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Schwabmünchen: Saatkrähen im Luitpoldpark: "Jetzt muss endlich gehandelt werden"

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Saatkrähen im Luitpoldpark: "Jetzt muss endlich gehandelt werden"

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    Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner (Vierte von rechts), betroffene Anwohner, Mitglieder des Verschönerungsvereins und Vertreter der Stadt Schwabmünchen beim Rundgang durch den Luitpoldpark.
    Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner (Vierte von rechts), betroffene Anwohner, Mitglieder des Verschönerungsvereins und Vertreter der Stadt Schwabmünchen beim Rundgang durch den Luitpoldpark. Foto: Nadine Kruppe

    Bei einem Rundgang durch den Luitpoldpark in Schwabmünchen machten sich die Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner, betroffene Anwohner, Mitglieder des Verschönerungsvereins und Vertreter der Stadt

    Die nächste Kabinettssitzung soll eine Lösung für den Luitpoldpark bringen

    Trautner kennt das Problem, da sich an ihrem Wohnort die Saatkrähen auch stark verbreiten: „Es ist ein schwaben- und bayernweites Problem. Wir haben die Vögel lang genug geschützt, jetzt muss endlich gehandelt werden. Ich werde es in der nächsten Kabinettssitzung bei den zuständigen Ministern ansprechen und mit ihnen versuchen, eine Lösung zu finden“, erklärte sie den Anwesenden.

    Saatkrähen stehen unter Naturschutz. Es ist verboten, die Tiere zu töten, zu fangen oder ihre Nester während der Brutzeit zu zerstören. Dieses Gesetz gibt es seit der Nachkriegszeit, als die Population gering war. Nun sind es 400 Brutpaare im Park. Auch am Alpenzeiger, rund um das Schützenheim und in der Stadtmitte fühlen sich die Saatkrähen heimisch, da sie in stadtnahen Gebieten keine natürlichen Feinde wie Milane oder Falken haben. Dies führt zu einem rasanten Anstieg der Population. Folgen sind Lärm und Dreck, aber auch die Wegnahme der Lebensräume von anderen Wildtieren.

    Lärm und Dreck sorgen für Ärger in Schwabmünchen

    „Uns ist bewusst, dass wir die Krähen nicht vergrämen können“, so Heinz Schwarzenberger, Vorsitzender des Verschönerungsvereins. "Doch sollten wir Lösungen finden, die für Mensch und Tier annehmbar sind. Naturschutz hin oder her, aber man muss auch an die Besucher des Parks denken“, sagt er. Der Lärm, gerade in der Brutzeit, macht Gespräche unmöglich. Das bestätigten auch die Anwohner. Dreck macht Wege teilweise nicht begehbar, die Spielplätze unbenutzbar und auch die Optik des Parks leidet, da die Krähen die Lebensmittelreste aus den Müllbehältern holen.

    Über 400 Saatkrähenpaare leben in der Schwabmünchner Stadtmitte.
    Über 400 Saatkrähenpaare leben in der Schwabmünchner Stadtmitte. Foto: Gerhard Mayer (Archivbild)

    Die Vogelexkremente sind gefährlich, sie dringen bei Regen in den Boden ein. Da gerade in der Corona-Zeit der Luitpoldpark von Familien sehr gut angenommen wurde, ist dringend Handlungsbedarf geboten. Auch die Bio-Bauern betrifft das Problem. Sie beizen ihre Saatkörner nicht, das heißt, sie behandeln das Saatgut nicht mit Pflanzenschutzmitteln. Das bedeutet aber auch, dass die süßlich schmeckenden Keimlinge von den Saatkrähen gern gefressen werden und die Bauern ihre Felder oft nachsäen müssen.

    Eine Lösung wäre das Austauschen der Vogeleier in den Nestern. Somit würde man den Nachwuchs verringern. Die bessere Lösung wäre die Änderung des Gesetzes zum Schutz der Tiere. Hier hofft man auf die Unterstützung von Carolina Trautner, die im Gespräch mit den Anwesenden bereits konstruktive Lösungsvorschläge einbrachte.

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