Seit Mai 2021 gibt es den Kleinkunstomat der Gallusfrauen an der Wand des Gemeindezentrums. Dort gibt es kleine, von Langerringer Hobbykünstlern selbst gefertigte Kunstwerke im Format einer Zigarettenschachtel. Weil der Automat früher ein ganz normaler Zigarettenautomat war, müssen die Miniaturkunstwerke in ein gleich großes Schächtelchen aus Pappe in die Ausgabeschächte passen. Das Gesicht des Automaten wurde mit Airbrush künstlerisch verschönt. Nun konnte Regina Hinz die fünfte Füllung bei einer kleinen Vernissage präsentieren. „Der Kleinkunstomat wird nunmehr nur noch einmal jährlich aufgefüllt, aber leergekaufte Schächte werden nachbestückt. Jede Ziehung kostet vier Euro und von dem Erlös wird eine Kulturveranstaltung finanziert. Dazu haben die Künstler dann freien Eintritt“, sagte die Leiterin der Gallusfrauen. Sie freute sich, dass sich wieder neue Leute gefunden haben, die sechs der zehn Schächte mit ihren kunsthandwerklich umgesetzten Ideen zwanzigmal füllten. Denn 20 Schachteln passen in einen Ausgabeschacht.
Ein neues Fach ziert den Automaten
Neu ist das Fach „L.A. für Langerringer“ von Sonja und Thomas Rupprecht. Darin verbergen sich mit Lasertechnik hergestellte Schlüsselanhänger aus Holz. Irmgard Betten mag keine Eselsohren als Lesemarken in Büchern und hat deshalb schöne Lesezeichen gestaltet. Ihr Fach heißt deshalb „Eselohren kannst du knicken“. Leidenschaft mit Herz kommt aus dem dritten Schacht von Sabine Pfahl. Sie arbeitet gerne mit Kunstharz und hat daraus Herzen in schillernden Farben als Schlüsselanhänger geformt. Tobias und Nicole Müller haben die schönsten Fotos von ihren Afrika-Reisen in das Fach „Out of Africa“ gepackt. Was sich im Schacht „Kuhle Muh“ verbirgt, erklärte die Landwirtin Anja Zech. Sie nutzt Arbeitspausen gerne zum Zeichnen und Malen und gibt ihre Werke auf diese Weise weiter. Alexandra Fackler hat Blumen auf Lechkieselsteinen festgemacht und ihr Fach „Notfallblume“ benannt, denn sie könnten als Notfallgeschenk aus der Patsche helfen.
Himmlische Gedanken im Kleinformat
Zum Dauerbestand des Kleinkunstomaten gehört Katja Hörsgens Fach „Lord Extra-Himmlische Gedanken“ mit kurzen gereimten Botschaften von und nach oben zu Gott. Regina Hinz hat dazu noch kleine gebastelte Holzhäuschen eingepackt. Der Renner des Vorjahres war ein Kartenspiel mit Fotos und den persönlichen Daten und Fakten der Fußballspieler der SpVgg Langerringen. Weil dieses Fach schon fünfmal nachgefüllt wurde, hat Thomas „Bommel“ Baumgartner eine neue Serie aufgelegt und mit einem QR-Code versehen, der über Google zu einem Spiel führt. Im Fach „Last Minute Geschenkle“ sind übrig gebliebene Schachteln aus den vergangenen Füllungen als Überraschungsgeschenke versteckt. Das zehnte Fach bleibt wieder dem kunterbunten Kinderkram vorbehalten, welchen die Gallusfrauen selbst in die kleinen Schachteln packten. „Es sollen bewusst keine Profiwerke oder Abdrucke von Werken berühmter Künstler enthalten sein. Vielmehr wollen wir die im Dorf vorhandene Kreativität und kunsthandwerkliche Fertigkeit fördern und zum Vorschein bringen“, sagte Regina Hinz bei der Vernissage mit Glühwein und Snacks.
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