Ein Abend voller Humor, rasanter Dialoge und schriller Outfits: Mit „Alle meine Männer“ gelang den Theaterfreunden Mittelneufnach eine Premiere, die das Publikum beschwingt und mit einem Grinsen auf den Lippen nach Hause gehen lässt. Theaterleiterin Tina Münch bewies ein perfektes Händchen für die Besetzung und Umsetzung des Stückes. Einmal mehr bewies das Ensemble, dass das Motto „Theater macht Spaß“ hier nicht nur ein Spruch, sondern Programm ist.
Sie führt ein Doppelleben, bis das Schicksal dazischenfunkt
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die quirlige Taxifahrerin Jackie Jones, gespielt von der hinreißenden Anna Weber, die alle Register zog und als schlagfertige Bigamistin London aufmischte. Mit einem schwindelerregend präzisen Zeitplan jongliert sie zwischen zwei Ehemännern, die jeweils nichts voneinander wissen – bis das Schicksal in Form eines kleinen Unfalls dazwischenfunkt. Auf einmal fehlt die „ordnende Hand“ von Jackie, und das Chaos nimmt seinen Lauf. Als ahnungslose Ehemänner stehen auf der raffiniert gestalteten Bühne Lukas Schorer und Christian Meisl. Beide spielen gekonnt zwischen Verwirrung und Empörung, wenn sich das Netz aus Lügen und Ausreden immer weiterspinnt. Zum allgemeinen Tohuwabohu tragen auch noch die beiden ermittelnden Polizei-Inspektoren Thompson und Porterhouse, die von den beiden Nachwuchsmimen Melanie Egger und Lisa Dietmayer dargestellt werden, sowie der schusselige Nachbar Bobby (Jürgen Baur) bei.
Besonders großartig wird es aber, wenn Jackies beste Freundin und Nachbarin Stella, wunderbar gespielt von Verena Kneipp, in die Scharade miteingreift. Es bleibt kein Auge trocken, wenn sie gemeinsam die Londoner Polizei verwirren und zwei aufgeregte Ehemänner bei Laune halten. Ein unglaubliches Gewirr aus Lügen und Ausreden entfaltet sich, in dem schließlich niemand mehr den Überblick behält. So wird das Publikum fast schon zum dritten Ehemann und wartet gespannt auf die nächste unglaubliche Geschichte.
Zu Zeiten, als keine Schlaghose zu weit war
Der 70er-Jahre-Look passt dabei wie angegossen: Die Kostüme und das Bühnenbild versetzen das Publikum sofort in das London der Disco-Ära, wo nichts zu bunt und keine Schlaghose zu weit war. Die Bühne vibriert geradezu vor Farben, und die Choreografie der schnellen Szenenwechsel gleicht einer gut geölten Disco-Kugel – die natürlich im sehr gut gefüllten Gemeindezentrum nicht fehlen darf.
Ray Cooneys Erfolgskomödie „Taxi, Taxi“ hat in dieser Neubearbeitung nichts von ihrem Charme verloren – im Gegenteil. Das Spiel mit vertauschten Geschlechterrollen und der unschlagbare Wortwitz der Darstellerinnen und Darsteller machen das Stück zu einem Abend voller Überraschungen. Fazit: Ein Theaterabend, der etwas ins Herz, aber voll auf die Lachmuskeln trifft.
Gespielt wird noch am Samstag 16. November, Sonntag, 17. November, Freitag, 22. November, und Samstag 23. November, jeweils um 19.30 Uhr. Kartenreservierungen sind unter www.theater-macht-spass.de oder jeweils Dienstag und Mittwoch von 18 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 08262/960657 möglich. Der Eintritt beträgt 8 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 5 Euro. Saalöffnung ist immer eine Stunde vor Beginn. Die Theaterfreunde sorgen selbstverständlich auch für das kulinarische Wohl und alle Besucher, die im 70er-Jahre-Outfit kommen, erhalten einen Eierlikör auf Kosten des Hauses.
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