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Schwabmünchen: In Schwabmünchen soll bald ein Unverpackt-Laden eröffnen

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In Schwabmünchen soll bald ein Unverpackt-Laden eröffnen

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    Linsen, Reis und Getreide kann man sich in Unverpackt-Läden in eigene Gefäße einfüllen - nun soll mit "Die Krämerin" auch in Schwabmünchen ein solches Geschäft entstehen.
    Linsen, Reis und Getreide kann man sich in Unverpackt-Läden in eigene Gefäße einfüllen - nun soll mit "Die Krämerin" auch in Schwabmünchen ein solches Geschäft entstehen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    In der Fuggerstraße in Schwabmünchen soll ein Unverpackt-Laden eröffnen. Von Nudeln über Putzmittel bis hin zur Gesichtscreme soll es dort alles verpackungsfrei zu kaufen geben. Die Idee dazu hatten Grünen-Stadträtin Heike Uhrig, die den plastikfreien Stammtisch leitet, und Konstantin Wamser von der SPD. Bekannt wurde das Konzept bereits Anfang Februar. Inzwischen sind die Organisatoren einen Schritt weiter, denn sie haben passende Räume für ihren Unverpackt-Laden gefunden.

    Im Gebäude an der Fuggerstraße Ecke Stiegelbräuweg soll das Geschäft unter dem Namen "Die Krämerin" eröffnen. "Die Lage ist ideal", sagt Initiatorin Heike Uhrig. Es gebe Parkplätze und die Verkaufsfläche sei direkt mit dem Lagerraum verbunden. Das sei wichtig, um die Regale schnell nachfüllen zu können.

    Der Unverpackt-Laden soll über eine Genossenschaft betrieben werden

    Nicht nur die Lage überzeugt die Initiatoren. Auch das enorme Interesse am Projekt motivierte das Kernteam aus acht Freiwilligen. Denn inzwischen haben sich rund 90 Unterstützer gemeldet, die sich finanziell am Laden beteiligen wollen - teilweise mit bis zu 1000 Euro, wie Uhrig erklärt.

    Denn sowohl die Art, wie die Produkte verkauft werden, als auch die Form der Ladenführung ist besonders: Das Geschäft soll über eine Genossenschaft und nicht wie üblich über einen einzelnen Unternehmer betrieben werden. Damit kann sich jeder finanziell beteiligen und mitbestimmen. "Jeder erhält ein Stimmrecht, egal, wie viele Anteile er kauft", sagt Uhrig.

    Hier in der Fuggerstraße 44 soll der neue Unverpackt-Laden in Schwabmünchen einziehen.
    Hier in der Fuggerstraße 44 soll der neue Unverpackt-Laden in Schwabmünchen einziehen. Foto: Victoria Schmitz

    Der Gründungstermin für die Genossenschaft steht schon. "Wir hätten es gerne im großen Stil veranstaltet, aber die Corona-Situation lässt das nicht zu", sagt Uhrig. Deshalb wird die Versammlung nun online am Sonntag, 28. März, abgehalten. Interessierte können sich zuschalten und anschließend der Genossenschaft beitreten. Aufsichtsräte hätten sich bereits gefunden. Der Genossenschaft vorstehen werden die beiden Initiatoren des Projekts, Heike Uhrig und Konstantin Wamser.

    Das Sortiment soll Grundnahrungsmittel und Handgemachtes umfassen

    Neben Unterstützern, die sich finanziell am Unverpackt-Laden beteiligen wollen, haben sich auch Freiwillige gemeldet, die helfen wollen - sei es beim Streichen oder beim Nähen der Verkaufsschürzen. Auch an Produktlieferanten mangelt es nicht. "Wir haben mehrere Landwirte aus der Region, die Eier verkaufen wollen", sagt Uhrig. Mit weiteren Anbietern sei man im Gespräch. Für Kaffee in den Regalen sorgt beispielsweise die Rösterei Bohnenschmiede aus Wehringen.

