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Landkreis Augsburg: Internetbetrug: Das empfehlen Experten, um sich im Internet zu schützen

Landkreis Augsburg

Internetbetrug: Das empfehlen Experten, um sich im Internet zu schützen

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    Ein kritischer Blick lohnt sich im Internet, denn Cyberkriminelle haben viele Maschen.
    Ein kritischer Blick lohnt sich im Internet, denn Cyberkriminelle haben viele Maschen. Foto: Nicolas Armer, dpa (Symbolbild)

    Täuschend echte E-Mails, falsche Webseiten: Es gibt viele Möglichkeiten, um auf Cyberkriminelle hereinzufallen. Ein Klick reicht. Bei der Polizei Bobingen laufen jeden Tag Internetbetrügereien auf.

    Häufig haben es die Beamten mit Warenbetrug auf Online-Plattformen zu tun. Das heißt: Eine Ware wird erworben und bezahlt. Aber dann nicht verschickt. Es gibt auch Online-Geschäfte, die nur zum Schein existieren. Wer dort einkauft und bezahlt, landet ebenfalls auf dem Holzweg. Auch sogenannte Dreieckbetrugsdelikte, bei denen zwei Personen von einem Täter ausgenutzt werden und der Geschädigte meistens der Verkäufer ist, passieren immer wieder. 

    Bettina Bayr ist Versicherungsexpertin aus Königsbrunn.
    Bettina Bayr ist Versicherungsexpertin aus Königsbrunn. Foto: Sammlung Bettina Bayr

    Teilweise bekommt man die Betrugsversuche gar nicht mit

    "Cyberrisiken sind nicht zu unterschätzen", sagt die selbstständige Versicherungsexpertin Bettina Bayr aus Königsbrunn. Ihr Fachbereich ist Sach- und Vermögensabsicherung für Gewerbe- und Privatkunden. Insbesondere Betrugsversuche per Mail, etwa mit gefälschten Sendungsverfolgungen, seien ein großes Thema. "Das hat sich seit der Corona-Zeit, in der viele bestellt haben, noch verstärkt", beobachtet sie. Die Betrugsversuche seien vielseitig. Oft werde mit guten Angeboten gelockt, zum Beispiel in Form von Wohnungsanzeigen auf Online-Plattformen. Auf die Hilfsbereitschaft hätten es Kriminelle beim sogenannten Enkeltrick abgesehen. Mit bestürzenden Geschichten sollen Familienmitglieder hinters Licht geführt werden. Eine weitere Masche sei das "Phishing" - Betrüger versuchen, an persönliche Daten zu gelangen, um sie dann zu missbrauchen. Schad-Software könne beispielsweise durch infizierte Links, per SMS oder durch das Herunterladen eines infizierten Programms erhalten und unter Umständen unbewusst weiterverbreitet werden, erklärt Nikolaus Stumpf von der Verbraucherzentrale Bayern. Er beobachtet, dass immer häufiger soziale Netzwerke benutzt werden: "Es wird zum Beispiel dazu aufgefordert, sich bei Instagram, Facebook oder ähnlichen Netzwerken einzuloggen. In Wirklichkeit werden diese Daten von einer Phishing-Seite abgegriffen." 

    Wie schützt man sich gegen Internetbetrug?

    Wichtig sei immer ein kritischer Blick auf Schreibweisen, Absender und das Hinterfragen von Aufforderungen: Wer Geld erhält, muss beispielsweise keine Kreditkartendaten angeben, sagt Nikolaus Stumpf. Die Ursache für ein gehacktes Konto sei oft ein schlechtes Passwort. Oder leichtfertig weitergegebene persönliche Daten, die dann von Kriminellen genutzt werden. Wer bei einem Online-Geschäft Zweifel an der Echtheit hat, sollte die Telefonnummer im Impressum anrufen, rät die Polizei. Zudem lasse sich im Internet etwas für die Seriosität des Unternehmens oder nach Erfahrungsberichten suchen. Bei Bezahlmöglichkeiten wie beispielsweise PayPal solle auf den Käuferschutz geachtet werden. Zusätzlich sei eine Multi-Faktor-Authentifizierung sinnvoll, bei der man nicht nur sein Passwort eingibt, sondern etwa auch über eine App nochmal einen Code abrufen und diesen eingeben muss.

    Betrugsfälle im Kreis Augsburg: Im Zweifelsfall unbedingt nachfragen

    Am eigenen PC sollte neben einer aktiven Firewall auch eine Antivirus-Software installiert sein, sagte die Königsbrunner Expertin Bettina Bayr. Wichtig: Es sollten regelmäßig Updates aufgespielt werden. Insgesamt gilt es, ruhig zu bleiben und einen klaren Kopf zu bewahren – wenn etwas passiert, sollte man sich den Vorfall zeitnah der Polizei melden oder sich an die eigene Bank wenden. Die Verbraucherzentrale rät dazu, zur Sicherheit Anzeige zu erstatten - auch, um sich selbst zu schützen. "Dann kann man glaubhaft versichern, dass man nicht der war, der den Schaden ausgelöst hat – zum Beispiel, wenn es darum geht, sich gegen einen Anbieter zur Wehr zu setzen, der einem vorwirft, etwas bei ihm bestellt zu haben oder eine Versicherung in Anspruch zu nehmen", sagt Stumpf. 

    Cyberkriminalität und Internetkriminalität im Landkreis Augsburg

    Cyberkriminalität ist nicht gleich Internetkriminalität: Laut des Polizeipräsidiums Schwaben Nord versteht man unter Cyberkriminalität vor allem Cyberangriffe, also professionelle durchgeführte Betrügereien, die beispielsweise mit Schadprogrammen arbeiten. Hierbei spielen vor allem Erpressungen von Wirtschaftsunternehmen eine zentrale Rolle. Internetkriminalität umfasst dagegen Straftaten, bei denen das Internet als "Tatmittel" diente, die also mittels des Internets verübt worden sind: Straftaten in Zusammenhang mit Betrug, Pornografie, Drogen oder auch dem Urheberrecht. Die Verwendung eines Computers allein reicht für die Erfassung nicht aus.

    2022 wurden in der Kriminalstatistik der Polizei 488 Delikte im Bereich der Cyberkriminalität im Bereich Schwaben Nord, davon 67 Delikte im Landkreis Augsburg, erfasst. In dieser Statistik sind allerdings nur Delikte mit dem Tatort im Inland abgebildet - bei Cybercrime liegen jedoch häufig Auslandsdelikte vor. Cybercrimes stellen zudem oft mit Erpressungen in Verbindung und werden als solche erfasst.

    440 Fälle von Internetkriminalität wurden im Landkreis Augsburg 2022 begangen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 512 Fälle, im Jahr 2021 wurden 359 Fälle erfasst. 150 der 440 Fälle drehen sich um Betrug, bei 109 davon handelt es sich um Waren- oder Warenkreditbetrug. 67 Straftaten stehen im Zusammenhang mit dem Urheberrecht, bei 55 geht es um die Verbreitung von Pornografie. 42 Fälle drehen sich um Beleidigungen, 41 um Drogen. Daneben gibt es weitere Fälle.

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