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Mittelneufnach: Ein intaktes Dorfleben ist Mittelneufnachs Bürgermeisterin wichtig

Mittelneufnach

Ein intaktes Dorfleben ist Mittelneufnachs Bürgermeisterin wichtig

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    Cornelia Thümmel ist seit 2014 Bürgermeisterin von Mittelneufnach.
    Cornelia Thümmel ist seit 2014 Bürgermeisterin von Mittelneufnach. Foto: Sammlung Thümmel

    Wenn Sie an die vergangenen drei Jahre im Rathaus zurückdenken, was außer Corona fällt Ihnen noch ein?
    CORNELIA THÜMMEL: Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf unser aller Leben. Die rege Bautätigkeit, welche unser Baugebiet rasch gefüllt hat, und die Sicherung der Trinkwasserversorgung. Die gute Qualität und die Verfügbarkeit des Wassers ist für uns Luxus. 

    Im Rückblick auf die jüngsten drei Jahre: Was ist ihre positivste Erinnerung? 
    THÜMMEL: Unsere Vereine, welche trotz vieler Einschränkungen ihren Erhalt gesichert haben und sofort nach Corona wieder vielfältige Lichtblicke in Form von verschiedensten Veranstaltungen für die Bevölkerung geschaffen haben. Gerade in dieser Zeit wurde die Wichtigkeit unseres intakten Dorflebens jedem wieder sehr bewusst. Ein Dank an alle, die sich hier engagieren. Erfreulich ist außerdem die rasche und erfolgreiche Umsetzung der neuen Lüftungsanlage im Kindergarten, welche auch nach Corona Verbesserungen des Raumklimas bringt. 

    Der Mittelneufnacher Maibaum trägt zum Gemeinwesen bei.
    Der Mittelneufnacher Maibaum trägt zum Gemeinwesen bei. Foto: Kevin Hoffmann

    Und auf welche Erfahrung hätten Sie verzichten können?
    THÜMMEL: Auf die Einschränkungen und Maßnahmen aufgrund Corona und den Krieg in der Ukraine sowie alle damit verbundenen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und die Verunsicherung der Bürger. Gelegentlich haben sich dann die Belastungen und die Stimmungslage in der Bevölkerung ein Ventil gesucht. Verzichten könnte ich zudem auf die wachsende Bürokratie, welche uns immer wieder Steine in den Weg legt. Auch auf die zahlreiche Starkregenereignisse, die große Schäden verursacht haben und auf die stetig wachsende Biberpopulation, die uns tagtäglich viele Probleme bereitet, könnte ich verzichten.

    Welches Projekt, das bislang liegen geblieben ist, wollen sie in den nächsten drei Jahren noch anpacken?
    THÜMMEL: Wir haben viele Projekte gleichzeitig anlaufen lassen, wie etwa Baugebiete, die Wasserversorgung, Radwegekonzepte, den innerörtlichen Bebauungsplan, die Dorferneuerung, den Ausbau der Staatsstraße, und je nach Erfolg bei Gesprächen mit Behörden und Bürgern voranbringen können. Nun stehen vor allem der Gehweg entlang der Augsburger Straße, die Erweiterung des Kindergartens mit einer Krippe und die Erneuerung der Kläranlage im Fokus. Alle anderen Projekte sind wünschenswert, aber leider nicht so schnell und gut umzusetzen, wie gedacht. Neu hinzu kommt die Schaffung eines interkommunalen Energiewerkes zur Generierung von günstigem Strom. 

    Im Heimatcheck unserer Zeitung hat Mittelneufnach für die Lebensqualität und die Möglichkeiten für Wanderer und Radfahrer gut abgeschnitten. Schlechte Bewertungen gab es allerdings für den öffentlichen Nahverkehr. Was können Sie als Kommunalpolitikerin tun, um dies zu ändern?
    THÜMMEL: Leider können wir hier wenig Einfluss nehmen, da die Strukturen und Zuständigkeiten sehr festgefahren sind. Wir wollten den flexiblen Rufbus, wie im Landkreis Günzburg und Unterallgäu, sind aber an fehlenden Zustimmungen gescheitert. Der Radwegeausbau als Alternativangebot fordert Vorleistungen der Gemeinden bei der Flächensicherung und Ausführungsplanung. Erst dann können Förderungen beantragt werden. Die Hoffnung liegt nun in der Reaktivierung der Staudenbahn. Wünschenswert wäre auch der baldige Anschluss an das

    Werden Sie in drei Jahren wieder fürs Bürgermeisteramt kandidieren oder sind Sie schon amtsmüde?
    THÜMMEL: Amtsmüde bin ich sicher nicht, sonst würde ich nicht immer noch so viele Stunden in dieses Ehrenamt investieren. Hier komme ich in der Regel auf den Arbeitseinsatz eines normalen Berufstätigen und dies zusätzlich zu meinem Hauptberuf. Ob ich in drei Jahren noch einmal zur Verfügung stehe, kann ich heute noch nicht sagen. Wer weiß, was bis dahin geschieht und was dann richtig und wichtig ist.

    Zur Person

    Cornelia Thümmel, 61 Jahre, ist seit 2014 Bürgermeisterin in Mittelneufnach. In der Staudengemeinde leben etwa 1100 Einwohner. Der Gemeinderat setzt sich aus Mitgliedern einer gemeinschaftlichen Liste zusammen. 

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