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Schwabmünchen: An der Wertach wird ein Ufer ausgebaut

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An der Wertach wird ein Ufer ausgebaut

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    Das Foto zeigt das im Jahr 2019 neugestaltete Wertachufer bei Großaitingen. Die neue Uferausweitung an der Wertachau wird deutlich größer.
    Das Foto zeigt das im Jahr 2019 neugestaltete Wertachufer bei Großaitingen. Die neue Uferausweitung an der Wertachau wird deutlich größer. Foto: Hochgemuth, Lew

    Ein Projekt mit dem etwas sperrigen Namen "Flusslandschaften in Schwaben erleben 2.0" sollen die Flüsse der Region für die Menschen erlebbarer machen und zeitgleich den Naturschutz an den Gewässern verbessern. 

    Schon vor einigen Jahren haben die LEW als Betreiber der Wasserkraftwerke entlang der Wertach einige kleine Uferausweitungen mit sogenannten "Slipanlagen" erstellt. Diese sind vor allem für Rettungskräfte zum Einbringen von Booten wichtig, können aber auch privat, zum Beispiel von der Fischerei, genutzt werden. Nun wird alles eine Nummer größer. In Schwabmünchen sollte ursprünglich südlich der Schwabegger Brücke das westliche Wertachufer umgestaltet und zugänglich gemacht werden, doch der notwendige Grunderwerb war nicht möglich. Nun wird die Uferumgestaltung südlich der Gennach-Mündung bei der Wertachau am Ostufer umgesetzt. 

    Göggingen dient als Vorbild

    Ralf Klocke, bei der LEW für den Wasserbau zuständig, hat jüngst im Schwabmünchner Bauausschuss die Maßnahme vorgestellt: "Als Vorbild für die Umsetzung dienen die Maßnahmen im Bereich von Göggingen und der im Jahr 2013 umgesetzte naturnahe „Strand“ entlang des Westufers gegenüber der jetzt geplanten Uferaufweitung." Konkret heißt das, dass die Wertach an dieser Stelle ein flaches, zugängliches Ufer bekommt. "Dabei orientieren wir uns am Charakter der ursprünglichen Wertach", erklärt Klocke. Die so entstehenden Kiesflächen bieten nicht nur Hilfsorganisationen wie Wasserwacht, Feuerwehr oder THW einen leichteren Zugang zum Fluss, auch andere Bootsnutzer profitieren davon, wie auch Badefreunde, die einen "Strand" bekommen. Weitere "Profiteur" ist die Natur, denn das entstehende Flachwasser bietet, in Verbindung mit den Kiesflächen, Lebensraum für die heimische Flora und Fauna sowie ein Laichhabitat und Brutplätze für Fische. 

    Den Anliegern ist der Hochwasserschutz wichtig

    Besonders wichtig für die Anlieger der Wertachau war, dass der Hochwasserschutz durch den Bau der Uferausweitung nicht gefährdet wird. "Der bleibt so gut, wie er bisher ist. Wie schon in den anderen Bereichen vor Ort werden wir mit tonnenschweren Flussbausteinen für die Hochwassersicherheit sorgen'", erklärt Klocke. Bürgermeister Lorenz Müller lobte in diesem Zusammenhang das Vorgehen der LEW: "Es ist wichtig und gut, dass alle vom Projekt betroffenen mit an Bord genommen wurden." Davon hat auch die Planung profitiert, wie Ralf Klocke erläutert: "Bei einem Ortstermin mit den Anwohnern gab es wertvolle Hinweise und Vorschläge zur Wegeführung und Anbindung der neuen Uferaufweitung, die wir in die Planung einbezogen haben." 

    So viel kostet das Vorhaben

    Im kommenden Frühjahr sollen die ersten Arbeiten begonnen werden. Dann wird die Fläche gerodet. Dabei gab es schon Abstimmungen mit dem Forst, sodass keine wertvollen Bäume gefällt werden müssen, außerdem wird der entnommene Baumbestand durch eine Aufforstung an anderer Stelle wieder ausgeglichen. Bis Ende 2024 soll die treppenartig gestaltete Uferausweitung fertig sein, samt einer guten Zuwegung. Rund 100.000 Euro Baukosten sind kalkuliert. 60 Prozent davon werden über Leader gefördert, weitere 10.000 kommen aus dem LEW-Fonds "Strom Regional Natur". So bleibt für Schwabmünchen noch ein Anteil von 30.000 Euro. Klocke hob dabei noch mal die Einzigartigkeit des Projekts hervor. "Fünf Leadergemeinschaften und 14 Kommunen aus ganz Schwaben sind mit dabei. Das ist beeindruckend." Die Kosten des gesamten Projekts belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro, nur 30 Prozent davon tragen die jeweils beteiligten Kommunen. 

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