Reichel oder Bechtel – das ist hier die Frage. Oder anders gefragt: Wird der Brand bei den Feuerwehren im Augsburger Land gelöscht, oder glimmt der Streit unter der Oberfläche weiter? Fest steht: Am Mittwochabend sollen die Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis Augsburg einen neuen Kreisbrandrat wählen. Zur Wahl für das Ehrenamt stehen in der Kantine des Landratsamtes Friedhelm verdiente und bekannte Feuerwehrmänner aus Augsburg.
Für Zündstoff sorgt die Vorgeschichte der Personalie, die im Frühjahr in Horgau begann. Dort erreichte der damals amtierende Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister nur eine hauchdünne Mehrheit der gültigen Stimmen und wurde daraufhin vom Landrat zum Sieger erklärt. Weil es zusätzlich eine Handvoll ungültiger Stimmen gab, hatte Zinsmeister nach den Regularien des Innenministeriums eben keine ausreichende Mehrheit erzielt.
Ein zweites Mal wollte Alfred Zinsmeister nicht antreten
Das Ministerium korrigierte das Landratsamt und ordnete eine Wiederholung der Wahl an. Zinsmeister wollte nicht mehr zur Verfügung stehen.
Diesmal aber soll alles besser werden. Das Landratsamt hat sich im Vorfeld der Wahl eng mit dem Innenministerium abgestimmt. Auch dass beide Bewerber aus Augsburg sind, soll kein Hinderungsgrund sein. Landkreischef Martin Sailer hat mit beiden Kandidaten gesprochen und im Vorfeld erklärt, er könne sich beide gut vorstellen. Dann hat er noch einen flammenden Appell an die mehr als 100 Kommandanten gerichtet, die nun das letzte Wort haben: "Wir müssen uns wieder mit voller Kraft dem Schutz unserer Bevölkerung zuwenden, der allen Feuerwehrleuten am Herzen liegt, statt uns mit Grabenkämpfen aufzuhalten." (cf)