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  3. Landkreis Augsburg: Wie gehen Menschen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben, damit um?

Landkreis Augsburg
01.11.2023

Wie gehen Menschen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben, damit um?

Dass Menschen unterschiedlich mit dem Tod umgehen, zeigen Gespräche mit Menschen aus dem Landkreis Augsburg, die regelmäßig damit konfrontiert sind.
Foto: Marcus Merk

Viele Menschen im Landkreis Augsburg müssen sich nur wenige Male im Leben mit dem Sterben auseinandersetzen. Für einige gehört es zum Beruf oder Ehrenamt.

Manche sind nur ein paar Mal im Leben damit konfrontiert, für andere ist er Teil ihres Alltags. "Den Tod haben wir jeden Tag vor Augen", sagt Anita Ponzio von Pius Bestattungen in Gersthofen. Allerheiligen und Allerseelen sind Tage, an denen viele Menschen Verstorbener gedenken. Die meisten kommen mit dem Tod in Kontakt, wenn Freunde oder Angehörige sterben. Wie gehen Menschen aus dem Landkreis Augsburg, die regelmäßig mit dem Tod zu tun haben, damit um?

"Wir wissen, dass der Tod viel Leid beinhalten kann", sagt Bestatterin Anita Ponzio von der Firma Pius in Gersthofen.
Foto: Marcus Merk

Bestatterinnen und Bestatter, so Ponzio, denken anders über das Thema nach. "Wir wissen, dass der Tod viel Leid beinhalten kann." Aber nicht immer. Nach einer langen Krankheit etwa könne er auch eine Erlösung sein und bei Angehörigen überwiege das Gefühl: "Er hat es jetzt geschafft." Das erste Auffangen nach dem Tod eines Angehörigen sei Aufgabe der Bestatter. Dabei helfe die Erfahrung. Ein guter Bestatter spüre, in welchem Zustand Familienmitglieder seien. Auch regelmäßige Schulungen helfen laut Ponzio. 

"Mitfühlen, aber nicht mitleiden", sagt die Bestatterin aus Gersthofen

Wichtig sei für sie und ihre Kollegen, die schweren Geschichten des Tages am Abend verbannen zu können. "Wir Bestatter brauchen einen Reset-Knopf", sagt Ponzio. "Wir dürfen mit den Angehörigen mitfühlen, aber wir dürfen niemals mitleiden. Wir müssen am nächsten Tag wieder für jemanden da sein, der uns braucht." Ein positiver Effekt des Berufs sei, dass man gelassener durch das Leben gehe. "Man weiß: Es ist alles endlich."

Stefan Missenhardt, Feuerwehr-Kommandant in Schwabmünchen.
Foto: Fabian Missenhardt (Archivbild)

Auch Stefan Missenhardt, Kommandant der Schwabmünchner Feuerwehr, hat öfter mit dem Tod zu tun als viele andere Menschen. Bei Einsätzen mit Toten sei es ein Vorteil, dass man nicht alleine sei. "Feuerwehr-Arbeit ist Team-Arbeit." Wichtig sei ein gesichertes Umfeld, und persönlicher Rückhalt, um die Tätigkeit unbelastet ausüben zu können. Nach belastenden Einsätzen spiele die Nachbesprechung eine große Rolle. Für Seelsorge-Gespräche sei die Feuerwehr gut mit örtlichen Kirchen vernetzt. Missenhardt legt Wert darauf, sich bei Einsätzen nicht das Gesicht von Toten einzuprägen. 

Pfarrer Andreas Gatz aus Schwabmünchen begleitet Menschen im Sterbeprozess - sowohl die Sterbenden, als auch die an ihrer Seite. Er findet es wichtig, innerhalb der Familie rechtzeitig über Dinge wie Patientenverfügung oder Wünsche bei der Trauerfeier zu sprechen, das erleichtere den Hinterbliebenen später vieles. Für Gatz ist die erste Begegnung mit diesen danach besonders faszinierend. Im Vorfeld stünden oft organisatorische Fragen im Vordergrund, bis das Gespräch auf die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod komme: "Ganz oft wandelt sich in dem Moment die Stimmung im Raum."

Die Uniformen helfen den Einsatzkräften aus dem Landkreis Augsburg

Wenn Natascha Schuschei bei einem Einsatz Tote sieht, weiß sie: "Die Menschen, die da liegen, habe ich vorher noch nie gesehen." Die Weldenerin ist ehrenamtliche Leiterin des Kriseninterventionsteams der Malteser (KIT) und unterstützt Angehörige oder Augenzeugen nach dem plötzlichen Tod eines Menschen, nach schweren Unfällen oder Katastrophen. Sie war im Sommer nach der Bluttat in Langweid im Einsatz. Sie kenne das Leben, die Träume, die Wünsche, die Verstorbene hatten, meist nicht. "Das macht einen Riesen-Unterschied." Während der Gespräche mit Angehörigen erfahre sie dann etwas darüber. Wichtig sei aber, die Eindrücke des Tages nicht mit in die private Welt zu nehmen. "Dafür sind die Uniformen unfassbar wichtig." Das Ablegen der Dienstkleidung markiere den Start in den Feierabend. 

Sie hilft Betroffenen bei Krisen, etwa nach Unfällen oder Verbrechen: Natascha Schuschei aus Welden.
Foto: Jana Korczikowski (Archivbild)

An ähnlichen Orten wie Schuschei ist häufig Thomas Haug im Einsatz. Der Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes im Landkreis Augsburg fährt seit vielen Jahren Rettungsdienst. "Da hat man mit Tod zu tun, das gehört zum Leben dazu." Bei einer erfolglosen Reanimation etwa werde man mit dem Tod konfrontiert. Bei älteren Menschen könne man sich besser darauf einstellen, schlimmer sei es bei Kindern oder Jugendlichen. Da sei es oft sehr belastend.

In seinem Berufsfeld sei man aber gut auf belastende Situationen vorbereitet: Es gebe neben Fortbildungen ein internes und externes Angebot an psychologischer Hilfe. Etwa bei wiederkehrenden Bildern im Kopf solle man sich umgehend Hilfe holen: "Damit Folgen wie Belastungsstörungen minimiert werden." Haug betont: "Das Leben retten überwiegt deutlich."

Mirella Wollner von der Hospizgruppe Bobingen begleitet Sterbende und deren Angehörige. Sie sagt: "Sterben und Trauern sind in unserer Gesellschaft immer noch mit Tabus belegt." Dabei sei der Tod vorprogrammiert. Wichtig sei bei ihrer Tätigkeit die Kommunikation, sagt Wollner. Sterbende belaste häufig die Ungewissheit. Sie stellen pragmatische Fragen wie: "Werde ich Schmerzen haben?", denken laut der Trauerbegleiterin aber auch über Sinn nach und blicken auf ihr Leben zurück.

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