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Schwabmünchen: Über 600 Interessenten warten auf ein Grundstück in Schwabmünchen

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Über 600 Interessenten warten auf ein Grundstück in Schwabmünchen

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    Mit dem Wohnbaugebiet "Südwest III" (Grünflächen am unteren rechten Bildrand) wächst die Kommune in den nächsten Jahren weiter. 	 
    Mit dem Wohnbaugebiet "Südwest III" (Grünflächen am unteren rechten Bildrand) wächst die Kommune in den nächsten Jahren weiter.   Foto: Uwe Bolten

    In einer Serie nimmt die Redaktion Themenschwerpunkte aus dem neuen Stadtentwicklungskonzept unter die Lupe. Diesmal geht es um das Thema Wohnen. Die befragten Schwabmünchner wünschen sich eine Verbesserung ihres Wohnumfeldes mit schnellerem Internet, Verkehrsberuhigung, mehr Grün oder Hundewiesen. Auch der dörfliche Siedlungscharakter im Westen der Stadt solle erhalten bleiben, lautet eine Forderung. Darüber hinaus werden Stimmen für eine Tiny-Haus-Siedlung laut.

    Bestand: In Schwabmünchen überwiegen Einfamilienhäusern. Die Miet- und Kaufpreise steigen konstant. Das Mietniveau liegt für einige Wohnformen bereits über dem der Nachbarkommunen. Das größte Wohnbauvorhaben ist das neue Wohngebiet Südwest III – es hat eine Wohnfläche von rund zehn Hektar. Dort sollen rund 430 Wohneinheiten geschaffen werden. Weitere 220 Wohneinheiten in der Stadt sind im Bau oder in Vorbereitung. Auch im Taubental und im Bereich Dreizehnlinden soll nachverdichtet werden und wird es auch bereits. Potenzial dafür gibt es auch in den Wohnquartieren zwischen Singold und Feldgießgraben. Flächenreserven für weitere Baugebiete sind im Nordosten der Stadt zu finden. Es gibt auch noch viele Baulücken, Leerstände und Brachland. Gute Wohnlagen befinden sich laut Konzept im Südwesten und Nordosten der Stadt in den neueren Baugebieten.

    Die Erdhügel zeugen noch von den Arbeiten des Denkmalschutzes. Doch bald sollen am südlichen Ende Schwabmünchens die ersten Bagger und Kräne kommen und das Wohngebiet "Südwest III" entstehen lassen.
    Die Erdhügel zeugen noch von den Arbeiten des Denkmalschutzes. Doch bald sollen am südlichen Ende Schwabmünchens die ersten Bagger und Kräne kommen und das Wohngebiet "Südwest III" entstehen lassen. Foto: Christian Kruppe

    Wohnraumbedarf ist hoch in Schwabmünchen

    Bedarf: Wohnraum in Schwabmünchen ist gefragt: Bei der Wohnungsbau-GmbH für den Landkreis liegen rund 290 Mietwohnungsgesuche vor. Das sind etwa zehn Prozent aller Landkreis-Gesuche. Kleine Wohnungen mit ein, zwei oder drei Zimmern seien laut der Analyse verstärkt nachgefragt, Vier-Zimmer-Wohnungen hingegen schwerer vermarktbar. Dies widerspricht allerdings den Erfahrungen der Wohnbau-Gesellschaft: Nur fünf Prozent der Anfragen entfallen auf Ein-Zimmer-Wohnungen, 35 Prozent auf Wohnungen mit zwei Zimmern. Einfamilienhäuser stehen hoch im Kurs. Nach Angaben der Schwabmünchner Wohnbaugesellschaft GWS gibt es rund 600 Interessenten, die ein Grundstück suchen. Bei der Vergabe von Bauplätzen besteht eine lange Warteliste. Bewerber mit Bezug zu Schwabmünchen werden im Einheimischenmodell bevorzugt berücksichtigt. Waren Doppelhäuser früher eher Ladenhüter, werden sie nun beliebter, weil sie erschwinglicher sind als Einfamilienhäuser.

    Viele Tage wurde im geplanten Neubaugebiet "Südwest III", auch Wohnungsbaugebiet 41, in Schwabmünchen gebaggert.
    Viele Tage wurde im geplanten Neubaugebiet "Südwest III", auch Wohnungsbaugebiet 41, in Schwabmünchen gebaggert. Foto: Reinhold Radloff

    Beliebt: Offenbar wohnen die Schwabmünchner gerne in ihrer Stadt. Denn kaum einer der befragten Eigentümer beabsichtigt, seine Immobilie kurz- oder mittelfristig zu verkaufen. Bestandsimmobilien sind daher rar auf dem Markt.

    Senioren: Im Bereich Seniorenwohnen ist Schwabmünchen laut Konzept mit 114 betreuten Wohneinheiten gut aufgestellt. Dieses Jahr sollen weitere 21 Apartments fertiggestellt werden. Nach Angaben der Sozialstation gibt es daher keine Notwendigkeit, weitere Seniorenwohnanlagen in dieser Form zu errichten. Allerdings haben die Senioren im betreuten Wohnen mit steigenden Mieten zu kämpfen. Eine Lücke existiere allerdings für Senioren, denen betreutes Wohnen nicht mehr ausreicht, die sich aber aufgrund guter kognitiver Leistungen im Pflegeheim nicht wohlfühlen. Auch Kurzzeitpflegeplätze sind – wie landkreisweit – Mangelware.

    Preise in Schwabmünchen im Vergleich zu anderen Orten noch moderat

    Preise: Die Kaufpreise für Immobilien seien moderat, stellt die Agentur Haines-Leger fest. "Während in anderen Städten wie Augsburg oder Landsberg bereits 6000 Euro pro Quadratmeter abgerufen werden, sind es in Schwabmünchen nur 4000." Die Mieten haben mit knapp zehn Euro pro Quadratmeter deutlich angezogen.

    Bezahlbarer Wohnraum: Vor allem junge Menschen, Bezieher von Sozialleistungen und Senioren mit geringer Rente haben Probleme, in Schwabmünchen bezahlbaren Wohnraum zu finden. "Jedoch ist auch zunehmend die Mittelschicht auf subventionierte Sozialwohnungen angewiesen", so die Städteplaner aus Würzburg. Das Problem sei das zu geringe Angebot zwischen Sozialwohnungen und teuren Wohnungen. Eine einkommensabhängige Wohnraumförderung könnte für Abhilfe sorgen, so der Vorschlag im Städtebaukonzept. Wer also wenig verdient, zahlt wenig Miete, wer viel verdient, zahlt mehr Miete.

    Prognose: Durch die Aufwertung des Klinikums Augsburg zur Uniklinik und den Neubau des Medizin-Campus rechnen die Städteplaner bereits in naher Zukunft mit einer erhöhten Nachfrage nach günstigem Wohnraum in Schwabmünchen. Langfristig prognostiziert das Landesamt für Statistik für das Jahr 2037 knapp 16.000 Einwohner in der Stadt. Das wäre ein Plus von knapp 2000 Menschen. Dann wären weitere 810 Wohneinheiten nötig, um alle unterzubringen.

    Lesen Sie auch die weiteren Folgen unserer Schwabmünchen-Serie:

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