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Langerringen: Kommen Windräder auf dem Hochfeld bei Langerringen?

Langerringen

Kommen Windräder auf dem Hochfeld bei Langerringen?

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    Bürgermeister Marcus Knoll mit Protokollführerin Bettina Knoll bei der Versammlung in Gennach.
    Bürgermeister Marcus Knoll mit Protokollführerin Bettina Knoll bei der Versammlung in Gennach. Foto: Hieronymus Schneider

    In Sichtweite drehen sich bereits zwei Windräder: Kommen jetzt weitere in den südlichen Landkreis? Das wollte Jürgen Schropp wissen, und fragte, ob die Gemeinde Ambitionen zum Bau von

    Bürgermneister Marcus Knoll sagte dazu, dass jede alternative Möglichkeit zur Energiegewinnung dort genutzt werden müsse, wo es zu den örtlichen Gegebenheiten passt. Das sei nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern auch der Daseinsvorsorge, wie die Folgen des Krieges in der Ukraine drastisch aufzeigen.

    Die Gemeinde habe sich im Zusammenhang mit den Baugebieten "Östlich der Hurlacher Straße" und "An der Linderhofstraße" auch mit Alternativen, konkret der "kalten Nahwärme", befasst. Das erweise sich zum heutigen Zeitpunkt allerdings als nicht wirtschaftlich umsetzbar. Es gebe in der Gemeinde aber schon eine von einer Biogasanlage ausgehende, in Privatinitiative entstandene kleine Nahwärmeversorgung im Gewerbegebiet Nord und weitere vergleichbare Überlegungen.

    Pellets und Gas kommen in Langerringen zum Einsatz

    Schropp fragte außerdem nach, wie die kommunalen Gebäude beheizt würden. Bürgermeister Knoll erklärte, dass der Kindergarten in Gennach mit einer Pelletheizung ausgestattet worden sei, wie es sie auch im Rathaus in Langerringen gibt, dort in Kombination mit einem gasbefeuerten Spitzenlastkessel. Mit dem System wird gleichzeitig auch das Gemeindezentrum St. Gallus einschließlich des Pfarrbüros und der Pfarrwohnung beheizt. Mit reinen Gasheizungen sind der Langerringer Kindergarten und die Schule ausgestattet. Sie müssen in absehbarer Zeit erneuert werden. Dann werde nach einer klimafreundlichen Alternative gesucht. Das neue Kinderhaus St. Leonhard wird laut Knoll mit einer Luftwärmepumpe beheizt und der Strom mithilfe einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gewonnen.

    Bei Langerringen drehen sich bereits zwei Windräder.
    Bei Langerringen drehen sich bereits zwei Windräder. Foto: Hitzigrath

    Was passiert mit den Baggerseen?

    Ein Thema war auch die Nutzung der drei Baggerseen in der Einöde bei Gennach. Der sogenannte Leitenmairsee ist ein Landschaftssee, der aus rechtlichen Gründen keiner Nutzung als Bade- oder Fischereigewässer zugänglich sei. Der zweite Langerringer Baggersee darf laut Knoll als Badesee und zur Fischerei genutzt werden. Beim Mayrsee sei noch Kiesabbau geplant. Nach der Renaturierung werde zwar die Nutzung als Badesee nicht möglich sein, aber die Möglichkeit der Fischerei angestrebt.

    Welche Wege um Langerringen ausgebaut werden

    Ein anderer Besucher wollte wissen, welche Feldwege als sogenannte Kernwege zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur und auch für Radfahrer ausgebaut werden sollen. Knoll erklärte, dass ein aktuelles Förderprogramm genutzt werden solle. Folgende Wege stehen im Fokus:

    • Verlängerung des Mitterfeldwegs im Norden von Langerringen in Richtung Osten bis zum Ende der ersten Gewanne und von dort in Richtung Süden über die Untermeitinger Straße hinweg bis zur Obermeitinger Straße
    • Den von der Dorfstraße im Norden von Gennach ausgehenden Feldweg in Richtung Osten bis zur Hartstraße
    • Den Ausbau des bereits asphaltierten Feldwegs in Verlängerung des Holzwegs in Schwabmühlhausen in Richtung Osten bis zur Gemarkungsgrenze der Gemeinde Hurlach.

    Auf weitere Nachfrage räumte Knoll ein, dass Radwege nach Obermeitingen und Hurlach wegen finanziellen Situation der Gemeinde in naher Zukunft nicht gebaut werden könnten.

    Die Gemeinde in Zahlen

    Bürgermeister Marcus Knoll sagte, dass die Finanzlage sehr angespannt und die Verschuldung hoch seien. Dies sei hauptsächlich eine Folge großer Investitionen wie der Erweiterung und Sanierung des Kindergartens in Gennach, dem Neubau eines Hauses für Kinder und der Modernisierung und Digitalisierung der Schule in Langerringen. Die dafür zugesagten Fördermittel müssen von der Gemeinde vorfinanziert werden, mit der Zuteilung ist erst in den kommenden Jahren zu rechnen. Weitere Ursachen seien gestiegene Defizite bei den Kinderbetreuungseinrichtungen und der Musikschule.

    • Schulden: Der Finanzplan sieht in diesem Jahr eine Schuldenreduzierung von 7,7 auf rund sechs Millionen Euro vor. Die Pro-Kopf-Verschuldung der 4171 Einwohner werde dadurch auf 1537 Euro sinken.
    • Projekte: Beim Gewerbegebiet wurden insgesamt rund 2,3 Hektar verkauft, die Bautätigkeit der Gewerbebetriebe beginnt bereits. Beim Neubaugebiet "Östlich der Hurlacher Straße" wurden 15 Bauplätze für Einfamilienhäuser verkauft und die Kanalisation und Wasserleitung verlegt. Derzeit wird die Erdgaserschließung durchgeführt. Für zehn Doppelhaushälften, vier bis acht Reihenhäuser und ein oder zwei Wohnblöcke sei noch Baugrund vorhanden. Auch beim kleinen Baugebiet an der Linderhofstraße findet die Erschließung für sechs Einfamilien- und zwei Doppelhäuser in diesem Jahr statt.
    • Haus für Kinder: Es erhielt den Namen Kinderhaus St. Leonhard, in Fortführung der Namen der Kirchenpatrone für die schon bestehenden Kindergärten St. Gallus in Langerringen und St. Johannes in Gennach. Dort wird Platz für 50 Kinder in zwei Krippengruppen vom ersten bis dritten Lebensjahr und einer Gruppe für ein- bis sechsjährige Kinder geschaffen. Die Küche soll täglich 180 Essen zusammen mit dem Kindergarten St. Gallus frisch kochen. Der Innenausbau ist in vollem Gange, der Fertigstellungstermin Anfang Juni wird voraussichtlich eingehalten. Für den Betrieb werden zwölf Personalstellen im Erziehungs- und Hauswirtschaftsbereich geschaffen. Die geplanten Baukosten in Höhe von 3,3 Millionen Euro (davon 1,4 Millionen Zuschuss) werden in etwa eingehalten.
    • Schnelles Internet: Den im Jahr 2021 zügig durchgeführten eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau mit insgesamt 400 Kilometern Glasfaserleitungen und rund 1300 Haus- und Grundstücksanschlüssen bezeichnete Knoll als großen Fortschritt. Für die außen liegenden Höfe wurde der geförderte Ausbau an 95 Haushalte für rund 1,2 Millionen Euro hergestellt. Nach Abzug der Fördermittel verbleiben der Gemeinde Kosten von rund 240.000 Euro.
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