    Zehn Tipps für weniger Plastik im Alltag

    1) Stofftasche immer dabeihaben.

    2) Getränke, Milch, Joghurt und Sahne in Pfandgläsern kaufen.

    3) Loses Obst und Gemüse kaufen.

    4) Wurst und Käse in Dosen packen lassen.

    5) Leitungswasser für unterwegs in Glas- oder Edelstahlflaschen.

    6) Seife am Stück statt Duschgel und Shampoo.

    7) Mehrweg statt Einweg bei Bechern und Tellern.

    8) Strohhalme und anderes Einwegplastik vermeiden.

    9) Kleidung gebraucht statt neu kaufen.

    10) Werbegeschenke aus Plastik ablehnen, eingeschweißte Kataloge abbestellen.

    Das Sortiment soll - ähnlich den Geschäften in Türkheim oder Mering - Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Mehl oder Linsen abdecken. Die Waren werden möglichst wenig verpackt angeboten. "Am besten bringen die Kunden selbst Gläser oder Tupperdosen zum Abfüllen mit", erklärt Uhrig.

    Aber auch andere Produkte wie Süßigkeiten, Pesto oder Drogerieartikel soll es geben. Für den Verkauf sollen bezahlte Kräfte eingestellt werden. Von Frischwaren wie Obst und Gemüse sehen die Initiatoren bislang ab. "Wir wollen keine Konkurrenz zu den bestehenden, kleinen Läden sein", sagt Uhrig.

    Laden "Die Krämerin" soll Treffpunkt für Schwabmünchner werden

    Stattdessen soll es auch Handgemachtes wie die selbst genähten Taschen oder Gemüsesäckchen des Vereins Faribag - ein Nähprojekt geflüchteter Frauen - im Unverpackt-Laden zu kaufen geben. "Wir spielen auch mit dem Gedanken, Mietbretter anzubieten, über die Verkäufer ihre Waren anbieten können", sagt Uhrig. Aber das sei nur eine Idee.

    Einkauf in Unverpackt-Läden besser planen

    Plastikfreie Unverpackt-Läden öffnen in immer mehr Orten. Weil Nahrungsmittel hier direkt in die eigene Dose oder den mitgebrachten Beutel abgefüllt werden, ist anders als im Supermarkt keine Einkaufsmenge vorgegeben.

    Daher sollten man sich vor dem Einkauf Gedanken machen, wie viel Nudeln oder Linsen man zum Beispiel braucht. Eine Hilfe zum Abschätzen der üblichen Mengen sind dabei alte, leere Verpackungen. Dazu rät das Bundeszentrum für Ernährung.

    Und man sollte wirklich geeignete Behälter einpacken. Mehl etwa lässt sich zwar gut im Leinenbeutel transportieren, es staubt aber dann beim Umfüllen in der Küche.

    Übrigens: Die mitgebrachten Behälter werden vor dem Einkauf im Unverpackt-Laden gewogen und das Gewicht an der Kasse vom Endgewicht abgezogen, um die Füllmenge zu errechnen. (tmn)

    Auch Sitzgelegenheiten soll es geben, damit Kunden einen Kaffee trinken können. Aber ein richtiges Café ist nicht vorgesehen. "Wir sind immer noch in der Planungsphase", sagt Uhrig. Das Team arbeite mit Hochdruck am Konzept, aber es könne sich immer wieder etwas ändern. Nur so viel steht fest: "Es soll ein Laden und Treffpunkt für alle Schwabmünchner werden", sagt Uhrig.

    Wer sich am Unverpackt-Laden beteiligen will oder Fragen zum Projekt hat, kann sich per E-Mail an info@diekraemerin-smue.de wenden. Dort erhalten Interessierte auch den Link, um an der digitalen Genossenschaftsversammlung teilzunehmen. Konstantin Wamser steht außerdem telefonisch unter 08232/903940 zur Verfügung.

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