Bei der zweiten Auflage nach der Corona-Unterbrechung konnten die Gallusfrauen wieder fünf interessante Buchvorstellungen präsentieren. Zwei Damen und drei Herren aus Langerringen stellten ihr Lieblingsbuch oder eine neue Entdeckung den Besuchern im Gemeindezentrum vor. Bücherloben nennt sich die Aktion. Alle Gäste hatten aber auch ein Buch als Eintrittskarte mitgebracht und so kam es zu einem regen Austausch darüber, was an den Weihnachtstagen noch gelesen oder auch verschenkt werden könnte. Der Vorlesereigen wurde musikalisch von Georgy Heinecker mit seiner Gitarre und Songs von Emerson Lake and Palmer, Bob Marley oder John Denver eingebettet. Susanne Schillinger, die selbst Bücher, Kurzgeschichten oder Poetry Slams verfasst, trug unterhaltsam Gedanken über den Wert des Lobens und über einen misslungenen Versuch eines Weihnachtsgedichtes vor.
Als erster Vorleser stellte Holger Hölzemann das Buch „Die Mitternachtsbibliothek“ des britischen Schriftstellers Matt Haig vor. Es handelt von einer Fiktion, dass die 30-jährige Nora nach ihrem Suizid in einer großen Bibliothek landet. Jedes Buch darin ist eine Geschichte aus ihrem Leben und sie erhält zwischen Leben und Tod noch einmal die Chance, ein Buch herauszugreifen und ihre Lebensgeschichte zu verändern.
Die Grundschullehrerin Katrin Schönwetter liebt verstrickte Handlungen mit überraschenden Wendungen und hatte sich dazu den Roman „Wildhonig“ von Jodi Picoult ausgesucht. In dem von der New York Times als Bestseller deklarierten Buch wird eine tragische Liebesgeschichte aus den Sichtweisen von zwei Protagonistinnen „mitreißend und herzzereißend“ geschildert.
Einsam auf einer kleinen Insel
Gregor Müllegger beschäftigt sich beruflich mit Softwareentwicklung. Mit seinem Buch „Meine Trauminsel“ machte er aber einen Ausflug in die Südsee. Der 1902 geborene Autor Tom Neale beschreibt sein Leben auf einer sehr kleinen Insel, auf der er ganz alleine überlebte. Als nach 16 Jahren ein Segelschiff ankam, genoss er die Gesellschaft der Crew und deren gutes Essen und wählte dennoch wieder die Einsamkeit ohne die Hektik der Zivilisation.
Weil sie sich nicht entscheiden konnte, las Melanie Woitek gleich aus zwei kleineren Büchern vor. Axel Hacke, ein Journalist der Süddeutschen Zeitung, bringt in seinem Buch „Auf mich hört ja keiner“ kleine überspitzte Geschichten des Alltags wie den Ärger mit einem Elternbeiratskollegen hervor. Aus Tommy Jaud´s Buch „Man müsste mal“ suchte sich die Lehrerin Melanie Woitek das Kapitel über den Ärger eines Bonuspunktesammlers mit einer Kundendienst-Hotline aus.
Eine Methode gegen Schmerzen
Zum Abschluss entführte der Web-Designer Tobias Müller das Publikum in die Welt buddhistischer Weisheiten. Das Buch des Mönches Ajahn Brahm mit dem deutschen Titel „Die Kuh, die weinte“, habe er nur gelesen, weil er es geschenkt bekommen habe. Müller bekannte sich als Gelegenheitsleser, der nicht so viele Bücher verschlingt. Die Lehre aus seinem ausgewählten Kapitel, nicht auf die kleinen Fehler, sondern auf das überwiegende Gute zu schauen, habe ihm sehr geholfen. Außerdem habe er in dem Buch eine Methode entdeckt, Schmerzen zu beseitigen. Doch dazu müsste man das Buch selber lesen.
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