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Schwabmünchen: Schwabmünchen: Was der türkische Kulturverein bieten will

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Schwabmünchen: Was der türkische Kulturverein bieten will

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    Der 2018 gegründeten türkischen Kulturvereins Schwabmünchen zieht in das Gebäude an der Bahnhofstraße Ecke Wittelsbacherstraße in Schwabmünchen.
    Der 2018 gegründeten türkischen Kulturvereins Schwabmünchen zieht in das Gebäude an der Bahnhofstraße Ecke Wittelsbacherstraße in Schwabmünchen. Foto: Piet Bosse

    Die Aufschrift im Fenster ist eindeutig: Jugendpflege, Integration, Völkerverständigung. Darum geht es den Mitgliedern des türkischen Kulturvereins Schwabmünchen. „Wir wollen zur deutsch-türkischen Verständigung beitragen und vor allem Jugendlichen eine Anlaufstelle bieten“, sagt Vereinsvorsitzender Attila Yanpinar.

    Die Idee dazu hatte der 41-Jährige zusammen mit anderen türkischstämmigen Schwabmünchnern schon vor drei Jahren. Sie saßen zusammen und überlegten, wie sich neue, integrative Angebote schaffen ließen. Denn genau daran hatte es nach Ansicht von Yanpinar in Schwabmünchen bislang gefehlt. „Wir wollten das ändern und eine neue Anlaufstelle schaffen“, sagt der 41-Jährige, der in Schwabmünchen geboren und aufgewachsen ist.

    Raum für das türkische Vereinsheim in Schwabmünchen schnell gefunden

    Im Dezember 2018 war der türkische Kulturverein dann offiziell genehmigt. Damit fehlte den Mitgliedern nur noch ein geeigneter Raum. Doch auch der war schnell gefunden. Im September vergangenen Jahres mieteten die Mitglieder die Räumlichkeiten im Gebäude an der Bahnhofstraße, Ecke Wittelsbacherstraße in Schwabmünchen an.

    Zuvor befand sich dort eine Shisha-Bar. Deshalb waren erst einmal Sanierungsarbeiten notwendig. „Wir haben alle zusammen geholfen und den Umbau aus eigener Tasche finanziert“, sagt Yanpinar. Inzwischen sind die Arbeiten fast fertig, es fehlen nur noch Einrichtungsgegenstände wie Stühle und Tische. Auch eine kleine Küche soll noch eingebaut werden.

    Wann das neue Vereinsheim eröffnet, ist wegen der aktuellen Corona-Krise noch nicht absehbar. Fest steht nur: Auf den knapp 75 Quadratmetern wollen die Vereinsmitglieder verschiedene Angebote schaffen – von der Hausaufgabenbetreuung über Nachhilfestunden bis hin zu Freizeitangeboten für Jugendliche. Kinder, die nach der Schule ins Vereinsheim kommen, sollen Mittagessen bekommen. Darüber hinaus kann sich Yanpinar vorstellen, vormittags Sprachkurse für Menschen anzubieten, die nicht so gut Deutsch sprechen. Auch Hilfsangebote für ältere Menschen will er schaffen.

    „Aber wir müssen erst mal abwarten, wie das Ganze angenommen wird“, sagt Yanpinar, der bei der Schwabmünchner Federnfabrik Eberle arbeitet. An Ideen fehlt es dem 41-Jährigen nicht. Und eines macht er auch ganz deutlich: „Wir verfolgen weder politische noch religiöse Ziele.“ Auch Alkohol oder Shishas sind im künftigen Vereinsheim verboten.

    Verein will sportliche Angebote für Jugendliche schaffen

    Inzwischen gehören dem türkischen Kulturverein nach Angaben von Yanpinar etwa 30 Familien und 20 Einzelpersonen an. Die meisten kommen aus Schwabmünchen. Unterstützung erhalten die Mitglieder aber auch von türkischstämmigen Freunden und Bekannten aus dem Landkreis. Die Idee, den Verein zu gründen fand Yanpinar zufolge großen Anklang. Gemeinsam wollen die Mitglieder nun Angebote für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellen. Diese umfassen nicht nur Hilfe beim Lernen oder in der Schule.

    „Die Kinder sollen bei uns auch sportlich aktiv werden können“, sagt Yanpinar. Eine Hobby-Fußballmannschaft hat der Verein bereits gegründet. Das Team nahm schon an zwei Turnieren teil. Auch am Bildschirm wurde gegeneinander gespielt, als die Mitglieder ein Playstation-Turnier organisiert hatten. Außerdem veranstaltete der Verein ein gemeinsames Fest mit rund 200 Gästen. „All das wollen wir weiter ausbauen und die Jugendlichen von der Straße holen“, sagt Yanpinar.

    Der 41-Jährige schätzt, dass die türkische Gemeinde in Schwabmünchen etwa 100 bis 120 Familien umfasst. An integrativen Angeboten hat es seiner Ansicht nach bislang gefehlt. Deshalb ist er aktiv geworden und hat den Kulturverein gegründet. Mit den Räumen an der Bahnhofstraße soll der Verein nun sichtbar werden. Neben einem Nachhilferaum, Toiletten und einer kleinen Küche soll es einen Empfangsbereich geben, in dem sich Besucher auf einen Kaffee zusammensetzen und austauschen können.

    Kontakt Der türkische Kulturverein Schwabmünchen unter dem Vorsitz von Attila Yanpinar ist per E-Mail an tuerk.kulturverein-smue@web.de zu erreichen.

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