Dass die Schwabmünchner Feuerwehr zu den schlagkräftigsten Einheiten im Landkreis zählt, ist weithin bekannt. Doch auch der Nachwuchs steht den erfahrenen Kräften in nichts nach, wie eine eindrucksvolle Großübung jüngst unter Beweis stellte.
Gemeinsam mit den Jugendfeuerwehren aus Mindelheim, Mittelstetten und Siebnach zeigten die jungen Einsatzkräfte, dass sie bereits jetzt über beachtliches Können verfügen. Seit Jahrzehnten pflegen die Feuerwehren der Region eine enge Freundschaft, die sich besonders in der Zusammenarbeit mit den Jugendwehren ausdrückt. Ein fester Bestandteil dieser Verbindung ist die jährliche öffentliche Hauptübung der Jugendfeuerwehren, die abwechselnd in verschiedenen Ortschaften stattfindet. Dieses Jahr war der Bauhof an der Krumbacher Straße der Übungsort. Auf den Nachwuchs wartete ein besonderes Szenario.
Es sah eine Explosion in der Maschinenhalle des Bauhofs vor, die durch eine Verpuffung ausgelöst wurde. Dabei brach ein Feuer aus. Mehrere Beschäftigte wurden vermisst. Nachdem der Alarm ausgelöst worden war, rückte zunächst die Schwabmünchner Feuerwehr aus. Mit großen Augen verfolgten viele Zuschauer die mit Blaulicht und Martinshorn anrollenden Feuerwehrautos. Kommandant Stefan Missenhardt von der Schwabmünchner Feuerwehr moderierte die Großübung. Im ersten Fahrzeug saß der Zugführer, gefolgt von einem Löschfahrzeug mit neun Einsatzkräften.
Nach einer ersten Lageerkundung durch den Zug- und die Gruppenführer wurden die weiteren Fahrzeuge zielgerichtet positioniert. In einem zweiten Schritt trafen die angeforderten Kräfte aus den Nachbargemeinden ein, sodass insgesamt zehn Fahrzeuge vor Ort waren. Auf den Dächern der Maschinenhalle machten sich Mitarbeiter durch laute Hilferufe bemerkbar und erhöhten damit den Druck auf die jungen Einsatzkräfte. Die Aufgaben waren klar: Verletzte mussten auf dem Gelände gefunden und evakuiert werden, gleichzeitig musste der Brand bekämpft werden.
Die Jugendlichen gingen mit großem Ernst an die Aufgaben heran. Schnell wurden die Löschschläuche verlegt, dabei kam auch ein Spezialfahrzeug mit einem 2000 Meter langen Schlauch zum Einsatz, um Wasser aus der nahegelegenen Singold zu pumpen. Zusätzlich wurde ein Pool aufgebaut und mit Wasser gefüllt, da die Hydranten nicht schnell genug ausreichende Wassermengen liefern konnten. Währenddessen durchkämmten Trupps das Gelände nach Verletzten und Vermissten. Zwei Übungspuppen, die weit entfernt versteckt waren, wurden gefunden und zum Sammelplatz gebracht.
Insgesamt wurden zwölf Verletzte, die das Jugendrotkreuz realistisch geschminkt hatte, in Sicherheit gebracht und versorgt. Danach konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf den Brand. Da die Einsatzleitung davon ausging, dass die Maschinenhalle nicht mehr zu retten war, wurde eine defensive Taktik angewandt: Zunächst wurden die umliegenden Gebäude mit Wasser geschützt, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Es folgte der „direkte Löschangriff“.
Für die rund 50 Jungen und Mädchen des Feuerwehrnachwuchses war die Hauptübung ein ganz besonderes Erlebnis. Sie meisterten ihre Aufgaben mit Ernsthaftigkeit und Souveränität, stets unter den wachsamen Augen der Gruppenführer. Nach Abschluss der gelungenen Übung wurden alle Schläuche, Tragen und weiteres Zubehör sorgfältig zusammengepackt. Auf dem Sammelplatz der Feuerwehr fasste Kommandant Missenhardt die Übung zusammen: Er lobte die Leistung der Jugendlichen und betonte, dass sie auf einem guten Weg seien. Gleichzeitig ermutigte er sie, weiterhin zu üben, um auch in Zukunft den vielfältigen Herausforderungen des Feuerwehrdienstes gewachsen zu sein.
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