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Tierwohl: Wellnesstempel für Rinder

Schwabmünchen

Ein Wellnesstempel für Rinder

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    Landwirt Lukas Gabriel (rechts) erläutert die Abläufe im Rinderstall. 
    Landwirt Lukas Gabriel (rechts) erläutert die Abläufe im Rinderstall.  Foto: Jürgen Schmidt

    Woher kommt mein Essen? Wird noch regional produziert? Was bedeuten die Haltungsformen in der Landwirtschaft, und wie sehen sie in der Praxis aus? Diese Fragen stellten sich die Mitglieder der Jungen Union Augsburg Land unter der Leitung von Kreisvorsitzenden Lisa Wolf bei einem Besuch auf dem Hof von Landwirt Helmut Kugelmann in Schwabmünchen. Der Tag bot den Besuchern einen umfassenden Einblick in moderne und tierfreundliche Rinderhaltung. Gemeinsam präsentierte sich das Familienunternehmen Kugelmann mit Neffen Lukas Gabriel den Besuchern und den hochmodernen Rinderstall, der im Jahr 2021 ohne Fördermittel in Betrieb genommen wurde. Auf einer Fläche von etwa 85 mal 25 Metern bietet das Gebäude Platz für bis zu 240 Rinder. Dieses Konzept und die Ausführung sind in der Region einzigartig.

    Platz, Außenklima und eine Massagebürste

    Der Stall arbeitet nach dem Prinzip des Labels Wellfarming, was eine erhebliche Verbesserung des Platzangebots für die Rinder bedeutet. In der Rindermast haben die Tiere hier 40 bis 60 Prozent mehr Platz als in herkömmlichen Ställen. Eine Anbindehaltung ist ausgeschlossen; stattdessen stehen die Tiere in einem Laufstall mit Außenklimareiz. Die Stahlkonstruktion besteht aus offenen Wänden und einem offenen Dachspitz, die eine kontinuierliche Luftzirkulation ermöglichen. „Die gute Belüftung sorgt für ein angenehmes Klima, minimiert den Stallgeruch und hält Fliegen fern“, so Gabriel. Besonders beeindruckend war der Besuch der Futterküche, in der die moderne Technik zur Fütterung und Stallreinigung sichtbar wird. Die Rinder werden nach den hohen Anforderungen der Haltungsform 3 gefüttert, die auf dem Hof übererfüllt werden. Der Futterprozess ist nahezu automatisiert: Der Landwirt bestimmt, wie die Futtermittel gemischt und wann die Tiere gefüttert werden. Ein Roboter übernimmt das Verteilen der Mischung, und auch das Ausmisten erfolgt automatisch. „Die Technologie dient nicht nur der Effizienz, sondern auch dem Tierwohl“, betont Gabriel. Der Mist wird regelmäßig abgeschoben und auf dem Gelände gelagert, wodurch der Stall stets sauber bleibt. Eine Scheuer-Kratz-Bürste sorgt zusätzlich für das Wohlbefinden der Tiere.

    Nach 18 Monaten werden die Tiere geschlachtet und im Supermarkt verkauft

    Nach etwa 18 Monaten werden die Rinder zum Schlachten gebracht, ihre Produkte finden anschließend ihren Weg zu Edeka und Rewe.

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    1 Kommentar
    Maria Reichenauer

    "Die Rinder werden nach den hohen Anforderungen der Haltungsform 3 gefüttert, die auf dem Hof übererfüllt werden. " Das hätte ich schon gerne genauer gewusst, z.B. wie es mit Genfutter aussieht. In der Haltungsform 3 heißt es: "ohne Gentechnik während der Mastphase, mind. 6 Monate vor Schlachtung". Wenn ein Tier 18 Monate alt wird – was bedeutet das für die restlichen 12 Monate? Und wie ist es mit dem "qualifizierten Antibiotikamonitoring"? Welche Antibiotika müssen gegeben werden, welche können gegeben werden? Immerhin kämpft die Humanmedizin mit immer mehr Antibiotika-Resistenzen – das wäre also schon wichtig zu wissen. Die Haltungsform 3 – da gebe ich dem Landwirt recht – hat für das Tierwohl einiges gebracht. Aber die Spitzenform der Tierhaltung? Es ist die Mitte – mehr nicht. Ein Vergleich lohnt sich: https://haltungsform.de/kriterien-5stufig/. Und eine Scheuerbürste für 240 Kühe macht einen Kuhstall – wenn auch mit Frischluft – noch nicht zum Wellnesstempel.

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