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Schwabmünchen: So war der "Sommer 100" in Schwabmünchen

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So war der "Sommer 100" in Schwabmünchen

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    Bei der Schwabmünchner Gruppe „Two of us“ dominierte Folk und Pop der letzten 30 Jahre.
    Bei der Schwabmünchner Gruppe „Two of us“ dominierte Folk und Pop der letzten 30 Jahre. Foto: Uwe Bolten

    Nachdem „Hautnah Music und Band“ die Bühne nach ihrem Auftritt – mit Besucherrekord von knapp 80 Gästen – verlassen hatte und die Bühnenbeleuchtung erloschen war, wurde Kulturmanagerin Doris Hafner leicht wehmütig. „Dies war die letzte Open-Air-Veranstaltung im Rahmen des Sommers 100 hier im Garten“, sagte sie mit Blick auf das wuchtige Gebäude des alten Forstamtes hinter den Hexentürmen, das für 17 von insgesamt 20 Konzerten den Bühnenhintergrund bildete.

    Kulturmanagerin Doris Hafner in ihrem Element: Organisieren, Aufbauen, Karten verkaufen. Die Initiatorin der Reihe „Sommer 100“ begrüßte auch die Gäste.
    Kulturmanagerin Doris Hafner in ihrem Element: Organisieren, Aufbauen, Karten verkaufen. Die Initiatorin der Reihe „Sommer 100“ begrüßte auch die Gäste. Foto: Uwe Bolten

    Das geplante Konzert der Orchestervereinigung Divertimento entfällt mit Blick auf die Wetterkarte am Samstag, 26. September, und wird nachgeholt. Der Auftritt der Double Drums wurde mangels Nachfrage abgesagt.

    Hafner plante schon relativ früh nachdem sich die ersten Öffnungen nach dem Lockdown angekündigt hatten, eine Veranstaltungsreihe, die sich konsequent an den behördlichen Vorgaben orientierte. „Das kulturelle Leben lag am Boden. Meine Absicht war es, für Musiker und Zuhörer nach dem Motto ‚rustikal, leger und vielfältig’ einen Raum für gemeinsame Unterhaltung zu schaffen“, sagte Hafner im Gespräch. Dies gelang ihr in bestechender Weise, zumal sie die Veranstaltungen nahezu allein organisierte und durchführte.

    Ein eigenes Logo zeigt das Besondere des Sommer 100

    Mit eigenem Logo, von Hafner und Harald Schieber, Inhaber des Drucktreffs, entwickelt, erhielt die Konzertreihe ihr Gesicht. Das asymmetrische Werbesegel an der westlichen Mauer, das auf die Idee eines Schwabmünchner Musikers zurückging, unterstrich die intime Atmosphäre auf dem Rund 1300 Quadratmeter großen Gelände hinter dem alten Forstamt, auf dem maximal 138 Gäste Platz fanden.

    Stimmung wie an der Riviera gab es bei "Salvatore e Rosario".
    Stimmung wie an der Riviera gab es bei "Salvatore e Rosario". Foto: Uwe Bolten

    „Dank geht hier an die GWS, die uns durch die Nutzung des Gebäudes maßgeblich unterstützte. Ohne dem hätten wir die Konzerte nicht durchführen können. Ebenso unabdingbar war der Bühnenanhänger, der von Helmut Kugelmann und dem Bauernverband zur Verfügung gestellt wurde“, sagte Hafner. Weiterhin lobte sie Helfer im Hintergrund wie den Bauhof, der die nummerierten Tische fertigte, dem Hausmeister des Rathauses, der als Helfer in der Not immer bereitstand sowie den zwei ehrenamtlichen Helfern, die vor und nach der Veranstaltungen tatkräftig die Beleuchtung und Bauzäune verrückten.

    „Bisher haben uns knapp 1000 Gäste besucht, das ist trotz Corona und der Urlaubszeit beachtlich“, sagte Hafner zur Konzertreihe, die am 10. Juli mit dem Auftritt von Adi Hauke begann. Das Programm bot musikalisch bunt gemischt für jeden etwas. „Jazz, Italo-Pop, Country, Blasmusik, Rock, Folk, Blues, Funk und Soul waren vertreten. Diese Mischung war schon einmalig“, blickte Hafner zurück.

    Die Konzerte waren für jeden erschwinglich

    Der leichte Regen hielt Adi Hauke nicht davon ab, den Sommer 100 zu eröffnen.
    Der leichte Regen hielt Adi Hauke nicht davon ab, den Sommer 100 zu eröffnen. Foto: Uwe Bolten

    Dazu kamen die moderaten Eintrittspreise von fünf Euro je Veranstaltung. „Ich wollte nicht nur viele Genres abdecken, sondern jedem Interessierten den Besuch ermöglichen“, erläuterte sie und ergänzte, dass alle Künstler ihre angemessenen Gagen bekommen haben, die Differenzen zwischen Eintritt und Kosten wurden durch den Kulturetat der Stadt abgedeckt. „Den Sommer 100 kann man quasi als coronabedingte Stützung der regionalen Musiklandschaft ansehen“, stellte die Leiterin des Kulturbüros fest.

    „Besonders ansprechend fand ich die Atmosphäre. Ich finde, Doris Hafner hat das mit den Corona-Auflagen hervorragend umgesetzt. Ich denke auch, dass diese Veranstaltungsreihe ohne Corona ebenso ankommen wird“, fasste Gitarrist Karlheinz Hornung den einhelligen Tenor aller Musiker zusammen. Von den Besuchern wurde die breite Palette der Musikstile gelobt, ebenso das positive Ambiente des Veranstaltungsorte. 

    „Die Idee mit den Kerzen auf den kleinen Tischen hat die Atmosphäre noch einmal deutlich gesteigert“, sagte eine Besucherin aus Schwabmünchen, die mehrfach an Veranstaltungen teilgenommen hatte.

    Der Hinweis, Campingsessel, Hocker, Decken und Picknickkörbe zur Selbstversorgung auf das ansonsten unbestuhlte Gelände mitzubringen, wurde von den Besuchern mit Freude aufgenommen.

    Auch 2021 plant Schwabmünchen die Veranstaltungsreihe

    Dem vielfachen Wunsch, den Sommer 100 im nächsten Jahr wieder aufleben zu lassen, möchte die Kulturmanagerin folgen. „Aber das ist nicht allein meine Entscheidung. Wenn der Stadtrat die Neuauflage unterstützt und genehmigt, bin ich gerne dabei“, äußerte sich Hafner.

    „Ein abschließender Dank geht an alle Nachbarn, die den nicht immer leisen Geräuschpegel toleriert haben sowie den Besuchern, die nach dem Konzert ihren Abfall nicht in die kleinen Müllgefäße des Gartens entsorgt, sondern mit nach Hause genommen haben“, schloss Hafner das Gespräch.

    Im Nachklang zu den Freiluftveranstaltungen stehen noch die Auftritte des Karen-Edwards-Trios am Mittwoch, 21. Oktober, und der Orchestervereinigung Divertimento mit ihren Musical-Melodien am Samstag, 7. November, jeweils in der Stadthalle auf dem Programm. Weitere Informationen und Karten sind beim Kulturbüro der Stadt unter der Telefonnummer 08232/9633181 erhältlich.

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