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Mickhausen: Frauen aus Mickhausen stricken für Obdachlose

Mickhausen

Frauen aus Mickhausen stricken für Obdachlose

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    Heimarbeit für den guten Zweck in Mickhausen: Barbara Hendich-Meyer und Jutta Hahnemann (von links) beteiligen sich an der Aktion Stricken für Obdachlose. Initiatorin Alexandra Hager rechts betreibt in Münsterhausen einen kleinen Minimarkt, wo die Strickwaren verkauft werden.
    Heimarbeit für den guten Zweck in Mickhausen: Barbara Hendich-Meyer und Jutta Hahnemann (von links) beteiligen sich an der Aktion Stricken für Obdachlose. Initiatorin Alexandra Hager rechts betreibt in Münsterhausen einen kleinen Minimarkt, wo die Strickwaren verkauft werden. Foto: Elmar Knöchel

    Drei Frauen sitzen gemütlich zusammen im Wohnzimmer und stricken. Socken, Schals, Handschuhe - alles, was an einem kalten Wintertag nicht fehlen darf. Die Beschäftigung macht ihnen Spaß. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb sie so fleißig handarbeiten. Denn ihre Kreationen schenken sie nicht etwa Freunden oder Familienmitgliedern. "Irgendwann sind alle reichlich mit Stricksachen ausgestattet", sagt Jutta Hahnemann. Stattdessen stricken sie für Menschen ohne Dach über dem Kopf.

    Die Idee dazu hatte Alexandra Hager. Schon vor drei Jahren wollte sie sich für Obdachlose einsetzen. Anfangs sammelte sie Dinge für den täglichen Bedarf und stellte daraus Weihnachtspäckchen zusammen - und ergatterte dabei noch Lebensmittel für die Wärmestuben in Augsburg und Günzburg. Beide Aktionen waren ein Erfolg. Doch die engagierte Frau aus Münsterhausen wollte mehr. So kam sie auf die Idee, mit Gleichgesinnten Handschuhe und Socken zu stricken, um sie obdachlosen Menschen zu schenken.

    400 hilfsbedürftige Menschen erhielten Strickpakete zu Weihnachten

    Ihre Mutter Barbara Hendich-Meyer war sofort dabei und auch Nachbarin Jutta Hahnemann war begeistert von der Aktion. "Stricken macht einfach Spaß", sagt Hahnemann. Gleichzeitig sei es schön, etwas Sinnvolles zu tun und Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Deshalb klappern in den Wohnzimmern der beiden Damen aus Mickhausen nun regelmäßig die Stricknadeln. In einem sind sich die Nachbarinnen einige: Man muss fast aufpassen, nicht süchtig zu werden. Gerade abends vor dem Fernseher "hängen wir an der Nadel", sagen sie mit einem Lachen.

    Dabei konnte Initiatorin Alexandra Hager anfangs gar nicht selbst stricken. Erst durch ihre Aktion lernte sie es. Inzwischen sind die drei nicht mehr allein. Rund 50 Frauen beteiligen sich an dem Projekt. Zu Weihnachten haben sie rund 400 hilfsbedürftige Menschen mit einem wärmenden Strickpaket ausgestattet. Dazu gehören Mütze, Handschuhe, Socken und ein Schal.

    Was die drei Frauen antreibt: die Dankbarkeit, die ihre Arbeit auslöst. "Wir legen allen Päckchen mit Strickwaren kleine Banderolen bei", sagt Hahnemann. "Mit Liebe gestrickt von Jutta aus Mickhausen", ist auf vielen zu lesen. Von den Mitarbeitenden der Wärmestuben haben die fleißigen Strickerinnen erfahren, dass die Empfängerinnen und Empfänger der Weihnachtspäckchen darüber munkelten, woher die Pakete kamen, oder die Namen der jeweiligen Strickerinnen erwähnten. Das sei eine wunderbare Motivation für alle, um weiter zu handarbeiten, sind sich die drei einig.

    Mit dem Erlös der Strickware wurden 1200 warme Mahlzeiten bezahlt

    Weil das Angebot an Strickwaren sogar größer war als der Bedarf, wurden auch einige Arbeiten verkauft. Zwar fielen wegen Corona in vergangenen Jahr alle Weihnachtsmärkte aus, doch Alexandra Hager ließ sich eine Alternativen einfallen. Kurz entschlossen räumte sie zu Hause ihren Fahrradschuppen aus und richtete einen kleinen "Minimarkt für Strickwaren" ein. Der besteht auch nun weiterhin, denn der Erfolg gibt ihr recht: Aus dem Verkaufserlös konnten bereits zusätzlich 1200 warme Mahlzeiten für die Wärmestuben in Augsburg und Günzburg bezahlt werden.

    Wer gerne Selbstgestricktes von den Frauen erwerben und damit die Hilfsaktion unterstützen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0172/8608218 an Alexandra Hager wenden. Besuche in ihrem heimischen Mini-markt in Münsterhausen sind nur nach vorheriger Terminabsprache möglich. Aber die Waren können nach telefonischer Bestellung auch versendet werden.

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