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Lechfeld: Es fliegen nicht nur die Eurofighter

Lechfeld

Es fliegen nicht nur die Eurofighter

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    Der momentan einzige Airbus 400 M der deutschen Luftwaffe landete am Dienstag am Lechfeld. Dabei wurden die Rollwege und Abstellflächen erfasst, die diese neue Tarnsportmaschine im Falle eines Einsatzes hier benötigen würde. Diese Tests werden derzeit auf allen Militärflugplätzen durchgeführt. Zu diesem Flug gab es keine einzige Beschwerde.
    Der momentan einzige Airbus 400 M der deutschen Luftwaffe landete am Dienstag am Lechfeld. Dabei wurden die Rollwege und Abstellflächen erfasst, die diese neue Tarnsportmaschine im Falle eines Einsatzes hier benötigen würde. Diese Tests werden derzeit auf allen Militärflugplätzen durchgeführt. Zu diesem Flug gab es keine einzige Beschwerde. Foto: Flugplatzstaffel TaktLwG74 und LTG62

    Zum Fluglärm in der heimischen Region mag vielerlei Fuggerät beitragen, aber nicht alles sind Eurofighter des am Lechfeld stationierten Taktischen Luftwaffengeschwaders 74. Das sagte gestern Oberstleutnant Jürgen Rüb, Kommandant der Lechfeldkasene und Chef der Flugplatzstaffel. Er schuf auch erste Aufklärung zu Beschwerden unserer Leser über den Flugverkehr. Etwa seit Anfang Juli häufen sich Anrufe, die das Flugaufkommen als belastend und nicht mehr normal einstufen. Ähnliches schildert die Vorsitzende der „Initiative gegen Fluglärm auf dem Lechfeld (IGFL), Adelheid Hockenmaier: „Das Telefon hält mich am Springen.“ Beschwerden kämen auch aus der Stadt Augsburg.

    Einige der am Freitag berichteten Punkte kann Rüb erläutern oder beantworten. Zu anderen Punkten ist eine Aufklärung durch die Bundeswehr erst in der kommenden Woche zu erwarten.

    Keine Flüge am Wochenende und nachts

    Oberstleutnant Rüb stellte klar: „Wir vom Lechfeld fliegen nicht an Wochenenden und auch nicht nachts. Ausnahme ist nur die Alarmrotte. Wenn diese nachts oder an Wochenenden aufsteigen muss, dann ist das ein scharfer Einsatz.“ Dann also ist die Sicherheit im deutschen Luftraum gefährdet. Das kommt laut bisherigen Aussagen etwa einmal monatlich vor.

    Zweitens, so geht aus Rübs Statement hervor: Das Geschwader am Lechfeld fliege ähnlich wie seine Vorgänger etwa zwei Mal vormittags und nachmittags, keineswegs durchgehend.

    Drittens: Die An- und Abflugwege sind weiterhin die selben wie früher. Die Piloten müssen demnach größere Ortschaften nahe am Fliegerhorst umfliegen. Seit dem Abbau der Sendeanlage bei Ettringen steht ihnen sogar eine zusätzliche Route nach Südwesten offen. Rüb: „Dadurch müsste sich das entzerren.“ Anders empfinden dies Beschwerdeführer aus Klosterlechfeld.

    Tornados kommen nicht aufs Lechfeld

    Der Oberstleutnant beantworte auch Fragen der IGFL zu einem Gerücht: Laut Rüb werde die verschobene Rückverlegung des Neuburger Geschwaders noch im Sommer beginnen. Von einer anschließenden Verlegung von Tornado-Geschwadern ans Lechfeld während der Sanierung von deren Heimatbasen sei ihm nichts bekannt. Wohl aber seien vier Tornados aus Jagel (Schleswig) derzeit am Lechfeld, weil deren Heimattower erneuert werde. Laut Luftwaffe wurden weitere Tornados aus Jagel auf andere Flugplätze verteilt.

    Laut Rüb fliegen die Tornados nach dem Start am Lechfeld normalerweise einen Übungsraum in der Pfalz an. Am Donnerstagnachmittag blieben sie allerdings im Übungsraum TRA 207/307, der sich vom Lech etwa bis zur Schwäbischen Alb erstreckt. Genau zu deren Flugzeit gab es die jüngste Welle an Klagen.

    Rüb betont: Der Übungsraum TRA 207/307 steht allen Nato-Mitgliedern offen. Die Flugzeiten darin werden zentral koordiniert und dauern jeweils nur zwischen 20 und 40 Minuten: „Wir sind da nur einer von vielen. Wir haben keine Aktien an der TRA.“

    Tanker war diese Woche unterwegs

    Zur Schilderungen unser Leser von Betankungen in der Luft sagt der Kommandant vom Lechfeld: „Diese Woche übte bei uns tatsächlich ein Tanker vom Typ Airbus 310 einen Anflug. Er wurde von einem Eurofighter begleitet. Eine Luft-Betankung fand aber nicht statt.“

    Zu anderen Schilderungen aus Augsburg und aus den Stauden von Luftbetankungen meint Rüb. Das sei – unter Umständen – auch an einem Wochenende nicht auszuschließen. Der Fliegerhorst oder sein Geschwader seien daran aber nicht beteiligt. Rüb: „Wir machen jeden Freitagmittag zu.“ Aufklärung zu weiteren Fragen könnte die Flugbetriebs- und Informationszentrale beim Luftfahrtamt der Bundeswehr schaffen, doch das war gestern nicht möglich.

    Bürgertelefon Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 8 620 730 können sich Bürger mit ihren Sorgen, Wünschen oder Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb an die Bundeswehr wenden.

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