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Neues barrierefreies WC in Schwabmünchen öffnet zum Stadtfest

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Schwabmünchens neues öffentliches WC: barrierefrei und einsatzbereit zum Stadtfest

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    Reichlich unspektakulär: So sieht die neue öffentliche Toilette der Stadt Schwabmünchen zwischen Geyerburg und Stadtgarten aus.
    Reichlich unspektakulär: So sieht die neue öffentliche Toilette der Stadt Schwabmünchen zwischen Geyerburg und Stadtgarten aus. Foto: Carmen Janzen

    Viel Lärm ums stille Örtchen hat vor neun Jahren die Staudengemeinde Langenneufnach gemacht: Sie lud die Presse zur Eröffnung der ersten öffentlichen Toilette im Dorf ein. Hitradio RT1 hat das Potenzial der Geschichte damals direkt erkannt und eine hollywoodreife Inszenierung daraus gemacht. Mit Glanz und Gloria wurde damals das neue WC am Dorfplatz eingeweiht. Unvergessen ist bis heute das große Fest mit mehr als 1000 Besuchern. Moderator Herr Braun reiste mit dem Helikopter an und ließ sich zum neuen Lokus mit der Limousine chauffieren. Über den roten Teppich schritt er in Abendgarderobe schließlich zum großen Anbieseln. Nach dem vollzogenen Akt trat er stolz vor die Tür mit den Worten „O‘bieselt is“. Der Kinderchor textete gar ein eigenes Lied für das Klo. Wer damals nicht dabei war, kann sich das Spektakel übrigens noch immer bei Youtube ansehen.

    Gänzlich unspektakulär, leise und fast unbemerkt hat dagegen die Stadt Schwabmünchen eine neue öffentliche Toilette bekommen. Beim Eisplatz zwischen der Geyerburg und dem Stadtgarten. Dort steht ein kleines blaues Gebäude mit Flachdach und einer Edelstahltür. Aktuell leuchtet noch ein rotes Licht oberhalb, denn „o‘bieselt“ ist hier noch nicht. Die Toilette ist aktuell noch geschlossen. Im Inneren befindet sich eine Unisextoilette mit Kloschüssel, Pissoir und Waschbecken. Also ein Klo für alle Geschlechter. Zudem ist das neue stille Örtchen behindertengerecht ausgebaut und ebenerdig zu betreten. Die Toilette spült selbstständig, die Einrichtung ist aus Edelstahl. „Sieht absolut schick aus und alles ist sehr hygienisch“, findet Bürgermeister Lorenz Müller, dem besonders die Barrierefreiheit ein Anliegen war.  

    So viel kostet das neue Klohäuschen

    Schick, funktional und barrierefrei darf die neue Schwabmünchner Toilette auch sein, sie hat immerhin 120.000 Euro gekostet. Allerdings zahlt die Städtebauförderung einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent. Die Stadtkasse wird also lediglich mit 24.000 Euro belastet. Geöffnet ist sie künftig täglich von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts.

    Grund für die Errichtung der neuen Sanitäranlage ist die geplante Sanierung des Alten Rathauses, die noch heuer losgehen soll. Dort im Keller befinden sich seit Jahrzehnten die öffentlichen Toiletten der Stadt. Das Interieur sieht allerdings auch noch genauso aus wie vor Jahrzehnten und darf getrost als Zumutung beschrieben werden. Insofern ist die Errichtung einer neuen öffentlichen Toilette kein Luxus.  

    Die öffentlichen Toiletten im Alten Rathaus empfinden viele Schwabmünchner mittlerweile als Zumutung.
    Die öffentlichen Toiletten im Alten Rathaus empfinden viele Schwabmünchner mittlerweile als Zumutung. Foto: Carmen Janzen

    Die Toiletten im Alten Rathaus werden mit Beginn der Bauarbeiten komplett geschlossen, deshalb war nun eine Alternative vonnöten. Zumal die Klos nur über eine steile Außentreppe zu erreichen sind, nutzlos für Rollator- und Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte. Bis die Sanierungsarbeiten beginnen, können beide Anlagen genutzt werden. Ist das Alte Rathaus einmal saniert, wird es auch dort neue zusätzliche öffentliche und barrierefreie Toiletten geben. Bis dahin, kann der neue blaue Kasten mit Edelstahleinrichtung bei der Geyerburg genutzt werden.  

    Jedenfalls wird es eine sehr leise Eröffnung des stillen Örtchens werden, denn ein eigenes großes Fest wie in Langenneufnach bekommt die neue Toilette in Schwabmünchen nicht, versichert Müller, aber immerhin, wird sie pünktlich zum Stadtfest am Wochenende zum ersten Mal für die Öffentlichkeit in Betrieb genommen und geöffnet sein. Sie erhält zum Fest und bei anderen Großveranstaltungen allerdings Verstärkung durch mobile Kollegen.     

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    1 Kommentar
    Günter Köhler

    Eine gute und dringend notwendige Beschaffung und Investition, die leider viel zu lange auf sich warten ließ. Aber besser spät als gar nicht. Hat mich auch als Rollstuhlfahrer voll überzeugt.

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