Schwabmünchen: Der Alpenverein Schwabmünchen wird 100

Hundertjähriges Jubiläum feiern die Mitglieder der Alpenvereinssektion Schwabmünchen in diesem Jahr. 1924 wurde die Ortsgruppe Schwabmünchen der DAV-Sektion Augsburg gegründet. Rund 35 Mitglieder hatte diese damals, heute ist der Alpenverein Schwabmünchen eine eigene Sektion. Mit 1748 Mitgliedern ist er nach eigenen Angaben der zweitgrößte Verein Schwabmünchens. 

Die Sektionsgründung fand 1946 nach Ende des Zweiten Weltkrieges statt. Damals sei eine eigene Schwabmünchner Sektion schneller genehmigt worden als die Sektion Augsburg ihre Arbeit wieder habe aufnehmen dürfen, weiß die Vorsitzende Marianne Fischer. Gründungvoraussetzung der Besatzungsmächte sei gewesen: Es darf keine Nationalsozialistischen Verbindungen mehr geben. Wegen eines solchen Verdachts wäre auch der erste Vorsitzende 1948 nach nur zwei Jahren ersetzt worden. 

Zu Beginn war die Mitgliedschaft im Alpenverein noch elitär

Früher, zur Zeit der Sektionsgründung, sei die Mitgliederschaft des Alpenvereins noch elitär gewesen: „Für den normalen Bürger war es schwer reinzukommen“, so Marianne Fischer. Bewerber seien von einem aus vier Personen bestehenden Ausschuss geprüft worden und hätten drei Bürgen gebraucht, um dem Verein beitreten zu können. Eine Ausnahme von den strengen Beitrittsbedingungen sei Hans Reßl gewesen: Für die Sektionsgründung habe es einen ausgebildeten Bergführer gebraucht, so kam der Elektriker Reßl direkt nach seiner Kriegsgefangenschaft in den Verein. „Er war ein super genauer Bergführer“, erinnert sich Fischer an frühere gemeinsame Touren, bei denen er nie ein Risiko eingegangen sei.

Nicht nur in seinen Beitrittskriterien, auch sonst hat sich die Sektion Schwabmünchen weiterentwickelt. Der Verein ist konstant gewachsen, auch durch die Pandemiejahre. 2011 zählte der Verein etwa 900 Mitglieder, 2023 waren es mit 1748 knapp doppelt so viele. Den größten Anteil machen mit 64 Prozent der Mitglieder im Alter zwischen 25 und 70 Jahren aus. 

DAV-Schwabmünchen hat ein breites Angebot

Seine vordringliche Aufgabe sieht der Verein in seiner Jugend und auch bei älter werdenden Mitgliedern. Von Jugendklettergruppen in der eigenen Boulderhalle der Sektion in der Grundschulturnhalle Schwabmünchen bis zum wöchentlichen Seniorenradeln gibt es ein großes Angebot für verschiedene Alters- und Leistungsstufen. Über die Teilnahme an Touren sagt Marianne Fischer: „Jeder muss ehrlich mit sich selbst sein und vom Leistungsniveau her einschätzen, ob das geht oder nicht geht.“ Prinzipiell könnten aber auch die Tourenleiter sagen, wenn sie jemanden etwas nicht zutrauen. Mitte April hat die Bergsaison beim Alpenverein Schwabmünchen wieder richtig angefangen. Geplante Touren sind sowohl im Internet als auch im Schaukasten der Sektion in der Fuggerstraße in Schwabmünchen zu finden. Auch ein Reinschnuppern sei prinzipiell möglich. 

Umweltschutz ist in der DAV-Sektion Schwabmünchen ein wichtiges Thema. „Gehen wir bei allen unseren Veranstaltungen achtsam mit der Natur um, dann können wir weiter guten Gewissens unsere Touren unternehmen“, heißt es im aktuellen Jahresprogramm. Die Sektion hat mit Alexandra Sann eine extra Beauftragte, die die Umweltbilanz jeder Tour bestimmt und den CO²-Ausstoß der Sektion ausrechnet. Um die Anfahrt in die Berge umweltverträglicher zu gestalten, wird zunehmend auf den Nahverkehr und Busse, auch in Kooperation mit der Sektion Augsburg, gesetzt.