In Schwabmünchen ist erstmals ein Seniorenbeirat gewählt worden. Der neue Seniorenbeirat setzt sich zusammen aus Reinhilde Sattler (73), Gebhard Bierling (71), Ursula Willmann (80), Maximilian Lindner (65), Cilly Seidler (72) und Hartmut Courvoisier (74). Ulli Weißenbach, der Seniorenreferent des Schwabmünchner Stadtrats, wird als siebter Beirat die Verbindung zwischen Stadtrat und Seniorenbeirat darstellen. Stephan Dölle, ebenfalls Stadtrat, wird zweiter Beisitzender und Schriftführer. Hannah Willutzki (76) und Annemarie Straub (74) werden als Vertreterinnen eingesetzt.
In ihrer Arbeit als Seniorenbeirat soll soziale Teilhabe im Fokus stehen. Dabei greifen viele der Mitglieder auf langjährigen Erfahrungen im sozialen Bereich zurück. Cilly Seidler ist beispielsweise seit elf Jahren im Vorstandsteam des VDK Schwabmünchen. Der 72-Jährigen gefalle dort vor allem die Arbeit mit Senioren. Ihr größtes Anliegen sei es, „dass die Senioren von Zuhause, ihren vier Zimmerwänden herausgeholt werden und unter die Leute kommen“. Hartmut Courvoisier, Ehrenpräsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Bayern, schließt sich dem an: „Es gibt immer noch viele Senioren, die sich nicht aus dem Haus trauen. Sei es, weil sie gehbehindert sind oder andere Gebrechen haben.“ Zudem wünscht er sich ein größeres Beratungsangebot zu Themen wie Testament und Patientenvollmacht, Mobilitätsangebote für Ältere, die nicht mehr selbst fahren können, und barrierefreien Zugang zu öffentlichen Einrichtungen. „Das sind alles Bereiche, die sich ein Seniorenbeirat annehmen muss“, sagt der 74-Jährige.
Das Alter im Seniorenbeirat liegt zwischen 65 und 80 Jahre
Wichtig sei es, den Senioren in Schwabmünchen eine Stimme zu geben, meint Reinhilde Sattler. Das sieht Gebhard Bierling genauso. Durch seine Arbeit im Stadtrat sei der 71-Jährige in Schwabmünchen bekannt und vernetzt und wisse deshalb, was bei den Älteren so „im Argen liegt“. „Es ist wichtig, dass wir Älteren zusammenhalten“, wünscht sich Ursula Willmann. Den Beirat wird die 80-Jährige mit ihren sozialen Kompetenzen aus ihrem vorangegangenen Berufsleben in Sanatorien, dem Augustinum in München und in Schüler- und Jugendheimen unterstützen. Maximilian Lindner bezeichnet sich selbst als „Filius“ des Seniorenbeirates. Mit seinen 65 Jahren will er zu einem ausgewogenerem Altersquerschnitt beitragen. Der Vorsitzende des Vereins „Solidarität in der einen Welt“ plant durch sein „relativ junges Alter“ eine langfristige Mitarbeit im Seniorenbeirat, in welcher er die Zusammenarbeit mit der Stadt und die Abläufe kennenlernen kann.
Zur Wahl stellten sich insgesamt acht Kandidaten, an der Wahl beteiligten sich rund 40 Schwabmünchner und Schwabmünchnerinnen. Der Bürgermeister Lorenz Müller freut sich, dass nun der Seniorenbeirat zusammengefunden hat: „Es gibt im Stadtrat schon lange die Überlegung, einen Seniorenbeirat zu gründen.“ Nun könnten die Anliegen der älteren Bürgerinnen und Bürger durch ihre Vertreter an den Stadtrat herangetragen werden.
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