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Landkreis Augsburg: Fühlen sich die Abiturienten im Landkreis Augsburg gut vorbereitet?

Landkreis Augsburg

Fühlen sich die Abiturienten im Landkreis Augsburg gut vorbereitet?

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    Nach Wochen im Homeschooling sitzen die angehenden Gymnasiasten im Landkreis wieder im Wechsel in der Schule. Für viele ist es eine Erleichterung, denn beim Unterricht zu Hause bleibt so manches auf der Strecke.
    Nach Wochen im Homeschooling sitzen die angehenden Gymnasiasten im Landkreis wieder im Wechsel in der Schule. Für viele ist es eine Erleichterung, denn beim Unterricht zu Hause bleibt so manches auf der Strecke. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Wochenlang hat der Unterricht an den Gymnasien im Landkreis online stattgefunden. Seit Montag sind die angehenden Abiturienten nun im Wechsel wieder zurück an der Schule. Der Präsenzunterricht soll ihnen die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen erleichtern. Doch wie ist es ihnen bislang im Homeschooling ergangen und wie blicken sie dem Abitur entgegen?

    Anna Herget ist Oberstufensprecherin am Gymnasium Königsbrunn. Wie 75 andere Schüler saß sie gestern erstmals wieder mit Maske im Unterricht. "Natürlich war es schön, die Freunde mal wieder zu sehen", sagt die 18-Jährige. Doch inzwischen hat sie sich mit dem Unterricht zu Hause gut arrangiert. "Ich kann mich selbst strukturieren und Freistunden besser für mich nutzen", sagt Herget.

    Seit dem ersten Lockdown hat sich das Homeschooling verbessert

    Die Kommunikation sei im Präsenzunterricht sicherlich einfacher. Manchmal hake es an Kleinigkeiten, aber insgesamt laufe der digitale Unterricht gut. "Im Vergleich zum ersten Lockdown hat sich die Situation deutlich verbessert", sagt Herget. Während anfangs jeder Lehrer einen anderen Kommunikationsweg nutzte, laufe inzwischen alles über die Plattform Teams. Dort bekommen die Schüler Arbeitsaufträge, können Fragen stellen und Aufgaben einreichen. Die Art des Unterrichts sei unterschiedlich. In manchen Fächern wie Mathe gebe es Video-Konferenzen. In anderen Fächern, in denen sich der Stoff leichter selbst erarbeiten lässt, erhalten die Schüler Arbeitsaufträge.

    Die Qualität des Homeschooling-Unterrichts hänge auch vom Lehrer ab. Manche seien offener und kommunikativer als andere. Manchmal werde auch die Zeit unterschätzt, in der die Schüler eine Aufgabe erledigen sollen. "Aber man merkt, dass sich die Lehrer trotz der Mehrbelastung wirklich Mühe geben", sagt Herget.

    Den Abiturprüfungen Mitte Mai blickt die 18-Jährige optimistisch entgegen. Zwar liege die letzte Klausurenphase lange zurück, was es schwierig mache, sich zum Lernen zu motivieren. Aber Herget sagt: "Ich fühle mich ganz gut vorbereitet." Doch die Oberstufensprecherin weiß auch, dass das nicht alle der 149 angehenden Abiturienten so sehen. "Jeder denkt anders darüber und viele sind froh, dass jetzt wieder Präsenzunterricht stattfindet."

    Schülerin sagt: Ohne festen Unterricht hinkt man schnell hinterher

    So ist Annalena Seibold froh, wenn sie ab kommender Woche nicht mehr alleine vor dem Computer sitzen muss. Denn sie hat sich mit dem Distanzunterricht bislang schwer getan. "Mir fehlt einfach die menschliche Interaktion und der direkte Austausch mit den Lehrern", sagt die 18-Jährige. Ohne festes Unterrichtskonzept hinke man schnell hinterher - vor allem, wenn man bereits Probleme in einem Fach hat. "Es entsteht ein Rückstand und man weiß gar nicht mehr, wo man anfangen soll", sagt die Gymnasiastin.

    Im Homeschooling hat sie auch gemerkt, wie wichtig der Austausch mit den Mitschülern ist. "Es ist viel motivierender, gemeinsam zu lernen", sagt sie. Um die Distanz zu durchbrechen, sich zu unterstützen und Fragen zu klären, tauscht sie sich mit Freunden über Facetime aus. Denn es sei nicht immer einfach, sich neuen Unterrichtsstoff selbst zu erarbeiten. Auch sei es extrem verunsichernd, ein Referat zu halten und dabei in einen Bildschirm zu schauen, anstatt in das Gesicht seines Gegenübers. "Alles, was am Unterricht Spaß macht, fällt weg", sagt sie.

    Schülerinnen hoffen auf gemeinsame Abiturfeier

    Deshalb freut sich Seibold, wenn sie wieder in der Schule sitzt. Allerdings beginnt mit dem wöchentlichen auch eine doppelte Belastung - sowohl für die Schüler als auch die Lehrer. Denn nun müssen beide Unterrichtskonzepte gemeistert werden. Klausuren, die coronabedingt verschoben wurden, müssen nachgeholt werden. Parallel dazu müssen die Schüler auf das Abitur vorbereitet werden.

    Neben dem Stress rund um die Prüfungen sei auch die ständige Ungewissheit belastend, sagt Seibold. Welcher Stoff wird abgefragt, was erwartet die Schüler nach dem Abitur, sind Praktika möglich, können sie ihr Studium normal beginnen? Doch darin will sich die 18-Jährige jetzt nicht verlieren. Sie hofft einfach, dass sie nach den Abschlussprüfungen zumindest alle gemeinsam feiern können. Auch Oberstufensprecherin Anna Herget sagt: "Lieber halten wir jetzt noch zwei Monate durch und wir können unseren Abiball feiern, als dass es jetzt gelockert wird und die Zahlen wieder steigen."

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