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  3. Langenneufnach: Ein Langenneufnacher Pater als Kriegsgefangener und Missionar in Korea

Langenneufnach
26.05.2024

Ein Langenneufnacher Pater als Kriegsgefangener und Missionar in Korea

Diese Aufnahme zeigt Pater Willibald Kugelmann (stehend rechts) mit seinen Mitbrüdern und dem Abt in Korea.
Foto: Karin Marz Repro

Alois Kugelmann wurde vor 100 Jahren zum Priester geweiht und ging direkt nach Korea. Dort wurde er 1949 verhaftet und nach Nordkorea verschleppt.

100 Jahre ist es her, dass Alois Kugelmann aus Langenneufnach zum Priester geweiht wurde und gleich danach als Missionar nach Korea ging. An das besondere Leben von ihm, der nach seiner Priesterweihe den Namen Pater Willibald erhielt und der heuer 130 Jahre alt geworden wäre, erinnert sein Großneffe Hermann Baur aus Langenneufnach: „Pater Willibald lebte in Korea als Seelsorger und Lehrer am Seminar in Tokwon nahe der Hafenstadt Wonsan und hätte heuer noch ein weiteres Jubiläum, wenn er noch leben würde. Vor 70 Jahren kehrte er aus der Kriegshaft aus Korea zurück, nachdem er 1949 gemeinsam mit 66 weiteren Missionaren von den Kommunisten verhaftet und in ein Lager nach Pjöngjang, der heutigen Hauptstadt von Nordkorea, verschleppt wurde. Später wurden sie in das nordkoreanische Gebirge gebracht.“ 

Wie sehr der Langenneufnacher und seine Gefangenen litten

Groß war das Leid, das Pater Willibald und seine Mitgefangenen angetan wurde. Hermann Baur, der viele Unterlagen über das Leben seines Großonkels gesammelt hat, zeigt Aufzeichnungen, in denen das Leben in Kriegsgefangenschaft beschrieben wird: „Wir lebten in Gefängnislöchern in unerträglicher Enge eingepfercht. Kälte, Hitze, Hunger, die ständige Gefahr des Lebens durch Fliegerangriffe, Mangel an Hygiene und menschenunwürdige Schikane gehässiger Wärter bestimmten unseren Alltag. Arbeiten mussten wir bis zu 14 Stunden täglich in hockender Stellung oder an Steilhängen im Gebirge und in der Nacht konnten wir oft vor Schmerzen kaum schlafen. Viele starben unter diesen schrecklichen Bedingungen.“ 

Unverhofft kehrte der Langenneufnacher Pater nach Deutschland zurück

Knapp fünf Jahre musste Pater Willibald in dieser Gefangenschaft leben. Umso größer war die Freude, als ihm und seinen 41 Mitgefangenen völlig unverhofft im Januar 1954 die Freiheit geschenkt wurde, da es im Juli 1953 zu einem Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien gekommen war. Direkt am 60. Geburtstag von Pater Willibald wurden die Missionare in ihr Heimatkloster St. Ottilien zurückgebracht.

Pater Willibald Kugelmann aus Langenneufnach.
Foto: Karin Marz (Repro)

Viele Menschen aus der Umgebung als auch Mönche und Schüler des Gymnasiums waren damals zum Kirchplatz gekommen und weinten vor Freude. Begleitet mit feierlichem Orgelspiel zogen die Heimkehrer damals in die Klosterkirche ein und wurden von Prior Suso Brechter begrüßt.

Auch in Langenneufnach wurde die Heimkehr gefeiert

Auch in seinem Heimatdorf Langenneufnach wurde damals anschließend die Heimkehr von Pater Willibald gefeiert und das ganze Dorf muss auf den Beinen gewesen sein, wie in einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 1954 zu lesen ist. 

Groß war die Freude, als Pater Willibald Kugelmann (Mitte) in Langenneufnach nach seiner Kriegsgefangenschaft aus Korea empfangen wurde.
Foto: Karin Marz (Repro)

Kirchenglocken, Böllerschüsse und Musik begleiteten den langen Festzug mit dem Heimkehrer zur Kirche, in der mit vielen Gläubigen sowie Geistlichen, Gemeinde- und Kirchenvertretern, Vereinsmitgliedern und mit dem damaligen Landrat ein Gottesdienst mit dem damaligen Ortspfarrer Gropper gefeiert wurde. Groß war die Freude über die Rückkehr von Pater Willibald, der viele Glückwünsche und Geschenke erhalten hat. 

Mit einem großen Festzug wurde Pater Willibald Kugelmann von seinem Elternhaus abgeholt und zur Kirche in Langenneufnach geleitet.
Foto: Karin Marz (Repro)

Bei dieser großen Feier war Hermann Baur zwar noch nicht selber dabei, da er damals noch gar nicht auf der Welt war, aber über die späteren Besuche von Pater Willibald in Langenneufnach weiß er viel zu berichten. 

„Ich habe meinen Großonkel als sehr bescheidenen, frommen und freundlichen Menschen in Erinnerung. Trotz dieser schweren Zeit in Korea hat er nie geschimpft oder ein schlechtes Wort verloren. Jeden Tag hat er mir während seines Urlaubs in Langenneufnach eine Praline geschenkt.“

Was den Langenneufnacher Großneffen am Leben des Paters faszinierte

Hermann Baur faszinierten die Reiseberichte seines Großonkels und auch die Gespräche mit den Gläubigen im Ort, als er seinen Großonkel zu seinen Spaziergängen begleitete. Gut in Erinnerung hat er die lateinischen Messen, die Pater Willibald mehrmals pro Woche während seines Urlaubs in Langenneufnach abhielt. Hermann Baur war immer als Ministrant dabei. 1959 kehrte Pater Willibald nochmals in die Korea-Mission zurück und musste aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit schließlich Ende 1965 wieder in das Kloster St. Ottilien zurückkehren.

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Als Kind durfte Hermann Baur seinen Onkel auch im Kloster in St. Ottilien besuchen und erzählt, dass er jedes Mal vom dortigen Leben beeindruckt war. „Ich glaube, mein Großonkel wollte mir das Leben als Geistlichen schmackhaft machen. Und meine Mutter wäre sicherlich sehr stolz gewesen, wenn ich diesen Weg eingeschlagen hätte.“ 

Hermann Baur ist zwar kein Priester geworden, aber die Zeit mit Pater Willibald hat ihn geprägt und er ist ehrenamtlich sehr engagiert für die Kirche tätig. 

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