Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schwabmünchen: Bei Herzbube Daniel macht das Spenderherz Probleme

Schwabmünchen

Bei Herzbube Daniel macht das Spenderherz Probleme

    • |
    Bei Herzbube Daniel stellten die Ärzte eine chronische Abstoßungsreaktion fest. Jetzt muss er hoch dosiert Cortison nehmen, um den Prozess zu stoppen.
    Bei Herzbube Daniel stellten die Ärzte eine chronische Abstoßungsreaktion fest. Jetzt muss er hoch dosiert Cortison nehmen, um den Prozess zu stoppen. Foto: Diana Dietrich

    Es gibt schlechte Nachrichten über den Gesundheitszustand des fünf Jahre alten Daniel aus Schwabmünchen, der seit knapp zwei Jahren mit einem Spenderherz lebt. Besser bekannt ist er unter dem Namen Herzbube Daniel. "Unser Ergebnis von der Herzkatheter-Biopsie aus der Uniklinik Großhadern ist gekommen. Es ist leider nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Bei Daniel wurde bei der Biopsie eine chronische Abstoßung festgestellt", berichtet Mutter Diana Dietrich aufgelöst mit Tränen in den Augen auf Instagram. Daniel muss nun mehrere Tage hoch dosiert Cortison einnehmen, um den Prozess aufzuhalten. Anfang der Woche hat die Behandlung begonnen. Daniel nimmt das Medikament problemlos. Wäre es anders gewesen, hätte er wieder für einige Tage ins Krankenhaus gemusst, um es über eine Infusion zu erhalten. 

    Abstoßreaktion: Cortison soll Herzbube Daniel aus Schwabmünchen helfen

    Einer der knapp 170.000 Follower von Diana Dietrich auf Instagram beruhigt die Mutter des Buben: "Ich wollte Dir nur die Angst vor dem Wort 'Abstoßung' nehmen. Ich habe letztes Jahr meine zweite Niere bekommen und hatte jetzt über ein Jahr einige Abstoßungen (…) Und der Cortison-Stoß hat es jedes Mal in kürzester Zeit wieder gerichtet. Ich bin selbst Arzt und hatte bei der ersten Abstoßung auch die Hosen voll. Mittlerweile hat das Wort aber komplett jeden Schrecken verloren", schreibt er.

    Diana Dietrich reagiert darauf erleichtert. "Solche Erfahrungsberichte geben mir Mut, Kraft und Hoffnung. Ich habe mit vielen Betroffenen gesprochen", sagt sie im Telefonat. Der erste Schock ist nun verdaut. Auch die Ärzte hätten sie beruhigt, sagt die Mutter. "Die Diagnose klingt wohl schlimmer als sie ist." Solche Komplikationen können nach einer Transplantation auftreten, seien in der Regel aber gut zu behandeln, zumal die chronische Abstoßungsreaktion bei Daniel in einem sehr frühen Stadium entdeckt worden sei, berichtet Diana Dietrich. Hoch dosiertes Cortison soll zunächst helfen. In späteren Stadien oder wenn das Cortison nicht die erwünschte Wirkung zeigt, gibt es noch die Möglichkeit, eine Antikörpertherapie zu machen, um die Abstoßung in Schach zu halten, weiß die Mutter. "Aber so weit sind wir noch lange nicht", sagt sie. Generell gilt: Um eine

    Mutter Diana Dietrich: "Das hat er nicht verdient"

    Mutter Diana kennt die medizinische Seite und weiß, dass es jederzeit zu Problemen kommen kann. Trotzdem kann sie nicht verstehen, warum es immer ihren Sohn trifft, der schon so viel in seinem kurzen Leben durchmachen musste. "Das hat er einfach nicht verdient. Er soll doch einfach mal Ruhe haben", sagt sie. In einem Jahr steht bei Daniel die nächste Herzkatheter-Untersuchung an, um den Zustand des Spenderherzes zu überprüfen. Bei dieser Untersuchung wird ein Stecknadelkopf großes Stück Gewebe aus dem Organ entnommen und im Labor untersucht. 

    Daniel hat eine lange Krankenhausodyssee hinter sich, nachdem sich bereits im Babyalter eine vermeintliche Bronchitis als schwerer Herzfehler entpuppt hatte. Das war im Oktober 2018. Er benötigt ein neues Herz, um zu überleben. Doch das lässt auf sich warten. Insgesamt 976 Tage lebt der kleine Bub mit seiner Mutter auf der Kinderkardiologie im neunten Stock des Uniklinikums Großhadern in München. Lange Zeit ist er an eine Herzunterstützungsmaschine angeschlossen, die seinen Bewegungsradius auf etwa zwei Meter einschränkt. Am 22. Juni 2021 erhält Diana Dietrich dann endlich den lang ersehnten Anruf: Es gibt ein Spenderherz. Es folgte die Operation und wenige Wochen später darf Daniel wieder heim nach Schwabmünchen. In ein Kinderzimmer, das er nicht mehr kennt. Der Bub erholt sich zunächst zusehends. Doch es gibt auch immer wieder Rückschläge. Keime, Infekte, Fieber und auch eine Covid-Erkrankung machen Daniel zu schaffen und zwingen ihn immer mal wieder zu kürzeren Krankenhausaufenthalten. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden