Strahlend blauer Himmel, an dem Flugzeuge ihre Runden drehen, während am Boden die nächsten Passagiere freudig gespannt auf ihren Abflug warten. Ein Bild, dass gut zu den großen Flughäfen in Memmingen oder München passt. Am Wochenende gab es genau dieses Bild auch am Schwabmünchner Flughafen. Zwischen Wertach und Schwabegg warteten die Menschen ebenfalls fröhlich angespannt auf den nächsten Abflug. Der Unterschied zu den den großen Flughäfen war zum einen, dass es nicht in den Urlaub ging, sondern „nur“ eine große Runde über die Region geflogen wurde, zum anderen waren die Passagiere anders. Denn es stand der „Flugtag für Menschen mit Behinderung“ an.
Die Flieger des Luftsportvereins Schwabmünchen sorgten, unterstützt von Flugzeuge der Vereine aus Bad Wörishofen und Jesenwang, das Menschen in den Genuss eines Fluges kommen, die sonst kaum die Chance darauf hätten. Eine Idee, die vor mehr als 40 Jahren entstand und deren Gedanke auch heute immer noch jung ist. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz haben die Schwabegger Flieger schon tausenden Menschen mit Behinderung in den vergangenen Jahrzehnten so Glücksmomenten beschert, die ihres gleichen suchen. Das hat auch Landrat Martin Sailer, der auch im Vorstand des BRK Augsburg-Land ist, wieder feststellen dürfen. „Es ist schön die freudig-erwartungsvollen Gesichter vor dem Start zu blicken. Aber noch schöner ist es, das Glück in den Augen der Menschen nach der Landung zu sehen“, stellt er bei seinem Besuch fest.
Viele Vereine und Organisationen helfen zusammen
Auch wenn das Fliegen nach wie vor im Mittelpunkt des Tages steht, hat sich in den vergangenen Jahren auch viel um den Flugtag herum entwickelt, so dass der Tag ein echtes Event für die Menschen mit Behinderung ist. Inzwischen sind viele weitere Vereine und Organisationen Teil des Tages. So sorgt der Musikverein Schwabegg für Unterhaltung, Jungendrotkreuz und Jugendfeuerwehr laden zu spielen ein, die Modellflieger aus Schwabmünchen und Wehringen zeigen ihre Künste, seit mehr als zehn Jahren verkürzt der „Morgan-Club Bayern“ mit seinen offenen Flitzern die Wartezeit. Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr war ein Polizeihubschrauber, der am Flugplatz „Halt“ machte und viele neugierige Blicke auf sich zog.
So war es kein Wunder, dass viele der Gäste auch nach ihrem Flug noch bleiben, um den Tag zu genießen. Der Höhepunkt für alle war natürlich der Flug, was auch Sebastian bestätigte. „Es war richtig toll. Wir sind nach Bad Wörishofen geflogen, ich habe den Skyline-Park von oben gesehen“, berichtet er, immer noch ein wenig aufgeregt von seinem Flug. Ob er nochmal in ein Flugzeug steigen wolle? „Auf jeden Fall!“ erklärt er mit leuchtenden Augen. Dafür muss er sich jedoch mindestens ein Jahr gedulden. Die Schwabegger Flieger nutzten das gute Wetter bis zur letzten Sekunde aus. Mehr als vierzigmal hoben die Flugzeuge am Samstag ab, ehe das Wetter zu kritisch wurde. Somit konnten alle Menschen mit Behinderung, es waren mehr als einhundert, die da waren, ihr Flug-Erlebnis genießen. Günter Geiger, ein Urgestein des Flugtages, ist vor allem den Helfern dankbar. „Egal ob die vielen Rot-Kreuzler, der Luftsportverein mit seinen Helfern all die anderen ehrenamtlichen Helfer, aber auch die Unterstützer wie Sparkasse oder Lions-Club. Ohne diese Menschen wäre dieser Flugtag nicht möglich“, erklärt er. Und freut sich schon auf den nächsten, denn auch im kommenden Jahr wird am ersten Samstag im Juli dafür gesorgt, dass Menschen, die sonst eher am Rande der Gesellschaft leben, die grenzenlose Freiheit über den Wolken erleben dürfen.
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