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Oberottmarshausen: Bürgermeister Reiter zieht Bilanz: "Von Amtsmüdigkeit bin ich weit entfernt"

Oberottmarshausen

Bürgermeister Reiter zieht Bilanz: "Von Amtsmüdigkeit bin ich weit entfernt"

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    Andreas Reiter ist seit 2020 Bürgermeister von Oberottmarshausen.
    Andreas Reiter ist seit 2020 Bürgermeister von Oberottmarshausen. Foto: Sammlung Reiter

    Herr Reiter, wenn Sie an die vergangenen drei Jahre im Rathaus zurückdenken, was außer Corona fällt Ihnen noch ein?
    ANDREAS REITER: Wir konnten viele Projekte umsetzen. Angefangen bei der Baugebietserschließung inklusive Vergabe von 27 Bauplätzen, der Planung und dem Baubeginn des neuen Bauhofs, der schnellen Glasfaser-Versorgung für den gesamten Ort und dem noch anstehenden Dachständer-Abbaus. Zudem konnten wir unter großem Zuspruch den interkommunalen Bürgerbus starten, haben ein Bürgerseminar durchgeführt, eine Bürger-App initiiert und eine Nachbarschaftshilfe auf den Weg gebracht. Für die Kinder gibt es nun ein Spielmobil in den Ferien, darüber hinaus konnten wir für die Schulkinder eine Ampel initiieren und umsetzen und stationäre Luftreinigungsgeräte für die Schule beschaffen. Und nicht zuletzt haben wir eine Bike-and-ride-Anlage am Bahnhof erstellt, ein Elektroauto mit Ladesäule angeschafft (Carsharing) und einen Geh- und Radweg über die B17 gebaut.

    Im Rückblick auf die jüngsten drei Jahre: Was ist Ihre positivste Erinnerung?
    REITER: Glückliche Gesichter zur 1.-Mai-Feier nach Wegfall der Beschränkungen von Corona. Es war eine Befreiung für uns alle.

    Und auf welche Erfahrung hätten Sie verzichten können?
    REITER: Auf enttäuschte Gesichter bei Bauplatz-Bewerbern, die (knapp) leer ausgingen. Aber auch auf Nötigungen und Beleidigungen in Zusammenhang mit der Bauplatzvergabe.

    Welches Projekt, das bislang liegen geblieben ist, wollen Sie in den nächsten drei Jahren noch anpacken?
    REITER: Es ist nichts liegen geblieben. Was noch anzugehen sein wird: Energiethema, seniorengerechtes Wohnen, die Schul- und Kinderbetreuung und die Innerortsentwicklung.

    Im Heimat-Check unserer Zeitung hat die Lebensqualität sehr gute Noten bekommen. Einzig über fehlende Einkaufsmöglichkeiten, das Pfeifen der Züge am unbeschrankten Bahnübergang und die Verkehrsbelastung kamen viele Klagen. Was können Sie als Kommunalpolitiker tun, um die Belastung zu reduzieren und die Angebote zu verbessern? 
    REITER: Tatsächlich haben wir mit dem vor Kurzem getätigten Ankauf der Metzgerei/Bäckerei entscheidend zur Sicherstellung der Versorgung im Ort beigetragen. Auch die Einführung von Bürgerbus und Nachbarschaftshilfe tragen zur Versorgung unserer Bürger wesentlich bei. Das Pfeifen des Zuges ist im Grundsatz entschieden und eine Abhilfemaßnahme auf den Weg gebracht. Die Verkehrsbelastung ist und bleibt ein Graus. Hier fehlt uns der Hebel zur Umsetzung (Kreisstraße). Dennoch bleiben wir hartnäckig dran und bekunden weiter unseren Unmut.

    Werden Sie in drei Jahren wieder fürs Bürgermeisteramt kandidieren oder sind Sie schon amtsmüde?
    REITER: Von Amtsmüdigkeit bin ich weit entfernt. Ich habe noch viele Projekte im Kopf, die umzusetzen sind. Gleichwohl muss ich an dieser Stelle eine weitere Kandidatur offen lassen. Es ist aktuell nicht entschieden.

    Zur Person

    Andreas Reiter ist seit 2020 ehrenamtlicher Bürgermeister von Oberottmarshausen. Der 48-Jährige ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Gemeinderat des 1780-Einwohner-Ortes besteht aus 13 Gemeinderäten. Sieben davon gehören zur CSU und den Unabhängigen Wählern, sechs sind Mitglieder der Freien Wähler. (AZ)

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