Gesundheit ist ein großes Thema der Menschheit. Heute wie gestern. Das beweisen alte Anzeigen aus der Tageszeitung, die vor mehr als 100 Jahren gedruckt wurden. Damals wurden unterschiedliche Medizin und Geräte angepriesen. Zum Beispiel der Apparat namens „Ideal“, der garantiert gegen Bettnässen hilft.
Erworben werden konnte die Anti-Bettnäss-Maschine bei Franz Barthold in Dillingen. Eine andere „segensreiche Erfindung“ sollte der „Patent-Penteapparat für Stotterer“ sein. Dass er tatsächlich erfolgreich ist, sollten laut einer Anzeige ärztliche und gerichtliche Zeugnisse „und solche von Geheilten“ beweisen. Immerhin: Sollte der „in allen Kulturstaaten“ patentierte Apparat nicht erfolgreich sein, dann würde er von der veräußernden Gesellschaft in München zurückgenommen.
Zufriedene Kunden werben Universalmittel
Gerne würde vor 100 Jahren mit Erfolgsnachrichten geworben. In einer Anzeige beschrieb beispielsweise ein Patient, dass er 1897 von Rücken- und Gliederschmerzen, Rheumatismus, Kopf- und Magenschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Herzklopfen und Mattigkeit geheilt worden sei. Wie die Heilung ausgesehen hatte, wurde indes nicht beschrieben.
Ins Auge stechen musste Zeitungslesern auch folgende Überschrift: „Es half sofort!“. Gemeint waren „Limosan-Tabletten“, die angeblich bei Gicht, Rheumatismus und anderen Harnsäure-Leiden erprobt waren. Wer mehr darüber erfahren wollte, sollte eine Postkarte an das Chemische Laboratorium Limosan in Limbach schicken. Diese Art der Kontaktaufnahme sollte auch bei Trunksucht helfen. Ein Unternehmen in London bot ein Buch an, das zeigen sollte, „wie man die Neigung zu berauschenden Getränken dauern und sicher vernichten kann und wie die Sklaven der Trunksucht von dem Übel befreit werden können“ - sogar gegen ihren Willen.
Destillierte Tropfen gegen Zahnschmerzen
„Blut und Kraft“ garantierte stattdessen „reiner griechischer Blutwein“, der in Anzeigen beworben wurde. Besonders empfohlen wurde der Rebensaft Kranken, bleichsüchtigen und älteren Menschen. Gegen Zahnschmerz sollten Dr. Buflers destillierte Tropfen helfen. Wer einen „hohlen Zahn“ hatte, konnte auch gleich „Dentin-Kitt“ für 50 Pfennig kaufen. Ein anderes Mittel gegen Zahnschmerzen war „Ira“, zu beziehen bei Apotheken in Mindelheim und Pfaffenhausen. Das Mittelchen enthielt Kampfer, Cajepuöl, Pfefferminzöl, Äther, Nelkenöl, Hopfenöl, Paprika und Spiritus. Für was der Name „Ira“ stand, wurde nicht erklärt. Die Verkaufsstrategen waren damals erfinderisch, was Wortschöpfungen anging: Das Lebertran-Extrakt hieß „Jodella“, das Haarwasser gegen Haarausfall, Kopfschuppen und Kopfnerven trug den Namen „Dada“.
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