Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schwabmünchen: Das Museum in Schwabmünchen wird zum Märchenschloss

Schwabmünchen

Das Museum in Schwabmünchen wird zum Märchenschloss

    • |
    Dr. Bernhard Lauer von der Grimm-Gesellschaft eröffnete zusammen mit Bürgermeister Lorenz Müller und Dr. Doris Hafner die Vorbesprechung zur Weltreise mit Grimms Märchen.
    Dr. Bernhard Lauer von der Grimm-Gesellschaft eröffnete zusammen mit Bürgermeister Lorenz Müller und Dr. Doris Hafner die Vorbesprechung zur Weltreise mit Grimms Märchen. Foto: Uwe Bolten

    Der Saharasand und nicht der Lichtschein eines Hexenofens färbte den Himmel über der Stadt in ein gelblich-braunes Licht, während Dr. Bernhard Lauer die Konzeption der Mitte Mai im Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen (Mugs) geplanten Märchenausstellung erläuterte.

    "Das Museum in Schwabmünchen bietet den optimalen Rahmen, um eine der größten Ausstellungen des Vereins über die Märchenhistorie der Brüder Grimm in Deutschland zu präsentieren", sagte der Geschäftsführer der in Kassel ansässigen Brüder-Grimm-Gesellschaft. Der gemeinnützige Verein versteht seine Hauptaufgabe in der Pflege des persönlichen und wissenschaftlichen Erbes der Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm.

    Museum Schwabmünchen widmet sich Konflikten zwischen Gut und Böse

    Im Gegensatz zu Autoren von Kunstmärchen wie Hans Christian Andersen (Die kleine Meerjungfrau, des Kaisers neue Kleider) legten die Brüder Grimm ihren Schwerpunkt auf das Sammeln vom Märchen aus dem Volk sowie dem Bildungsbürgertum, die sie auf zahlreichen Reisen aufschrieben oder von Helfern zugetragen bekamen. Anschließend wurden die Geschichten, in der Regel verschiedenste Konflikte zwischen von Gut und Böse, in den Sprachgebrauch der Zeit angepasst. Somit erreichten die Geschichten von Hänsel und Gretel, dem Aschenputtel, Frau Holle oder Schneewittchen bis heute Einzug in unser Leben und dem Sprachgebrauch.

    Die geplante große Märchenausstellung "Grimms Märchen von Rapunzel bis Cosplay", so der aktuelle Arbeitstitel, wird auf drei Geschossen des Museums eine Vielzahl von Exponaten aus der umfangreichen Sammlung der Gesellschaft zeigen. "Neben dem Leben der Brüder Grimm und deren Sammelleidenschaft von Märchen werden unter anderem Bebilderungen genauso vertreten sein wie Blicke auf japanische Märchen und ein humorvoller Blick auf den Erfolg der Grimm'schen Märchen in der Welt", blickte der Experte nach vorne und ergänzte: "Immerhin sind die Kinder- und Hausmärchen Deutschlands größter literarischer Exportartikel neben der Lutherbibel." Überall in der Welt habe die Weiterentwicklung der Märchen stattgefunden, in Japan seien sie besonders beliebt. "Damit erhalten japanische Märchen einen eigenen Raum bei der Ausstellung, wobei die Mangas nicht fehlen dürfen", fügte Lauer hinzu.

    Gebrüder Grimm in Schwabmünchen: Der Originalband bleibt in Kassel

    Der Originalband der Erstausgabe mit handschriftlichen Kommentaren der Märchensammler wird in Schwabmünchen nicht zu sehen sein. "Der ist mit 30 Millionen versichert und wird Kassel nicht verlassen", sagte Lauer und sicherte dennoch eine Anzahl von Originalen sowie zahlreichen Faksimiles zu. Neben der Information steht für den Grimm-Experten das Erleben im Vordergrund. "Eine Ausstellung lebt nicht von vielen Texten, sondern von Bildern und der Präsentation. Wir wollen die Gäste nicht mit wissenschaftlichen Fakten überhäufen, sondern die Neugier wecken und den Besuch für alle Altersgruppen zum Erlebnis machen", erläuterte Lauer die Absicht hinter der Schau.

    Bürgermeister Lorenz Müller, als bekennender Märchenfreund sichtlich erfreut über die Ausstellung in seiner Stadt, zeigte sich überzeugt vom großen Erfolg der Ausstellung und fügte hinzu: "Ich spüre die Magie der Märchen, wenn ich sie im Kindergarten oder der Grundschule vorlese. Sie sind einfach eine faszinierende Welt für Klein und Groß."

    Die Ausstellung wird am 12. Mai offiziell eröffnet, der Regelbesuch ist ab Freitag, 13. Mai, möglich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden