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Landkreis Augsburg: Vorsicht vor Betrugsmasche mit vermisstem Mädchen

Landkreis Augsburg

Vorsicht vor Betrugsmasche mit vermisstem Mädchen

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    Der Polizei ist die Vermisstenmeldung einer Anna Fischer aus Fischach nicht bekannt. Im Internet finden sich ähnliche Falschmeldungen.
    Der Polizei ist die Vermisstenmeldung einer Anna Fischer aus Fischach nicht bekannt. Im Internet finden sich ähnliche Falschmeldungen. Foto: Alexander Kaya

    Ein vermisstes junges Mädchen aus dem Landkreis, das entführt worden sein könnte? Diese Meldung tauchte vor einigen Tagen auf Facebook auf. Angeblich handelt es sich um eine 14-Jährige aus Fischach, die verschwunden sein soll. Der Polizei ist der Fall nicht bekannt. 

    Wer die Meldung genauer anschaut, entdeckt etwas Seltsames: Von anderen Nutzern hat sie keine Aufmerksamkeit erhalten, der angegebene Link leitet auf eine dubios wirkende externe Internetseite weiter. Bei der weiteren Recherche findet sich nichts mehr zu einer angeblich vermissten Anna Fischer aus Fischach. Dafür aber zu mehreren anderen Mädchen, die ebenfalls Anna Fischer heißen und angeblich in anderen Orten leben. Es sind fast identische Meldungen. Einmal soll Anna Fischer aus Bausendorf kommen, und ebenfalls mutmaßlich entführt worden sein. "Lasst uns ihre Schutzengel sein und sie zurück in Sicherheit bringen", schreibt ein User namens "Glücks Bärchii". Ein anderes Mal ist Anna Fischer in Tübingen zu Hause. In Würzburg findet sich, ebenfalls auf Facebook, die Vermisstenmeldung der 14-jährigen Kathrin Duerr. Auch ihre Familie glaubt, dass die entführt worden sein könnte. Ähnliche Beispiele finden sich in weiteren Dienststellen in Deutschland.

    Die Polizei rät, nur gesicherten Quellen zu glauben

    Der Polizei in Nordschwaben liegt keine derartige Vermisstenmeldung vor. "Die Person auf dem Bild ist uns nicht bekannt und daher auch nicht, ob es sich tatsächlich um eine Anna Fischer handelt", teilt eine Pressesprecherin mit. Sie warnt: Oftmals würden derartige Fake-Nachrichten vorschnell über Soziale Medien verbreitet. Dabei sei häufig unklar, wer der Initiator ist. Die Polizei rät, nur gesicherten Quellen Glauben zu schenken. "Wir empfehlen grundsätzlich, nur behördliche Vermisstenfahndungen zu teilen", so die Pressesprecherin der Polizeikommission Schwaben Nord. Hier könne man sicher sein, dass es sich um eine valide Meldung handele und gleichzeitig die Behörden bei der Suche unterstützen.

    Vorsicht bei Links

    Generell sollten Nutzerinnen und Nutzer vorsichtig bei Links sein, die auf fremde Seiten führen. Diese können sich als sogenannte "Phishing Seiten" entpuppen - Seiten, die persönliche Daten und Passwörter im Internet abgreifen können. Um noch mehr über die angeblich Vermisste zu erfahren, wird aufgefordert, sich erneut mit einem Facebook-Konto einzuloggen - über gefälschte Seiten gelangen so Cyberkriminelle an sensible Daten.

    Hilfsbereitschaft wird ausgenutzt

    Es gibt noch weitere Beispiele, wie Kriminelle die Hilfsbereitschaft anderer Menschen ausnutzen. Sie rufen beispielsweise zu Spenden für Erdbebenopfer oder Opfer des Ukraine-Kriegs auf. Der sogenannte Enkeltrick gilt als besonders hinterlistige Form des Betrugs. Kriminelle melden sich bei meist älteren Menschen und geben sich als Enkel, andere Verwandte oder Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Sie gaukeln eine Notlage oder einen finanziellen Engpass vor. Weil der vermeintliche Enkel nicht selbst vorbeikommen könne, wird ein Bote angekündigt. Hat der Angerufene nicht genug Bargeld zu Hause, wird er aufgefordert, es von der Bank zu holen. 

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