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Mickhausen: Motorradunfälle: Was das Fahrverbot bei Mickhausen bringt

Mickhausen

Motorradunfälle: Was das Fahrverbot bei Mickhausen bringt

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    Der Unfallschwerpunkt „Rennstrecke“ Mickhausen wurde mit einem zeitweisen Fahrverbot entschärft.
    Der Unfallschwerpunkt „Rennstrecke“ Mickhausen wurde mit einem zeitweisen Fahrverbot entschärft. Foto: Reinhold Radloff

    Die Ausgangsbeschränkungen sind gelockert und die Motorradfahrer starten in eine neue Saison. Doch damit steigt auch die Unfallgefahr. Erst am Sonntag ist ein Motorradfahrer auf der Kreisstraße zwischen dem Schwabmünchner Ortsteil Klimmach und dem Bobinger Stadtteil Waldberg schwer verletzt worden. Er war mit einem anderen Motorradfahrer zusammengeprallt und musste mit dem Rettungshubschrauber in die Augsburger Uniklinik gebracht werden.

    Unfälle wie dieser sind kein Einzelfall. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Schwabmünchner Polizei insgesamt 16 Motorradunfälle. Das sind vier weniger als noch im Vorjahr. Doch in den meisten Fällen wurden die Fahrer verletzt. Bei einem Unfall war Alkohol mit im Spiel. Die häufigste Unfallursache ist nach Angaben der Polizei aber zu schnelles Fahren.

    "Rennstrecke" bei Mickhausen ist bei Motorradfahrern beliebt

    Gerade in der Gegend um Mickhausen sind Polizei und Rettungskräfte immer wieder im Einsatz. Erst vor einem Monat wurde ein 19-jähriger Motorradfahrer auf der Strecke zwischen Langenneufnach und Mickhausen schwer verletzt. Im Herbst vergangenen Jahres geriet ein 54-Jähriger auf der Straße zwischen Mickhausen und Waldberg auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem Auto zusammen.

    Auch auf der Kreisstraße zwischen Schwabmünchen und Mickhausen hatte es in der Vergangenheit immer wieder gekracht. Die kurvenreiche Straße, bekannt durch das Mickhauser Bergrennen, ist bei Motorradfahrern besonders beliebt. In erschreckender Regelmäßigkeit mussten dort Rettungskräfte wegen schwerer Unfälle ausrücken, wenn Motorradfahrer ihre Fähigkeiten überschätzt oder das Tempolimit überschritten hatten.

    Einseitiges Fahrverbot soll Unfallgefahr reduzieren

    Doch Polizei und Landkreis wurden aktiv: Im März 2018 wurde ein einseitiges Fahrverbot auf der Kreisstraße zwischen Schwabmünchen und Mickhausen eingeführt. Der Bundesverband der Motorradfahrer wollte dagegen klagen. Doch nach einer achtmonatigen Testphase setzte das Landratsamt die Regelung dauerhaft in Kraft.

    Seitdem dürfen Motorradfahrer den Abschnitt von Mickhausen in Richtung Birkach nur noch eingeschränkt befahren. So ist die Straße in dieser Richtung von Freitag ab 18 Uhr bis Sonntag um 22 Uhr sowie an Feiertagen für Motorradfahrer gesperrt. Mit der Maßnahme wollten Polizei und Landratsamt für mehr Sicherheit und weniger Lärmentwicklung sorgen. Denn auch vonseiten der Anwohner hagelte es in den vergangenen Jahren Beschwerden wegen krachender Motoren und gefährlicher Fahrmanöver.

    Bürgermeister und Polizei ziehen positive Bilanz

    Die Sperrung scheint Wirkung zu zeigen. So registrierte die Schwabmünchner Polizei im vergangenen Jahr nur noch einen Motorradunfall auf dem kurvenreichen Abschnitt zwischen Mickhausen und Birkach. Um die Strecke zu überwachen, sind die Beamten sowie Einsatzkräfte der Motorradkontrollgruppe der Verkehrspolizei Augsburg regelmäßig im Einsatz.

    Auch Mickhausens Bürgermeister Mirko Kujath sagt: „Die teilweise Sperrung der Straße hat sich rentiert.“ Der Lärm sei weniger geworden, das würden die Anwohner bestätigen. Und auch die Zahl der Unfälle sei deutlich zurückgegangen. „Früher hat es auf der Strecke regelmäßig gekracht. Das ist zum Glück nicht mehr so“, sagt Kujath. Es habe lange gedauert, die Regelung durchzusetzen, aber die Gemeinde sei mit der jetzigen Lösung zufrieden. Die meisten Motorradfahrer würden sich daran halten.

    Das Mickhauser Bergrennen wird in diesem Herbst übrigens nicht stattfinden. Grund dafür sind allerdings keine Sicherheitsbedenken, sondern die unklare Lage aufgrund der Corona-Pandemie.

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