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Schwabmünchen: Red Wednesday: Die Welt in Rot für verfolgte Christen

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Red Wednesday: Die Welt in Rot für verfolgte Christen

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    Pastor Mohsen Kornelsen ist gebürtiger Iraner.
    Pastor Mohsen Kornelsen ist gebürtiger Iraner. Foto: Anja Fischer

    Wer heute, am Mittwoch, die Stadtpfarrkirche in Schwabmünchen betritt, wird sie in rotes Licht getaucht erleben. Die katholische Pfarreigemeinschaft begeht zusammen mit der Kirche in Not Deutschland, der evangelisch-lutherischen Gemeinde Schwabmünchen-Langerringen, der freien evangelischen Gemeinde Schwabmünchen und der Jugend mit einer Mission Hurlach den „Red Wednesday“, den „Roten Mittwoch“. An diesem Tag wird weltweit der für ihren Glauben verfolgten Christen gedacht. Ab 19 Uhr findet für alle Interessierten eine Gedenkstunde in der rot beleuchteten Pfarrkirche statt. Zu dieser wird auch Pastor Mohsen Kornelsen, ein gebürtiger Iraner, der mittlerweile in Ingolstadt lebt, sprechen. Er berichtet über das Leben verfolgter Christen im Iran. Im Anschluss an die Andacht gibt es im Pfarrzentrum Schwabmünchen noch eine Begegnung mit der Möglichkeit zum persönlichen Gespräch. Wir konnten vorab schon mit Pastor Kornelsen sprechen.

    Pastor Kornelsen, wie leben Christen im Iran?
    KORNELSEN : Christen im Iran leben oft in einem schwierigen Umfeld. Offiziell werden sie als religiöse Minderheit anerkannt, doch insbesondere Konvertiten vom Islam sind schweren Einschränkungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Religiöse Zusammenkünfte werden streng überwacht, und der Besitz christlicher Literatur, wie der Bibel, kann gefährlich sein. Christliche Aktivitäten finden häufig im Geheimen statt, um Verfolgung zu vermeiden.

    Haben Sie die Christenverfolgung dort persönlich erlebt? Wenn ja, wie hat sich das bemerkbar gemacht?
    KORNELSEN : Ich habe keine Verfolgung im Iran erlebt, da ich bereits als Flüchtling nach Deutschland gekommen bin. Erst hier habe ich mein Leben Christus anvertraut. Dennoch bin ich durch Berichte und Kontakte mit Christen im Iran mit der Realität der Verfolgung vertraut.

    Sind Sie immer noch für Christen im Iran aktiv?
    KORNELSEN : Ja, ich engagiere mich weiterhin für Christen im Iran. Über virtuelle Netzwerke unterstütze ich sie mit Gebet, Ermutigung und theologischen Schulungen. Zudem helfe ich bei der Gründung von Hauskirchen und organisiere Seminare. All diese Aktivitäten müssen selbstverständlich im Geheimen stattfinden, um die Sicherheit der Beteiligten zu gewährleisten.

    Was können Sie von hier aus tun?
    KORNELSEN : Von Deutschland aus habe ich die Möglichkeit, Bewusstsein für die Situation im Iran zu schaffen und internationale Unterstützung zu mobilisieren. Veranstaltungen wie der Red Wednesday bieten eine Plattform, um die Geschichten der Verfolgten zu erzählen. Gleichzeitig helfe ich iranischen Christen, die in Deutschland Asyl suchen. Hier sehe ich Herausforderungen: Viele von ihnen kämpfen mit den Entscheidungen von BAMF und Gerichten, die ihre Konversion und ihren Glauben oft anzweifeln. Das ist eine schmerzhafte Situation, die dringend mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität erfordert.

    Was bedeutet es für Sie, in einem Land zu leben, in dem Religionsfreiheit herrscht?
    KORNELSEN : In Deutschland leben zu dürfen, ist für mich eine große Gnade. Religionsfreiheit bedeutet, meinen Glauben offen zu leben und zu teilen, ohne Angst vor Verfolgung. Es ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung, diese Freiheit zu nutzen, um auf das Leid verfolgter Christen aufmerksam zu machen.

    Was wünschen Sie sich von Christen oder für Christen auf der ganzen Welt?
    KORNELSEN : Ich wünsche mir mehr Solidarität unter Christen. Die weltweite Kirche sollte ihre Stimme für Religionsfreiheit erheben und sich für Verfolgte einsetzen. Gleichzeitig hoffe ich, dass Christen in schwierigen Umständen gestärkt werden und erfahren, dass sie nicht allein sind.

    Warum nehmen Sie am Projekttag in Schwabmünchen teil?
    KORNELSEN : Der Projekttag ist eine wertvolle Gelegenheit, auf die Herausforderungen und Leiden der verfolgten Christen aufmerksam zu machen. Es ist mir ein Anliegen, ihre Geschichten zu teilen und Menschen in Deutschland zu motivieren, sich aktiv für sie einzusetzen.

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