Eine rappelvolle Halle, kreischende Mädels und heiße Beats: wo man vielleicht einen Auftritt der Chippendales oder einer hippen Boyband vermutet, bekommt man nun schon seit vielen Jahren die wahrscheinlich größte Faschingsparty im Mittelneufnacher Gemeindezentrum geboten: Zum Elferratstreffen der Neufnarria traten in diesem Jahr zwölf Vereine an, die sich beim Tanz messen wollten. Am Ende gab es bei der Entscheidung ein Novum: zum ersten Mal standen mit der Budelonia aus Stockheim und der Geltelonia aus Wiedergeltingen zwei Elferräte punktgleich als Sieger fest. Dritter wurden die Zusamfunken aus Markt Wald.
Der Elferrats-Dance-Contest, wie er vor fast 20 Jahren getauft wurde, ist wohl einzigartig in seiner Art und ein fester Termin bei vielen Faschingsfreunden im Umkreis. Die elf Vereine kamen mit Bussen zu den Gastgebern der Neufnarria angereist, um bei dieser Riesengaudi dabei zu sein. Zwar geht es eigentlich nur um Spaß und gemeinsames Feiern, doch der Titel „Elferrat des Jahres“ kitzelt durchaus das vielleicht oft unterschätzte männliche Tanztalent aus den Elferräten. Die Startreihenfolge wird immer von der amtierenden Prinzessin, in diesem Jahr von Pamela I., ausgelost. Die Gardemajorinnen der teilnehmenden Vereine bewerteten schließlich die Auftritte nach fünf Kriterien.
Viele lustige Einlagen auf hoher See
So stach das Narrenschiff der Geltelonia aus Wiedergeltingen als erstes in See und begeisterte gleich zu Beginn mit ihrer Schifffahrt inklusive Burlesque-Show, knackigen Matrosen und einem Untergang à la Titanic die Halle. Kurioserweise ging anschließend die Reise mit der Siedelonia per Schiff weiter. Die Mindelheimer entführten das Publikum in die Unterwasserwelt von Arielle. Beinahe das gleiche Thema bearbeitete die Ramminarria aus Rammingen, wobei die Nixe hier über Tinder nach einem Mann sucht und so laut Ankündigung zur „Nicht-Mee(h)r-Jungfrau“ wird. Ebenfalls im Meer landeten die flotten Seemänner aus Ronsberg, die für ihre äußerst schwungvolle Einlage bejubelt wurden.
Die Faschingsgesellschaft aus Breitenbrunn hatte mit Aladin einen Disney-Klassiker ausgesucht, diesen aber lustig abgeändert. Farbenfroh zogen die Gallier aus Traunried mit Asterix und Obelix gegen die Römer auf die Bühne und vermöbelten diese wie gewohnt, aber in diesem Fall tänzerisch durchaus ansprechend. Die Kirchheimer Schloßfunken nahmen das Publikum mit zu den sieben Zwergen und zu Schneewittchen, das nach wie vor den Zorn der bösen Königin fürchten musste. Völlig losgelöst von der Erde schwebten die Tänzer der Mindelonia dagegen als Astronauten verkleidet zu fremden Welten und traf hier Außerirdische und überraschend auch Ballermann-Legende Ikke Hüftgold.
Helene Fischer, Barbie und Co. dürfen nicht fehlen
Heiße Partys feierten die Neufnarria und die Haselonia. Während bei den Gastgebern eine Karaoke-Show mit Leder und Netzhemd und mit Eiskönigin für Lacher sorgte, hieß es bei den Haselbachern „Let's have a party“ mit Helene Fischer, Barbie und Co.. Einen Filmklassiker hatten die Elferräte aus Markt Wald auserkoren. Mit "Manta Manta" konnten sie die Jury überzeugen und belegten am Ende Platz drei. Etwas wurde neben der Geltelonia noch die Budelonia aus Stockheim bewertet, deren Vertreter als Wilde Kerle eine richtig gute und bunte Show boten und zurecht den geteilten Sieg im diesjährigen Elfertreffen holten. Die drei Siegerteams bekamen schließlich neben Pokalen auch flüssige Sachpreise. Den Instagram-Wettbewerb mit den meisten „Likes“ gewann schließlich unter großem Jubel die Faschingsgesellschaft Breitenbrunn. Und bereits nach dem Contest ist wieder vor dem Contest: einige Vereine fragten schon nach dem Termin für 2025, wie Präsident Michael Huber mitten im Trubel verriet.