Trotz angespannter Haushaltslage hat die Gemeinde Mickhausen den Südflügel des so genannten Rechberg-Hauses gekauft. Es ist dem Schloss vorgelagert. Im nördlichen Teil befindet sich der Schlosshofsaal, der für viele Veranstaltungen genutzt wird. Jetzt gibt es Überlegungen, den südlichen Teil als Hotel zu nutzen.
Bürgermeister Mirko Kujath bestätigt auf Nachfrage, dass es vorstellbar wäre, ein Hotel durch einen Umbau des Gebäudeteils und einen möglichen Anbau darzustellen. Das habe sich bei einer Gemeinderatssitzung herausgestellt, in der über ein Treffen von Landratsamt, der Regio Augsburg Tourismus und der Messerschmidt-Kulturerbe-Stiftung berichtet wurde. Gegangen sei es damals um die Themen Fremdenverkehr und Marketing rund um das Schloss. Die Gemeinde habe laut Kujath grundsätzlich ihr Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert. Anders sei es bei der Stiftung, die das Schloss saniert: Eine Antwort stehe laut Kujath noch aus. Der Gemeinde fehle seit 2022 auch die Information, wie die Stiftung den Schlossparkplatz bauen möchte. Das belegt Kujath mit dem protokollierten Schriftwechsel.
Zufahrt zu einem Parkplatz ist unklar
Der Stellplatzplan der Stiftung liege seit Anfang Oktober 2022 vor, entgegnet der Vorsitzende der Stiftung, Wolfgang Knabe. Er hatte jüngst kritisiert, dass seit 2022 das Problem der Zufahrt zum außerhalb des Ortes geplanten Parkplatzes ungelöst sei. Er schreibt an die Redaktion: „Meine Kritik zielt seit drei Jahren auf das Kernproblem: Wie gelangt man von der Kreisstraße über den existierenden und von allen landwirtschaftlichen Anrainern benutzten Gemeindeweg zum Parkplatzgrundstück der Stiftung? Ein Gemeindeweg gehört nun mal der Gemeinde, und da muss auch die Gemeinde aktiv werden, wenn sie den Weiterbau des Schlosses überhaupt will.“
Die Zufahrt sei laut Knabe nur zu realisieren, wenn die Gemeinde einen Förderantrag stellen würde und man gemeinsam die dann noch fehlenden Mittel über einen Zuschussgeber einsetzen würde, mit dem die Stiftung bereits im Gespräch sei. Knabe: „Aber solange Herr Bürgermeister Kujath darauf beharrt, dass die Stiftung nicht nur die Herstellung der Straße zu zahlen habe, sondern auch noch deren zeitlich unbegrenzten Unterhalt, kann nichts weitergehen.“ Im August habe Kujath gesagt, die Gemeinde brauche keine Parkplätze und „er würde sich bei der Zufahrt nicht einbringen“.
Wie berichtet, entbrannte beim Hebauf des neuen Schlossturms Anfang Dezember ein Streit, der schon lange schwelt. Knabe kritisierte, dass es seit drei Jahren keine Unterstützung für eine Zufahrt zum Parkplatz gibt. Der Planer der Gemeinde habe laut Knabe 1,8 Millionen Euro für die Zufahrt veranschlagt. Dieser Betrag sei utopisch.
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