Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schwabmünchen: Kriminalstatistik: Was sind die sichersten Orte der Region?

Schwabmünchen

Kriminalstatistik: Was sind die sichersten Orte der Region?

    • |
    Die Zahl der Einbrüche ist gesunken.
    Die Zahl der Einbrüche ist gesunken. Foto: Daniel Maurer, dpa (Symbol)

    Die Zahl der Betrugsfälle am Telefon oder im Internet ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen – eine Entwicklung, die auch Gernot Hasmüller, Hauptkommissar der Schwabmünchner Polizei, überrascht hat. „Weil wir fast täglich mit Betrugsfällen zu tun haben, war die Wahrnehmung eine andere“, sagt Hasmüller. Doch die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Schwabmünchen von 2019 ist eindeutig: 112 Fälle von Betrug hatten die Beamten registriert. Das entspricht einem Rückgang um etwa 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Trotz der positiven Entwicklung gibt der Bericht aber keine Entwarnung. So sollte weiterhin auf einen sensiblen Umgang mit Ausweisen, Kreditkarten oder persönlichen Daten wie Passwörtern geachtet werden. Um Betrugsfälle zu vermeiden, informiert die Präventionsdienststelle der Polizei zudem fast täglich über die verschiedenen Maschen wie Enkeltrick, falsche Polizeibeamte oder Gewinnversprechen.

    Insgesamt wurden 1280 Straftaten registriert

    Einen Rückgang verzeichneten Hasmüller und seine Kollegen auch bei der Zahl der Wohnungseinbrüche. Lag diese 2017 bei 30 Fällen, sank sie im vergangenen Jahr auf 14. Das schnelle Meldeverhalten der Bürger hat sich der Kriminalstatistik zufolge stark verbessert. Trotzdem rät die Polizei, weiterhin wachsam zu sein, den technischen Schutz zu verbessern und im Verdachtsfall umgehend die 110 zu wählen.

    Betrüger sind heute oft digital unterwegs.
    Betrüger sind heute oft digital unterwegs.

    Insgesamt registrierten die Beamten der Polizeiinspektion Schwabmünchen 1280 Straftaten. Das waren zwölf weniger als im Jahr zuvor. Auf 100.000 Einwohner kamen 2777 Straftaten. Zum Vergleich: In Bayern waren es 4615 Fälle pro 100.000 Einwohner. Auch die Aufklärungsquote hat sich 2019 positiv entwickelt. So konnten Hasmüller und seine Kollegen etwa 73 Prozent aller Straftaten aufklären. Bayernweit liegt die Quote bei 67 Prozent.

    Hauptkommissar sagt: "Region zählt zu den sichersten in Bayern"

    „Wir zählen zu den sichersten Regionen in Bayern“, sagt Hasmüller. Dies sei vor allem auf die ländliche Struktur zurückzuführen. Das zeigen auch die Zahlen vor Ort. Demnach verzeichneten die Beamten in Schwabmünchen 533 und damit die meisten Straftaten, gefolgt von Untermeitingen mit 230 Fällen. Am sichersten dürfen sich die Menschen in Scherstetten fühlen. Hier wurden Jahr lediglich acht Straftaten registriert. Ähnlich niedrig lag die Zahl in Mickhausen und Walkertshofen mit zehn Fällen. „Die westlichen Gemeinden sind ländlich geprägt, hier passiert verhältnismäßig wenig“, sagt Hasmüller.

    Allerdings ließe sich das nicht auf alle polizeilichen Einsätze übertragen. So würden beispielsweise Fälle von häuslicher Gewalt oder psychischen Ausnahmesituationen in allen Bevölkerungsschichten vorkommen. 78 Mal wurde die Schwabmünchner Polizei zu Fällen von häuslicher Gewalt gerufen – 17 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Dagegen ist die Straßenkriminalität mit 177 Delikten um etwa 21 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Diebstähle lag bei 268 – dazu zählen 40 entwendete Fahrräder und 29 Diebstähle an oder aus Autos.

    Ein Einsatzschwerpunkt ist die Disko PM in Untermeitingen

    Die meisten Straftaten werden der Kriminalstatistik zufolge von Männern begangen. So waren etwa 80 Prozent der 771 ermittelten Tatverdächtigen männlich, rund 70 Prozent von ihnen waren Deutsche. Immer häufiger werden Straftaten auch unter Einfluss von Alkohol begangen. So war etwa jeder siebte Tatverdächtige betrunken. Insgesamt nahm die Rauschgiftkriminalität im vergangenen Jahr zu. Die Zahl der Drogendelikte stieg von 92 auf 113. Am häufigsten spielte dabei Cannabis eine Rolle. Gegen mehrere Rauschgifthändler wurden vor Gericht Freiheitsstrafen verhängt.

    Zu einem Einsatzschwerpunkt der Schwabmünchner Polizei zählt die Diskothek PM in Untermeitingen. 102 Mal mussten die Beamten im vergangenen Jahr ausrücken. In 69 Fällen handelte es sich um Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Im Jahr zuvor waren es noch 89 Straftaten. Lediglich eine Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte wurde registriert. Der Einsatz einer Body-Cam ab Mai vergangenen Jahres könnte der Kriminalstatistik zufolge zur Deeskalation beigetragen haben.

    Lesen Sie auch:

    Hören Sie auch unseren Podcast: Brutale Angriffe an Königsplatz und vor Disco: Wird Augsburg krimineller?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden