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Landkreis Augsburg: Kabinettsumbildung: Das sagt Carolina Trautner zum Aus als Ministerin

Landkreis Augsburg

Kabinettsumbildung: Das sagt Carolina Trautner zum Aus als Ministerin

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    Abschied als Ministerin: Carolina Trautner wird von Ulrike Scharf abgelöst. Ministerpräsident Markus Söder bildet sein Kabinett um.
    Abschied als Ministerin: Carolina Trautner wird von Ulrike Scharf abgelöst. Ministerpräsident Markus Söder bildet sein Kabinett um. Foto: Matthias Balk, dpa

    Ulrike Scharf löst Sie als Familien- und Sozialministerin ab. Welche Gefühle schwingen da mit? Vielleicht auch Enttäuschung?
    CAROLINA TRAUTNER: Politische Ämter sind immer Ämter auf Zeit. Mir hat diese Aufgabe in den vergangenen beiden Jahren unglaublich viel Freude bereitet und ich verbinde viele schöne Erlebnisse damit. Die Corona-Pandemie hat diese Zeit natürlich dominiert und geprägt. Wir haben aber zusammen mit den Verbänden der Wohlfahrt, der Jugend, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, sowie mit den Kommunen durch viel Herzblut, Leidenschaft und großes Engagement zahlreiche Probleme meistern können. Meine Nachfolgerin Ulrike Scharf ist jetzt nach einigen Jahren Pause zum zweiten Mal Ministerin geworden. Unser Ministerpräsident hat ja im Landtag meine Arbeit ausdrücklich gelobt. Ich bin davon überzeugt, der Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger lohnt sich immer.

    Markus Söder hat vor einigen Tagen gesagt, dass er mit dem Wechsel neuen Schwung schaffen will.Trautner raus, Blume rein: Das sind die Neuen im Kabinett SöderBayerisches Kabinett Wie bewerten Sie die Aussage? War Ihre Arbeit nicht schwungvoll genug?
    TRAUTNER: Wir sind zuversichtlich, dass sich die Pandemiesituation weiter abschwächt und so einiges wieder möglich wird, was in den vergangenen beiden Jahren so nicht stattfinden konnte. Deswegen ist es jetzt eine Chance, diese Zeit zu nutzen und mit Schwung anzugehen. Mein Arbeitsstil war und ist stets geprägt von den persönlichen Begegnungen und vom unmittelbaren Austausch. Dafür war die Pandemie denkbar ungünstig. Ich konnte aber trotzdem viel erreichen und habe in den letzten Stunden aus der Sozialwirtschaft und den Sozialverbänden sehr viel Zuspruch und Lob für meine Arbeit bekommen. Diesen Schwung werde ich mitnehmen in meine Tätigkeit als Abgeordnete.

    Carolina Trautner lotste Ministerpräsident Markus Söder immer wieder in den Landkreis:  2019 war er beim CSU-Bezirksparteitag in Schwabmünchen zu Gast.
    Carolina Trautner lotste Ministerpräsident Markus Söder immer wieder in den Landkreis: 2019 war er beim CSU-Bezirksparteitag in Schwabmünchen zu Gast. Foto: Marcus Merk

    Sie haben zwei Jahre im Ministeramt erlebt. Wissen Sie eigentlich, wie viele Hände Sie in dieser Zeit geschüttelt haben? Oder zählt man irgendwann nicht mehr mit?
    TRAUTNER: Aufgrund der AHA-Regeln waren das wahrscheinlich gar nicht so viele. Wir haben uns aber oft zugenickt und in unsere Masken zur Begrüßung hineingelächelt. Aber Sie haben natürlich recht, man begegnet unzähligen interessanten Persönlichkeiten und Gesprächspartnern, und hat die wunderbare Gelegenheit, unseren schönen Freistaat mitzugestalten. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Erinnern Sie sich an besondere Begebenheiten in dieser intensiven Zeit, die Sie so schnell nicht vergessen werden?
    TRAUTNER: Gerade die Kinder- und Jugendkonferenz im Rahmen des bayerischen JFMK-Vorsitzes (Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder) war ein Highlight, auch wenn alles nur digital stattfinden konnte. Junge Menschen haben mit viel Herzblut eigene Vorschläge und Wünsche erarbeitet und durften sie dann in der Hauptkonferenz den Politikerinnen und Politikern aus allen Bundesländern sowie der Bundesfamilienministerin präsentieren. Daraus entwickelte sich eine spannende Diskussion. Bayern war mal wieder Vorreiter, denn so eine direkte Beteiligung von Jugendlichen hat es davor noch nie gegeben.

    Wie geht es bei Ihnen persönlich weiter? Gehen Sie jetzt in den politischen Ruhestand? Gibt es so etwas überhaupt?
    TRAUTNER: Ich bin weiterhin direkt gewählte Stimmkreisabgeordnete im Landtag. Mich hier für die Belange der Menschen unserer Heimat einzusetzen ist eine ehrenvolle Aufgabe, die mir sehr viel Freude bereitet. Die Bürgerinnen und Bürger können weiter auf mich und mein großes Engagement zählen. Ich werde 2023 natürlich wieder als Direktkandidatin für den Landtag im Landkreis Augsburg antreten.Carolina Trautner bleibt Chefin der CSU im Kreis Augsburg

    Carolina Trautner und Markus Söder im Dezember 2015 in Dinkelscherben.
    Carolina Trautner und Markus Söder im Dezember 2015 in Dinkelscherben. Foto: Marcus Merk

    Verraten Sie: Wie lädt man in seiner Zeit als Ministerin die Akkus auf? Woher kommt die Kondition?
    TRAUTNER: Man braucht in der Tat ein gutes Zeitmanagement. Ein Spaziergang in der Natur kann da schon viel wert sein. Eine Kraftquelle ist und bleibt für mich die Umgebung des Klosters Oberschönenfeld, wo ich sehr gerne meine Freizeit verbringe.

    Zur Person

    Begonnen hatte die politische Karriere von Carolina Trautner (61) durch einen Zufall. Vor 24 Jahren war die zweifache Mutter im Elternbeirat des Kindergartens, der sich bei der Stadt für eine Erzieherin stark machte. Trautner intervenierte als Schriftführerin. So wurde die CSU auf sie aufmerksam. Und schon wurde sie Ortsvorsitzende. Sie müsse gar nicht viel machen und man werde ihr helfen, hieß es damals. Doch Trautner machte. Zielstrebig und ehrgeizig führte ihr Weg immer weiter nach oben in der Partei. Nach Kreistags- und Stadtratsengagement in Stadtbergen zog sie 2013 als Nachfolgerin von Max Strehle in den Landtag ein. Zwei Jahre später wurde sie CSU-Kreisvorsitzende. 2018 machte sie Markus Söder zur Staatssekretärin im Ministerium für Unterricht und Kultus und anschließend im Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales. 2020 wurde sie zur Ministerin ernannt.

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