In dieser Woche hagelte es Kritik an der neuen Wertstofftonne, die im neuen Jahr die Gelben Säcke ersetzen wird. Vorangegangen waren viele Diskussionen um den Sack, ebenfalls verbunden mit Kritik: Mal ging es um die Qualität der Folie, die oftmals riss. Mal waren es die Berge von Säcken, die nicht rechtzeitig abgeholt wurden und die Gemüter erhitzten. Und am Ende folgte die Erkenntnis, dass die Säcke als Plastikmüll der CO²-Bilanz schaden. Bei allem Für und Wider: Ein Aspekt kam bei allen Diskussionen zu kurz. Die Gelbe Tonne, die neue Wertstofftonne, ist eine nette Tonne.
Denn wer will, kann sich eine Tonne mit dem Nachbar teilen. Das heißt: Unmittelbar benachbarte oder direkt gegenüberliegende Grundstücke können gemeinsam eine Tonne benutzen. Was nüchtern klingt, entpuppt sich als sozialer Katalysator. Oder anders ausgedrückt: Die Tonne wird zu einem Eisbrecher oder auch Brückenbauer. Wer sich eine Wertstofftonne teilt, kommt unweigerlich ins Gespräch. Das ist so wichtig in einer Zeit digitaler Medien, die Menschen manchmal seelisch verarmen lassen oder gar krank machen.
Und die dritte Art des Katalysators wäre noch der Zankapfel. Nämlich dann, wenn sich die beteiligten Nachbarn gegenseitig kritisch beäugen und kontrollieren, ob der jeweils Andere nicht etwas Falsches in die Tonne geworfen hat. Auch auf diese Art kann man dann ins Gespräch kommen. Die könnte dann aber wiederum krank machen. Kurzum: Die Gelbe Tonne ist auf jeden Fall ein Stimmungsmacher.
Für eine 14tägige Leerung dürfte sie den meisten zu groß sein. Teilen müssen sich schon immer die Bewohner von Wohnkomplexen sämtliche Tonnen da gibt es meist eh nur Container, aber für Haushalte von einzelnen Häusern dürfte sie überdimensioniert sein.
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