogeriemarkt Müller die Schwabmünchner Innenstadt verlässt

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Wann der Drogeriemarkt Müller die Schwabmünchner Innenstadt verlässt

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    Das Fundament aus Beton ist gelegt: An der Augsburger Straße in Schwabmünchen baut der Drogeriemarkt Müller eine neue Filiale.
    Das Fundament aus Beton ist gelegt: An der Augsburger Straße in Schwabmünchen baut der Drogeriemarkt Müller eine neue Filiale. Foto: Reinhold Radloff

    Die Bauarbeiten auf dem Areal an der Augsburger Straße laufen, das Fundament ist bereits ausgehoben. Damit rückt der Wegzug des Drogeriemarkts Müller aus der Schwabmünchner Innenstadt näher. Denn der Markt will sich vergrößern und errichtet auf dem Grundstück neben dem Norma-Markt eine neue Filiale.

    "Als Belegschaft sind wir froh, wenn die Räume fertig sind und uns mehr Platz und größere Gänge zur Verfügung stehen", erklärt Filialleiterin Simone Ott auf Nachfrage. Mit der Erweiterung soll es auch zusätzliche Abteilungen und damit mehr Auswahl für die Kunden geben. Wie Ott mittteilt, werden am neuen Standort Spielwaren angeboten und die Parfümerie-Abteilung ausgebaut. Auch soll es künftig Naturkosmetik zu kaufen geben. "Für all das fehlte uns bislang der Platz", sagt Ott.

    Neue Müller-Filiale in Schwabmünchen: Belegschaft bleibt bestehen

    Momentan ist der Drogeriemarkt in der Fuggerstraße untergebracht. Auf zwei Etagen und einer Verkaufsfläche von knapp 500 Quadratmetern bietet er seine Waren an - aus Sicht der Geschäftsleitung zu klein, um dauerhaft dort ansässig zu bleiben.

    Das Fundament aus Beton ist gelegt: An der Augsburger Straße in Schwabmünchen baut der Drogeriemarkt Müller eine neue Filiale.
    Das Fundament aus Beton ist gelegt: An der Augsburger Straße in Schwabmünchen baut der Drogeriemarkt Müller eine neue Filiale. Foto: Reinhold Radloff

    Die neue Filiale wird sich nur noch über eine Etage erstrecken, dafür aber über eine reine Verkaufsfläche von 950 Quadratmetern verfügen. Die Belegschaft aus 18 Mitarbeitern bleibt nach Angaben von Ott bestehen. Ob zusätzliche Beschäftigte eingestellt werden, bleibe abzuwarten.

    Einen genauen Umzugstermin kann die Filialleiterin noch nicht nennen. Doch sie geht davon aus, dass der Drogeriemarkt noch im November dieses Jahres die neuen Räume am Schwabmünchner Stadtrand beziehen wird. "Ich weiß, dass Kunden, die nicht so mobil sind, nicht sonderlich begeistert darüber sind", sagt Ott. Aber um dauerhaft bestehen zu können, sei die Erweiterung notwendig.

    Stadträte sind vom Umzug des Drogeriemarkts Müller wenig begeistert

    Die Stadträte hatten über den Umzug schon vor zwei Jahren diskutiert. Eine Bauvoranfrage hatten die Mitglieder zunächst abgelehnt, denn sie waren sich einig: Der Neubau einer Filiale außerhalb der Innenstadt passt nicht in Schwabmünchens Konzept zur Stärkung des Einzelhandels im Zentrum.

    Doch der Druck stieg, als die Drogeriemarktkette ankündigte, die Stadt ganz zu verlassen, sollte ein Neubau an der Augsburger Straße nicht genehmigt werden. Die Stadt bot Alternativstandorte unter anderem an der Mindelheimer Straße an, doch das Unternehmen lehnte ab mit der Begründung, es gebe zu wenige Parkplätze.

    Im Mai vergangenen Jahres stand die Entscheidung dann fest: Die neue Müller-Filiale am Stadtrand wird gebaut. Das Landratsamt hatte nichts einzuwenden und auch die Regierung von Schwaben erklärte das Vorhaben raumplanerisch für zulässig. Der Einzelhandelsgutachter der Stadt war ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen, dass für ein Mittelzentrum wie Schwabmünchen ein Müller-Markt am neuen Standort besser sei als gar keine Drogerie in der Stadt.

    Stadt verhandelt über Nachnutzung des Gebäudes in der Innenstadt

    Dem kann Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller nur zustimmen. "Mir wäre es auch lieber gewesen, den Markt in der Innenstadt zu halten", erklärt er auf Nachfrage. "Wir haben alles versucht, aber wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt." Der Kompromiss sei immer noch besser als den Markt ganz zu verlieren.

    Was nach dem Auszug mit dem leeren Gebäude in der Fuggerstraße passiert, ist unklar. Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung bei der Drogerie-Konkurrenz Rossmann angefragt, ob eine Filiale einziehen möchte. Aber Rossmann lehnte ab. Der Grund: Die Fläche ist zu klein und das Grundstück recht schmal.

    Doch offenbar gibt es bereits neue Pläne. "Wir sind gerade in Verhandlungen über eine vernünftige Nachnutzung, aber Genaueres kann ich noch nicht sagen", betont Bürgermeister Müller.

    An der Fuggerstraße in Schwabmünchen eröffnet bald ein Unverpackt-Laden

    Nur so viel steht fest: Der Umzug des Drogeriemarkts dürfte die Diskussion um die Zukunft der Schwabmünchner Innenstadt weiter anheizen. Mit den Schließungen des Sportgeschäfts Fasser und des traditionsreichen Modehauses Weckmer verlor das Zentrum weitere Geschäfte. Die Corona-Krise erschwert vielen Einzelhändler die Situation.

    Doch es gibt auch positive Entwicklungen: So soll in der Fuggerstraße in Schwabmünchen ein Unverpackt-Laden eröffnen. Von Nudeln über Putzmittel bis hin zur Gesichtscreme wird es dort alles verpackungsfrei zu kaufen geben. Außerdem wird das Geschäft über eine Genossenschaft geführt. Damit kann sich jeder finanziell beteiligen und mitbestimmen. Seit Bekanntwerden des Konzepts erhielten die Initiatoren viel positive Rückmeldung.

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