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Landkreis Augsburg: Unwetter im Augsburger Land setzen Störchen zu

Landkreis Augsburg

Unwetter im Augsburger Land setzen Störchen zu

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    Auch Störchen machten die Unwetter im Landkreis zu schaffen.
    Auch Störchen machten die Unwetter im Landkreis zu schaffen. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Sturmtief Ronson wütete in dieser Woche im Augsburger Land. Auch einigen Störchen machte das Unwetter im Augsburger Land zu schaffen. Einigen Vögeln wurde einfach das Nest unter den Beinen weggeblasen. 

    Storchenexperte Anton Burnhauser war zuletzt rund um die Uhr im Einsatz. Er sagt: "Nester befinden sich oftmals an ungesicherten Standorten und sind daher immer schnell durch Stürme gefährdet." Im Fischacher Ortsteil Willmatshofen stürzte in der Gewitternacht am Dienstag ein Storch samt Nest auf den Boden und wurde daraufhin von Burnhauser selbst in die Tierklinik gebracht. Burnhauser rät zur Vorsicht. Das Tier sollte aus einer guten Entfernung beobachtet werden. Macht das Tier keinen hilflosen Eindruck, sind die Flügel symmetrisch und der Bewegungsapparat unversehrt, dann sollte der Storch die Chance erhalten, wieder selbst auf die Beine zu kommen.

    Anders ist es, wenn zum Beispiel ein Jungstorch nach einiger Zeit immer noch verwirrt und ungelenk wirkt. Dann können ihn Storchenexperten, die in jedem Fall kontaktiert werden sollten, vorsichtig in eine naheliegende Wiese oder sein ursprüngliches Nest setzen. Hat der Storch Verletzungen, dann muss ihn ein Experte vor Ort untersuchen und dann entscheiden, ob das Tier in eine Tierklinik oder in die Obhut eines Experten übergeben werden müsse. Für Burnhauser ist generell wichtig: "Wir sollten uns am Wildtiercharakter orientieren, die Störche gehören nicht an die lange Leine des Menschen." 

    Experte wünscht sich mehr dezentrale Auffangstationen für Störche

    Der Storchbestand in der Region gilt seit Längerem wieder als gesichert. Zehn Koloniestandorte gibt es allein in Schwaben. Der größeren Population müsse Rechnung getragen werden und genau da liege laut Burnhauser auch ein Problem. "Wir haben nicht die Kapazitäten an Auffangstationen, die es bräuchte und auch die Zoos sind mittlerweile überlastet. Wir benötigen mehr dezentrale Auffangstationen." Das Miteinander von Tier und Mensch müsse besser organisiert werden. Die Bereitschaft, den Storch zu tolerieren, nehme bereits ab, da sein unkontrollierter Nestbau viel Unrat mit sich bringe. "Wir können die negativ betroffenen Personen damit auch nicht allein lassen. Bei akuten Fällen versuchen wir eine erfolgreiche Umsiedlung zu erreichen."

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