Wer außerhalb der großen Festivalsaison harte Gitarrenriffs, wilde Moshpits und wehende Metalhead-Mähnen erleben will, muss nicht bis nach Wacken fahren: Zweimal jährlich findet in Königsbrunn das Mammut-Festival statt. Dieses Wochenende war es zum inzwischen sechsten Mal soweit: Rund 400 Metafans hatten sich Karten besorgt, um ihren Favoriten unter den 16 Bands zu lauschen.
Das Festival begeisterte aller Altersklassen. Das Publikum feierte alle Acts mit Headbanging, Moshpits, Rudereinlagen und immer wieder auch einer „Wall of Death“ feierte. Von modernem Metalcore bis hin zu finsterem Black Metal war für Fans aller Subgenres der härteren Spielart etwas geboten. Anders als bei anderen Festivals haben sich die Bands für das Festival beworben und nicht umgekehrt, erzählt Hauptorganisator Thomas Walk: „Wir kriegen mittlerweile unzählige Bewerbungen pro Festival, wir machen keinerlei aktives Booking.“
Alle Bands bekommen in Königsbrunn ähnliche Voraussetzungen
Von den Bands, die das Team überzeugen können, bekommt jede die gleiche Chance, die Fans zu begeistern: Alle haben Zeit für ein etwa einstündiges Set, halbstündige Opener und mehrstündige Headliner-Acts wie andernorts gibt es beim Mammut so nicht. Am Samstagmittag wurden etwa die Augsburger Lokalmatadoren von „Far Sight Lost“ nicht weniger abgefeiert als Bands, die spät am Abend spielten: „Ich habe das erste Mal einen Circlepit von oben gesehen“, erzählt Frontmann Anton Joachim nach seinem Auftritt, begeistert von der Reaktion des Publikums. Die nette Betreuung und kompetente Einweisung hinter der Bühne hätten ihm vor dem Auftritt einiges an Nervosität genommen.
Das Mammutfestival wird von rund 100 ehrenamtlichen Helfern organisiert, die selbst aus der Metalszene stammen: Bühnentechnik, Merch und Essen kann so vor Ort selbst gemacht werden – die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Königsbrunn ermöglicht günstige Preise. Die Hälfte des Teams ist genau wie die Mehrheit der Musiker unter 27, die „alten Hasen“ mit langjähriger Erfahrung geben dem Team regelmäßig Mentoring-Programme. Neue Gesichter seien im Team immer gerne gesehen, sagt Thomas Walk: „Jeder darf mitmachen, wir treffen da keine Vorauswahl.“
Das Festival selbst lässt sich in der Matrix nicht mehr vergrößern, dafür sind mit einem wachsenden Team zusätzliche Events möglich. Als Nächstes findet Ende Dezember ein kostenfreies Charity-Event für Bands statt, die bei einem Brand in Augsburg-Lechhausen ihre Probenräume verloren haben.
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