Zwei Tage - zwei Welten. Das Bergrennen in Mickhausen bot am Wochenende nahezu alle Facetten des Motorsports. Am Samstag war es während der Trainingsläufe vor allem das feuchte Wetter, welches die Fahrer forderte und auch von den Fans einiges an Durchhaltevermögen verlangte. Trotzdem waren rund 1500 Besucher am Samstag an der Strecke, was Organisationsleiter Klaus Moorhammer durchaus gefiel. „Gemessen am Wetter ist das eine ordentliche Zahl“, bilanzierte er. Die Rennzeiten waren durch die nasse Strecke weit weg von dem, was in Mickhausen möglich ist.
Zudem war für einige Fahrer auch das Wochenende früh zu Ende, da ihr Lauf im Wald oder auf der Wiese endete. Auch wenn es einigen Sachschaden gab, die Fahrer überstanden die Unfälle meist unverletzt. Für den Fall des Falles war aber gut vorgesorgt. Allein die Zahl der ehrenamtlichen Rettungskräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz hat die 150 locker überstiegen. Und der Sanitätsdienst wurde täglich von rund 80 Kräften geleistet. Harald Güller, Vorstandvorsitzender des BRK Augsburg-Land, freute sich: „Man sieht, dass wir im Landkreis gut aufgestellt sind“, sagte er.
Am Sonntag deutlich bessere Zeiten als am Vortag
Am Sonntag hatten die Einsatzkräfte nichts mehr zu tun, die Fahrten den Berg hinauf verliefen nahezu ohne Probleme. Und das Wetter meinte es ebenfalls gut mit der Rennsportgemeinde. Schon zum ersten Lauf, auf noch leicht feuchter Strecke, waren die Zeiten deutlich besser als am Vortag. Da der Himmel immer mehr aufklarte, trocknete die Strecke schnell ab und die ersten Fahrer ersetzten ihre Regenreifen durch Slicks.
Mit mehr Haftung gab es mehr Geschwindigkeit und die ersten Fahrer unterboten die Minute auf der 2,2 Kilometer langen Strecke. Als Patrik Zajelsnik im zweiten Lauf nur noch 50 Sekunden für den Mickhauser Berg benötigte, gab es die erste Hoffnung, dass der Streckenrekord doch noch fallen könnte. Der steht bei 46,9 Sekunden und stammt aus dem Jahr 2011 und ist somit einer der am längsten bestehende Rekorde im europäischen Bergrennsport. Mit 48,3 Sekunden im dritten Lauf war Zajelsnik noch näher dran - aber das war es schon, denn im vierten Lauf konnte er seine Zeit nicht mehr verbessern. Für den Gesamtsieg in Mickhausen genügten seine Zeiten trotzdem allemal.
Lokalmatador Wolfgang Glas war wieder im Rennen
Lokalmatador Wolfgang Glas war scheinbar mehr auf Spaß als auf Erfolg aus. In der Gleichmäßigkeitswertung, bei der es darum geht, in allen vier Läufen eine möglichst identische Zeit zu fahren, kam er gerade noch so in die Top 10 seiner Klasse. Ein genauerer Blick auf seine Zeiten lässt aber den Schluss zu, dass ihm doch mehr an guten Zeiten als am gleichmäßigen Fahren lag.
Der sonnige Sonntag sorgte nicht nur bei den Fahrern für gute Zahlen. Mit den rund 5000 Besuchern am Renntag zeigten sich die Verantwortlichen durchaus zufrieden. Die Fans waren ebenfalls guter Dinge. Denn egal, ob aus der Region oder als Motorsportfan weit gereist - es gab Lob von allen Seiten. „Mickhausen macht einfach Spaß“ war der Tenor unter den Gästen. Und die Fans zeigten sich vor allem am Ende des Renntages dankbar, als sie bei der Rückführung der Rennwagen an der Strecke noch zu hunderten Spalier standen und den Fahrern zujubelten.
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