Ein Novembertag, so heißt die erste Ausstellung des Schwabmünchners Hans Pfänder. Der bekannte Biolandwirt vom gleichnamigen Pfänderhof zeigt seine Fotografien in der Galerie des hiesigen Kunstvereins und bringt sich damit von einer ganz anderen Seite in die Öffentlichkeit, als ihn die Menkinger kennen.
Bei Hans Pfänder denken wohl die wenigsten an Kunst, zumindest an Kunst im Sinne des Kunstvereins. Ein Künstler ist er auf jeden Fall, allein schon deswegen, wie er die vielen Aufgaben des Alltags unter einen Hut brachte und bringt. Fraktionsvorsitzender der Schwabmünchner Grünen, Biobauer, Familienvater, hält Vorträge und vieles mehr Und ganz nebenbei findet er auch Zeit, sich seinem Lieblingshobby zu widmen: der Fotografie.
„Ich fotografiere fast schon mein ganzes Leben lang, habe auch selbst in der Dunkelkammer entwickelt. Doch es gab Zeiten, da war dafür einfach zu wenig Zeit da“, betont Hans Pfänder und erzählt von seinem Vater, der 1967 mit dem Hof begonnen, zu Zeiten der Flurbereinigung den Aussiedlerhof aufgebaut und ihn 1983 an seinen Sohn Hans übergeben hat. Schon bald stellte dieser auf Bio und auf Gemüseanbau um und die Zeit wurde noch immer weniger, zumal er dann auch noch deutschlandweit und im Ausland Vorträge in Sachen Bioanbau hielt. „Dafür habe ich dann wieder Bilder gemacht und Freude daran gehabt“, so der ruhige und zurückhaltende 73-Jährige. 2016 übergab er dann den Hof, es werden von rund 30 Personen etwa 60 Hektar bewirtschaftet, an seinen beiden Söhne. Auch die Schwestern arbeiten mit.
Er fängt Stimmungen ein
Obwohl er aber immer noch in die Firma kräftig eingebunden ist, nimmt er sich seither mehr Zeit für die Fotografie, streift durch die nahegelegene Natur und fängt Stimmungen ein. „Ich denke, ich hätte auch ein Auge für Aufnahmen mit Menschen, aber ich trau mich oft nicht, sie zu fotografieren“, sagt er.
Den Mut für eine Ausstellung brachte er bisher auch nicht auf. Dann rang er sich doch durch und ist jetzt froh darüber, ja es geht ihm schon der Titel für die nächste im Kopf um: der letzte Wintertag.
Das freut Kersten Thieler-Küchle, die Vorsitzende des Kunstvereins, denn sie schätzt den Menschen Hans Pfänder und sein fotografisches Können. „Die ungeheure Vielfalt von Grauwerten, vom dunkelsten Schwarz bis zum hellsten Grau geben seinen Fotografien eine erstaunliche Plastizität und eine perspektivische Tiefe, die sowohl bei den Menschen- und Tieraufnahmen, als auch bei den faszinierenden Landschaftsaufnahmen zum Tragen kommt“ erklärt sie und fügt hinzu: „Die Faszination in der Vielschichtigkeit liegt in dem Spiel von vordergründigem Motiv und hintergründiger Weite. Und natürlich in dem wunderbaren Spiel von Schatten und Licht.“
Nur das Wichtigste bleibt sichtbar
Hans Pfänder meint zu seinen Schwarz-Weiß-Bildern: „Der Nebel verdeckt Unnötiges und nur das Wichtige bleibt tatsächlich sichtbar.“ „Es ist also das geheimnisvolle, das fast Mystische des Verdeckten, das den Betrachter in die Bilder hineinzieht und das ihn mitnimmt auf eine Reise in eine lautlose, einsame und trotzdem faszinierende Welt“, so Thieler Küchle.
Die Ausstellung in der Galerie des Kunsthauses Schwabmünchen läuft noch bis einschließlich Sonntag. Öffnungszeiten sind am Wochenende von 14 bis 17 Uhr.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden